Zweijähriges Bestehen - Projekt „Komplementäre Pflege“ in der Geriatrie Asklepios Schwalmstadt

In Alltag der Pflege werden neben schul-medizinisch ausgerichteten Maßnahmen auch komplementäre Konzepte angewendet. Beispiele sind entspannende Aromaauflagen, -wickel oder natürliche Anwendungen zur Verbesserung der Bewegungsempfindung pflegebedürftiger Menschen. Um diese Art von Unterstützung der konventionellen Ansätze am Asklepios Klinikum Schwalmstadt zu fördern, initiierte das Team der Geriatrie vor zwei Jahren das Projekt „Komplementäre Pflege“ am Standort Ziegenhain.

Bild: Fotostudio Blafield Kassel

„Das Angebot kam durch die Pflegepädagogin Erika Kraft an unserem Bildungszentrum Nordhessen“, erklärt Squollan Schöneweiß, Pflegedienstleitung (PDL) der Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken. „Wir möchten damit die Selbstheilungsprozesse und das individuelle Wohlbefinden von unseren Patientinnen und Patienten anregen. Das Wissen über die Wirkung komplementärer Anwendungen, wie die Hydrotherapie oder Aromapflege, basiert auf nachweisbaren physikalischen und physiologischen Prozessen. Viele positive Effekte bestätigt man jedoch auch durch dokumentierte Erfahrungen aus der Praxis.“

Pflegepädagogin Erika Kraft ist gleichzeitig „Fachschwester für Wickelanwendung in der Pflege Linum e.V.“, wie Frau Schöneweiß weiter berichtet. Sie unterrichtet am Bildungszentrum und nutzt Schülerprojekte immer gern für die Umsetzung von Ideen. „Auf diesem Weg entstand auch das Projekt „Komplementäre Pflege““, so die PDL. „Unterstützt wurde es durch den Chefarzt der Klinik für Geriatrie an den Asklepios Schwalm-Eder-Kliniken, Dr. Zemke, der gemeinsam mit der damaligen Stationsleitung Melanie Heide, mit mir und weiteren interessierten Mitarbeitern der Abteilung an den Schulungsterminen teilnahm.“

Zur Umsetzung im Sommer 2017, habe sich besonders die Stationshilfe und nebenberuflich ausgebildete Heilpraktikerin, Jana Weigang, eingebracht, die gemeinsam mit der Apothekerin Iris Mann das passende Sortiment auf Station 1 einrichtete und somit das gesamte Projekt von Beginn an begleite.

„Zur Dokumentation der Behandlung wurde in Zusammenarbeit mit Frau Kraft ein Dokumentationsformular eingeführt, welches in der jeweiligen Patientenakte geführt wird“, ergänzt Dr. Zemke. „Seit Projektstart wird das komplementäre Angebot von den Patienten, die aufgrund von geriatrischen und palliativen Fällen bei uns stationiert sind, bedarfsgerecht genutzt und dankbar angenommen.“

Das Pflegepersonal erhalte die speziellen Schulungen zur angemessenen und korrekten Anwendung der komplementären Konzepte in regelmäßigen Abständen. So wisse man am Standort beispielsweise um den Einsatz von Zitrone zur Erfrischung oder Konzentrationsförderung oder um den von Lavendel zu Entspannung oder Beruhigung, ganz ohne Schlaftabletten. Besonders das Lavendelpflaster zur Linderung von Bronchitis, Angst- oder Agitationszuständen sowie die Anwendung von Pfefferminzduft gegen Übelkeit seien angenehme Ergänzungen zur Förderung des Wohlbefindens der Patienten.

„Wir sind froh, dass das Projekt seit nun zwei Jahren positive Resonanz erfährt und die Anwendungen Wirkung zeigen“, betont Frau Schöneweiß. „Die Breite der Einsatzmöglichkeiten der natürlichen Stoffe, wie beispielsweise die Anwendung hochkonzentrierter hochwertiger Öle in Kombination mit Mandelöl bei Hautproblemen oder Hämatomen oder die Kraft von Heilerde, bei innerer und äußerer Anwendung gegen Sodbrennen, Diarrhoen, Verdauungsstörungen, Akne, Juckreiz und vieles mehr, sind auch für uns immer wieder beeindruckend.“

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