Schneller und schonender: Asklepios setzt auf digitale Röntgentechnik

Vor über 125 Jahren entdeckte Wilhelm Conrad Röntgen die später nach ihm benannten Strahlen, die die Medizin revolutionierten. Seither ist es möglich, den menschlichen Körper zu durchleuchten, um Anomalien zu entdecken und zu diagnostizieren. Klassisches Beispiel ist der Knochenbruch, der durch die Röntgenaufnahme gut sichtbar dargestellt werden kann.

Bild: digitales roentgen
Dank digitaler Röntgentechnik haben sie den „Durchblick“ (v.l.): Viktor Friesen, Luisa Schmidt und Beatrice Schäfer gehören zum Radiologie-Team der Asklepios Klinik Schwalmstadt.

Da die Dichte des Gewebes im menschlichen Körper variiert, werden die Strahlen unterschiedlich stark absorbiert, so dass man auch die Weichteile im Körperinneren abbilden kann. Strukturen, die sich normalerweise nicht so gut abgrenzen, können mithilfe von Kontrastmitteln hervorgehoben werden - auf diese Weise lässt sich auch die Funktion eines Organsystems darstellen. Die Aufnahmen wurden auf speziellen Röntgenfilmen und später auf Speicherfolien festgehalten, die jedoch erst aufwendig entwickelt werden mussten, bevor man sie an einer eigens dafür installierten Leuchtwand betrachten konnte. Mittlerweile nutzt man dazu die digitale Technik, die auch im Asklepios Klinikum Schwalmstadt seit mehr als zehn Jahren zum Einsatz kommt.

Ende letzten Jahres wurde das System erneuert und befindet sich nun auf dem neuesten Stand der Technik. Viktor Friesen ist Medizinisch-technischer Radiologieassistent (MTRA) und, seit 2019 stellvertretender Leiter und ab 2023 Leitung der Radiologie im Ziegenhainer Krankenhaus - zur Abteilung gehören 15 Kolleginnen und Kollegen, sowohl MTRA als auch medizinische Fachangestellte in Voll- oder Teilzeit, die tagtäglich (24/7) für einen reibungslosen Ablauf sorgen. „Gegenüber der analogen Variante bietet die digitale Röntgenuntersuchung große Vorteile“, sagt der Fachmann, durch die hohe Empfindlichkeit der Detektoren werde die Aufnahmezeit verkürzt. „Dadurch benötigt man deutlich weniger Röntgenstrahlung, um hochauflösende Bilder wiedergeben zu können – das vermindert die Strahlenbelastung der Patient:innen“, erklärt Friesen. „Ein weiteres Plus ist die unmittelbare Verfügbarkeit der Bilder, die auf dem Monitor sofort sichtbar sind“, führt er weiter an, „wir wissen sofort, ob die Aufnahmen exakt das Gewünschte zeigen“. Darüber hinaus kann das digitale Röntgenbild problemlos versandt werden, sodass beispielsweise der Hausarzt oder die Reha-Einrichtung für die weitere Behandlung auf dem aktuellen Stand sind. Zusätzlich können auch Patient:innen selbst einen Datenträger mit ihren Aufnahmen mit nachhause nehmen oder über spezielle Internetportale direkt darauf zugreifen – der notwendige Datenschutz wird durch entsprechende PIN-Codes sichergestellt.

Die Installation der neuen digitalen Anlage hat etwa zwei Wochen gedauert, da gleich mehrere Systeme miteinander vernetzt werden mussten - zuallererst die einzelnen bildgebenden Medizingeräte mit dem Bildablage- und Kommunikationssystem. Darüber hinaus stand die Vernetzung mit den Krankenhausinformationssystem (KIS) sowie dem Radiologieinformationssystemen (RIS) auf dem Programm. Das KIS dient der Erfassung, Bearbeitung und Weitergabe medizinischer und administrativer Daten im Krankenhaus, das RIS der Dokumentation und Verwaltung medizinischer sowie administrativer Daten in der Radiologie, überdies zur Prozesssteuerung, etwa zur Terminvergabe oder der Ressourcenverwaltung.

Zu guter Letzt wurden die Bediener:innen in der Anwendung der modernen Technik geschult. Um auch während des Umbaus weiter arbeiten zu können, wurde auf das mobile Röntgengerät zurückgegriffen, das normalerweise im Schockraum oder auf der Intensivstation zum Einsatz kommt und zusätzlich als Reserve dient.„Durch das neue System sparen wir viel Zeit“, macht Viktor Friesen deutlich, „somit kommen die behandelnden Ärzt:innen schneller zu den entsprechenden Diagnosen und letztendlich verkürzen sich auch die Wartezeiten für die Patient:innen“.

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