Herzwochen: Das schwache Herz – Erkennung und Behandlung

Unter dem Motto „Das schwache Herz“ ist der Schwerpunkt der von der deutschen Herzstiftung ausgerufenen Herzwochen im November die Herzschwäche. Experten schätzen die Zahl der betroffenen Patienten auf bis zu vier Millionen in Deutschland und jährlich sterben über 40.000 Menschen an einer „Herzinsuffizienz“, wie der Fachausdruck lautet. Mit rund 465.000 Klinikaufnahmen zählt sie zu den häufigsten Anlässen für Krankenhausaufenthalte. Trotz der Verbreitung dieser Volkskrankheit wissen viele Menschen nur wenig darüber.

v.l. Dr. Dieter Puplat, Dr. Jens Zemke, Dr. Matthias Schulze und Dr. Elvan Akin

Die Experten aus den Asklepios Kliniken in Nordhessen, Dr. med. Matthias Schulze, Chefarzt der Inneren Medizin und Kardiologie und Dr. med. Elvan Akin, Chefarzt der Rhythmologie am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt sowie Dr. med. Dieter Puplat, Teamchefarzt der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen weisen daher auf die Erkrankung hin:

„Die Herzinsuffizienz ist tückisch, weil sie schleichend beginnt, keine spektakulären Symptome macht und daher anfangs oft verkannt wird“, sagt Dr. med. Matthias Schulze. Wenn es zum Beispiel zu Atemnot bei Belastung, Leistungsabnahme und geschwollenen Beinen (Knöchelödeme) kommt, halten das viele Betroffene für altersbedingte Beschwerden. „Vielen Patienten ist überhaupt nicht bewusst, dass sie an einer ernstzunehmenden Erkrankung leiden, die gefährlich ist“, so Dr. med. Dieter Puplat weiter. Die Behandlung richtet sich nach den Ursachen der Herzschwäche und kann daher unterschiedlich sein und reicht von Medikamenten gegen hohen Blutdruck und zur Ausschwemmung über eine Therapie von defekten Herzklappen, Rhythmusstörungen z.B. mit Schrittmachern oder Stents und Bypässen bei Verengungen der Herzkranzgefäße bis zu Herzunterstützungssystemen („Kunstherz“). „Je früher eine Herzschwäche erkannt und behandelt wird, desto günstiger ist ihr Verlauf und desto höher ist vor allem die Lebensqualität der Betroffenen“, betont Dr. med. Elvan Akin.

Die Mediziner sind sich einig: „Bei allen sinnvollen Maßnahmen gegen die Corona-Infektion dürfen wir nicht die anderen schwer erkrankten Patienten aus dem Blick verlieren. Herzinfarkte, Rhythmusstörungen mit hohem Risiko für einen Herzstillstand oder Schlaganfälle sind lebensbedrohliche Krankheiten, die eine sofortige Behandlung erfordern. Wer aus Angst vor einer Infektion eine dringend notwendige stationäre Behandlung vermeidet oder auch nur verzögert, bringt sich in große Gefahr.“

In den Kliniken werden aufwändige Schutzmaßnahmen zur Infektionsvermeidung vorgenommen. Patienten haben daher kein erhöhtes Risiko sich in der Notaufnahme oder auf einer Station anzustecken.

Seite teilen: