Hoffnung stirbt zuletzt - Dr. med. Elvan Akin über die Kraft der Zuversicht

Vor drei Jahre begann Dr. Elvan Akin als zweiter Chefarzt der Kardiologie
für die Abteilung „Rhythmologie/Elektrophysiologie“ an der Schwalmstädter
Asklepios-Klinik. Die Bekanntmachung der Symptome und Gefahren, ausgelöst
durch Herzrhythmusstörungen, sind ihm im wahrsten Sinne des Wortes „eine Herzensangelegenheit.“

Familienmensch: Dr. med Elvan Akin mit einem seiner drei Kinder.

Bereits im Rahmen seiner Zeit in der Herz-, Thorax-, Gefäß und Transplantationschirurgie (HTTG) an der Medizinischen Hochschule in Hannover habe sich für den dreifachen Familienvater die Laufbahn zur Elektrophysiologie (elektrischen Herzaktivität) ergeben. Begeistert hätten ihn vor allem die modernen, technischen Therapieoptionen mit implantierbaren Herzschrittmachern.

„Die Tatsache, dass durch katheterbasierte Techniken größere OP-Wunden vermeidbar sind, bestärkten mich zusätzlich meine heutige Fachrichtung einzuschlagen“, betont der Experte für Herzrhythmusstörungen. „Das besondere an unserer Kardiologie hier in Ziegenhain ist nicht nur die Ausstattung durch modernste Geräte, sondern vor allem die Verfügbarkeit von gleich zwei Herz-Katheter-Laboren. Kurze Wege und ein direkter Anschluss zur Notaufnahme machen es darüber hinaus möglich Herzkranke im Notfall direkt zu stabilisieren und auf die Behandlung vorzubereiten.“

Dr. Akin betreute nach seiner Ausbildung Menschen nach Herz- und Lungentransplantationen sowie Patienten mit schweren Herz-, Lungen- und Gefäßkrankheiten. Diese Erfahrung sowie die zusätzliche Studienzeit im Ausland sensibilisierten den Fachmann in seinem Umgang mit den unterschiedlichsten Charakteren.

Dass sich der Chefarzt auf die verschiedensten Typen einstellen und ein Händchen für die Bedürfnisse seiner Patienten besitzt beweist die hohe Terminnachfrage. „Die hohe Anfrage nach der Expertise von uns Herzexperten gibt dem Herz- und Gefäßzentrums Nordhessen (hgz) im Schwalm-Eder-Kreis aber auch seine Daseinsberechtigung und bestätigt die Notwendigkeit seiner Etablierung seit des Entstehungsbeschlusses im Jahr 2013“, erklärt der dreifache Familienvater.

„Vielen Menschen, darunter aber auch vielen Ärzten, sind die Risiken, die eine Herzrhythmusstörung mit sich bringen und welche Optionen es zur Linderung durch invasive Therapien der Elektrophysiologie geben kann, nicht bekannt.“ Symptome frühzeitig zu erkennen, könne Leben retten. Genau wie die Alternative zur Therapie mit Medikamenten, die der Chefarzt durch seine Verödungstherapie seit 2015 am hgz der Asklepios-Klinik in Schwalmstadt biete und für welche Patienten seit nun fast drei Jahren nicht mehr bis ins Ruhrgebiet fahren müssten.

„Ich war bisher nur in großen spezialisierten Zentren tätig, wie beispielsweise im Herzzentrum Duisburg“, erzählt Dr. Akin weiter. „Die Klinik in Ziegenhain vereint in familiärer Atmosphäre viele Bereiche der Medizin unter einem Dach und ermöglicht die Intensivierung der Zusammenarbeit mit Hausärzten und Patienten durch direkte, gemeinsame Aufklärungs- und Schulungskampagnen.“

Dabei würden zum Beispiel der Vorgang der Einführung eines Herzkatheters über die Venen zur Diagnose und Herzrhythmusuntersuchung erklärt oder aber die Durchführung der Verödung der Störungsquellen am Organ geschult, um das betroffene Herz wieder vollfunktionsfähig zu machen.

Wichtig sei jedoch nicht allein das Fachwissen, mahnt der Experte. Der Ruf über die Landesgrenzen hinaus, merklich durch vereinzelte Zuweisung von Patienten aus Hannover, dem Harz, Duisburg und Dortmund, sei nicht nur ein Ergebnis der Expertise am Standort Ziegenhain: „Oft erscheinen uns Situationen oder Zustände im Leben aussichtslos.

In unserer Klinik in Schwalmstadt streben wir allerdings den Erhalt von Zuversicht an und suchen unermüdlich nach Lösungen“, so der Chefarzt. „Es bedurfte beispielsweise einer hohen Bereitschaft durch die bereits vorhandene Abteilung für Kardiologie, um das hgz tatsächlich entstehen zu lassen und ist nicht zuletzt der harten Arbeit meines Kollegen und Chefarzt der Kardiologie Dr. Schulze zu verdanken.“

Dass man die Hoffnung nie aufgeben sollte, habe ihm auch ein einschneidendes Erlebnis aus seiner Lehrzeit gezeigt. Ein damals von mehreren Ärzten für tot erklärtes junges Mädchen konnte nach einer Lungentransplantation wieder ein vollkommen normales Leben führen. „Diese Erfahrung erinnert mich täglich daran, welch ein Glück es ist meine Frau und Kinder gesund zu wissen und meine Hobbys wie das Wandern und Rudern mit Freude am Leben genießen zu können“, berichtet der Chefarzt. „Die Endlichkeit des Lebens ist nun einmal gewiss. Umso wichtiger ist es, das Beste aus der täglichen Arbeit und aus dem Umgang mit seinen Mitmenschen zu schöpfen.“

Diese Einstellung teile er mit seinem Team, das er als besonders kollegial beschreibt. Ein außerordentlich hohes Maß an Enthusiasmus mache seine Mitarbeiter aus sowie die ebenso große Bereitschaft aller, sich stetig weiterzuentwickeln.

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