Onkologie und Hämatologie

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Die Hämatologie bei Kindern umfasst die Diagnostik und Therapie von nicht bösartigen, angeborenen und erworbenen Krankheiten des Blutes. Es handelt sich hierbei z.B. um angeborene Anämien wie die Thalassämien, Sichelzellkrankheit, Kugelzellkrankheit, Elliptozytose, Fanconi-Anämie und weitere seltene Anämieformen. Die häufigste erworbene Anämieform ist die Eisenmangelanämie, die meist ernährungsbedingt ist aber auch erstes Symptom anderer schwerer Erkrankungen (z.B. Morbus Crohn, Zöliakie) sein kann. Angeborene Thrombozytopenien sind sehr selten, viel häufiger kommt es bei Kleinkindern und Schulkindern zur Immunthrombozytopenie (ITP). Es handelt sich hierbei um eine meist vorübergehende Form der Thrombopenie mit guter Prognose. Erkrankungen der Leukozyten sind ebenfalls sehr selten, die bekannteste angeborene Form ist der Morbus Kostmann. Die Mehrzahl der sekundären Leukopenien und Neutropenien sind reaktiv, meist als Folge einer viralen Infektion.

Die Onkologie bei Kindern umfasst die Diagnostik und Therapie aller malignen hämatologischen Erkrankungen, sowie aller soliden Tumoren. In Deutschland erkranken jährlich ca. 1800 Kinder unter 16 Jahren an einem Malignom. Die häufigsten Erkrankungen sind Leukämien, gefolgt von malignen Lymphomen und Hirntumoren. Die Malignome bei Kindern unterscheiden sich wesentlich von den Tumorerkrankungen bei Erwachsenen. Kinder erkranken meist an "embryonalen Tumoren", die nicht durch Umweltfaktoren beeinflusst werden. Karzinome sind bei Kindern äußerst selten. Durch die kooperative und interdisziplinäre Behandlung dieser Erkrankungen bei Kindern konnte in den letzten 30 Jahren die Prognose deutlich verbessert werden. Aktuell können über 75% der Kinder dauerhaft geheilt werden.


Besonderheiten des Leistungsspektrums
In unserer Klinik werden Kinder mit allen hämatologischen und onkologischen Erkrankungen diagnostiziert und behandelt. Die Therapien erfolgen nach den Richtlinien und Protokollen der "Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie" (GPOH).

Zunächst werden zur Sicherung der Verdachtsdiagnose "Tumor" oder "Krebserkrankung" die notwendigen diagnostischen Verfahren angewendet. Durch eine enge interdisziplinäre Zusammenarbeit in unserem Haus mit operativen Disziplinen (Kinderchirurgie, Kinderorthopädie, Kinderneurochirurgie) und der Kinderradiologie können rasch Diagnostik und Behandlung eingeleitet werden. Die ständige Verfügbarkeit von Kinderanästhesisten macht auch kurzfristige Sedierungen bei kleinen Kindern und Säuglingen leicht möglich.

Wenn sich die Diagnose einer Tumorerkrankung oder Leukämie bestätigt benötigen die Kinder oft Kombinationen von Medikamenten, die "intravenös" gegeben werden müssen. Zur Erleichterung dieser Therapie können wir kurzfristig zentrale Venenkatheter (Port oder Broviac) implantieren lassen.

Die stationäre Behandlung erfolgt auf der infektionsgeschützten Station 2C. Hier werden neben Kindern mit hämatologisch-onkologischen Erkrankungen auch Patienten mit Rheuma und Diabetes behandelt. Die Eltern können in der Regel stationär mit aufgenommen werden und werden bei den Besonderheiten von Pflege und Hygiene bei ihrem Kind angeleitet.

Unser Ziel ist es, die Kinder nur so lange wie es unbedingt notwendig ist stationär zu behandeln. Viele Therapieelemente können "tagesstationär" oder ambulant verabreicht werden. Neben der medizinischen Behandlung werden Kind und Familie auch durch Psychologin betreut und natürlich sozialrechtlich beraten.

Im Anschluss an die intensive Therapie bieten wir an, die Kinder im Rahmen einer strukturierten Nachsorge ambulant zu betreuen. Es erfolgen regelmässige Untersuchungen mit der Frage der Remission der Erkrankung. Sehr wichtig ist die Beurteilung des Wachstums und der Entwicklung der Patienten. Frühzeitig können die Kinder entsprechend gefördert werden, um eine Integration in Schule und soziales Umfeld zu verbessern. Wir organisieren in Zusammenarbeit mit unseren Sozialarbeitern für viele Kinder Reha-Maßnahmen in hierfür spezialisierten Kliniken.

 

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