Warum Darmkrebsvorsorge Leben retten kann

Dr. Peter Wellhöhner und Dr. Heike Fink referieren im Oldesloer Bürgerhaus

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Dr. Peter Wellhöhner und Dr. Heike Fink

60.000 Menschen erkranken jährlich in Deutschland an Darmkrebs. Damit ist Darmkrebs eine der am weitesteten verbreiteten Krebserkrankungen, die zweithäufigste bei Frauen und die dritthäufigste bei Männern.

Am 19. März beschäftigt sich das Gesundheitsforum der Asklepios Klinik Bad Oldesloe und des Stormarner Tageblatts mit dem wichtigen Thema. Dr. Peter Wellhöner und Dr. Heike Fink erklären den Besuchern ab 19 Uhr im Bad Oldelsoer Bürgerhaus (Mühlenstraße 22), warum Darmkrebsvorsorge Leben retten kann.

„Wenn Darmkrebs früh erkannt und behandelt wird, dann ist er heilbar. Mit der persönlichen Vorsorge kann man das Risiko für die Entstehung des Dickdarmkrebses deutlich senken“, sagt Dr. Peter Wellhöner, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Inneren Medizin und Gastroenterologie der Asklepios Klinik bad Oldesloe. Eine Analyse des Deutschen Krebsforschungszentrums habe gezeigt, dass die Früherkennung mittels Darmspiegelung (Koloskopie) in den letzten zehn Jahren rund 180.000 Menschen vor der Tumorerkrankung geschützt habe. „Bei der Darmspiegelung wird ein flexibler Schlauch, der mit Kamera und Licht ausgestattet ist, über den After in den Dickdarm des Patienten gebracht. Anhand der übertragenen Videobilder untersuchen wir den Dickdarm bis in die Mündung des Dünndarms auf krankhafte Veränderungen. Häufig gibt es sogenannte Polypen. Das sind Vorwölbungen der Schleimhaut. Sie können entarten und gelten damit als Vorstufe von Dickdarmkrebs. Die meisten Polypen können während der Untersuchung direkt entfernt werden“, erklärt der erfahrene Mediziner.

Aktuell übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die jährliche Vorsorgeuntersuchung ab dem 50. Lebensjahr und ab 55 auch eine Darmspiegelung.

„Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, ist hoch, wenn jemand in der Familie erkrankt war“, sagt Dr. Wellhöner. Betroffene sollten daher in bestimmten Fällen schon ab einem Alter von 25 Jahren mit der Vorsorge beginnen.

An Betroffene und Interessierte wendet sich Dr. Heike Fink, Fachärztin für Hämatologie und Onkologie im MVZ Beste Trave, mit ihrem Vortrag zur Therapie von Darmkrebs. „Die Diagnose Krebs ist für jeden Betroffenen eine erhebliche Belastung. Wir möchten das Motto der Deutschen Krebshilfe aufgreifen: Durch Wissen zum Leben. Mit unseren Informationen wollen wir Betroffenen helfen, ihre Erkrankung zu verstehen und ihnen Mut machen.“ Denn es gebe begründete Hoffnung: „Dank fortschrittlicher moderner Therapieverfahren wie Chemotherapie und Antikörper können immer mehr Patienten, die an Darmkrebs leiden, erfolgreich behandelt werden.“ Aber nicht jede Chemotherapie wirke gegen jede Krebsart. Was jeweils angebracht sei, wird in sogenannten interdisziplinären Tumorkonferenzen individuell entschieden und mit den Patienten besprochen. „Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs. Was dem einen Patienten vielleicht geholfen hat, kann bei einem anderen nahezu wirkungslos bleiben. Deshalb sind vorherige Untersuchungen notwendig, um einen größtmöglichen Nutzen der Behandlung zu gewährleisten. Nach Beendigung der onkologischen Therapie sind regelmäßige Nachuntersuchungen wichtig, um eine eventuelle Rückkehr der Krebserkrankung rechtzeitig zu entdecken und zu behandeln“, erklärt Dr. Fink.

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