Long-Covid-Syndrom / Post-Covid-Syndrom

Genesen, aber nicht gesund!

Nach einer überstandenen Covid-19-Erkrankung leiden Betroffene oftmals an Folgeschäden, die ihre Lebensqualität stark beeinträchtigen. Dabei können nicht nur schwere Verläufe Folgeschäden nach sich ziehen – auch leicht verlaufende Erkrankungen sind häufig mit langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigungen verbunden. Genesene berichten über anhaltende oder wiederkehrende Beschwerden, selbst Wochen und Monate nach der überstandenen Infektion. In diesem Fall spricht man von „Long-Covid“ oder auch „Post-Covid-Syndrom“.

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Neurologisches Therapieangebot

Therapie und Diagnostik

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DIAGNOSTIK UND THERAPIE

Im Vordergrund steht hier zunächst eine umfassende vor allem neuro-psychologisch gestützte Diagnostik, hier ist essentiell, vor allem neuro-psychologische Beeinträchtigungen von psychischen Symptomen, soweit möglich, wie beispielsweise einer reaktiven Depression, abzugrenzen. Nach der Differentialdiagnostik im neuro-psychologischen Bereich erfolgt eine differentialtherapeutische Intervention, die vor allem spezifische Therapiebausteine bezüglich der einzelnen neuro-psychologischen Defizite umfasst. Darüber hinaus erfolgt eine engmaschige psychotherapeutische Begleitung, ein spezifisches Schulungsprogramm für die Alltagsstrukturierung bei Fatigue, ggf. eine antidepressive Begleittherapie.

Pulmologische und kardiologische Symptome können im Rahmen unserer Möglichkeiten (Spirometrie, Atemgymnastik, EKG, Langzeit-EKG, Echokardiographie, Belastungs-EKG, Schlafatemscreening, eskalierendes Konzentrationstrainig) mitbehandelt werden.

Durch eine bessere Wahrnehmung und Verarbeitung der veränderten Leistungsfähigkeit können nach der stationären Behandlung realistische Zielsetzungen für die Wiedereingliederung getroffen werden. Die Behandler in der Klinik verfügen über ein Netzwerk an ambulanten Therapeuten, welche nach Indikation und auf Wunsch des Patienten vermittelt werden können.

Ziele der Behandlung

  • Umfassende neuropsychologische Testdiagnostik (metriert, standardisiert)
  • Differenzialdiagnostische Abgrenzung zu sekundär-psychischen Komponenten
  • Modulspezifische neuro-kognitive Interventionen
  • Restrukturierung von Alltag und ggf. Beruf

Hintergrund

Viele Patienten zeigen auch noch Monate nach einer durchgemachten Covid-19-Infektion persistierende Symptome, ein größerer Teil von diesem war leichter, also nicht intensivmedizinisch erkrankt, überwiegend sind auch jüngere Patienten betroffen mit einem Altersdurchschnitt von 46 Jahren.

Solche anhaltenden Symptome zeigen vier Wochen nach Infektionsbeginn noch 20%, sechs Monate später immerhin noch 10% der Patienten. Nach sechs Monaten arbeiten 45 % der Patienten noch weniger als vollzeitig, 22 % sind arbeitsunfähig. Damit zeigen diese Patienten deutliche Beeinträchtigungen der Alltagsaktivität, die zu einer Einschränkung der Teilhabe nach WHO-Kriterien im Sozialen, Familiären und Beruflichen führen. 80% der Covid-19-Patienten zeigen eines oder mehrere Langzeitsymptome, die drei häufigsten Symptome sind alle aus dem neurologischen Formenkreis mit einer Fatigue in 58%, Kopfschmerzen in 44 %, Aufmerksamkeitsdefizit in 27%. Neurologisch weiter relevant sind Myalgien, eine Anosmie (21 %), eine Ageusie (23%) sowie Gedächtnisschwierigkeiten (16%). Darüber hinaus zeigen sich oft begleitende Symptome psychischer Art in Form vermehrter Ängste (13%) und Depressivität (12%), sowie natürlich pulmonologische und kardiologische Symptome.

Informationsflyer

Hier finden Sie unseren Informationsflyer zum downloaden.

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