Den Alltag verbessern

Neurologische Rehaklinik in Bad Oldesloe feiert ihren zweiten Geburtstag

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Die Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe feiert in diesem Monat ihr zweites Jubiläum. In der Klinik werden seit 2019 Patienten der sogenannten neurologischen Rehabilitation der Phase C behandelt. Das sind Patienten, die nach teils schweren Schädigungen des Gehirns oder des Rückenmarks, wie nach einem Schlaganfall oder bei Parkinsonerkrankungen, die selbstständige Verrichtung der Aktivitäten des täglichen Lebens wieder erlernen. Die Patienten müssen noch mit einem hohen pflegerischen Aufwand betreut werden, können aber aktiv an der Therapie mitarbeiten.

„Das Ziel der meisten Patienten lautet, den Alltag wieder bewältigen zu können“, erklärt Dr. Dr. Ulrich Kuipers, Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie in der Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe. Auf dem Weg dahin, nehmen die Patienten an Ergo-, Logo- oder Physiotherapien teil. Beratung bieten die Neuropsychologen und der Sozialdienst. Die Rehabilitanden erhalten sowohl Einzel- als auch Gruppentherapien, die immer an der persönlichen Situation der Patienten und der neurologischen Beeinträchtigungen ausgerichtet sind. „Die neurologische Rehabilitation der Phase C ist oft aufwändig. Im Schnitt verbringen die Patienten sechs bis acht Wochen in der Klinik. In Einzelfällen können es auch mal drei Monate werden“, erklärt Dr. Dr. Ulrich Kuipers, der sowohl Chefarzt der neurologischen Reha Phase C als auch der geriatrischen Abteilung in der Oldesloer Klinik ist. Einmal pro Woche wird getestet, ob der Patient in die nächste Phase der Rehabilitation wechseln kann.

Durch die enge Kooperation mit der Asklepios Klinik Bad Oldesloe lassen sich auch komplexe Krankheitsbilder behandeln. Darüber hinaus stehen während der Rehazeit sämtliche moderne Diagnostikverfahren des Krankenhauses zur Verfügung.

Gut eingespieltes Team in zertifizierter Rehaklinik
In der Asklepios Rehaklinik engagiert sich ein gut eingespieltes Team aus Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten für die Rehabilitation der Patienten. 2020 ist die Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe dem überregionalen Qualitätsportal „Das Rehaportal“ von Qualitätskliniken beigetreten. Von den Themen Personalschulungen über Präventionsmaßnahmen bis hin zum Umgang mit medizinischen Notfällen erlangt die Klinik seitdem überall Bestnoten. Zusätzlich ist die Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe nach den Qualitätsgrundsätzen des IQMP-kompakt (Integriertes Qualitätsmanagement-Programm-kompakt) zertifiziert.
„Wir freuen uns über die Zertifizierung, denn sie ist eine Bestätigung für unsere Klinik und die hervorragende Arbeit, die hier täglich geleistet wird“, sagt Helena Geibel, Klinikmanagerin der Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe. „Die transparente Veröffentlichung von Qualitätsergebnissen sehen wir als Chance. Für unsere Patienten dient sie als wichtige Orientierungshilfe bei der Wahl der für sie besten Rehaklinik. Uns zeigt sie mögliches Verbesserungspotential auf.“

Rechtzeitige neurologische Rehabilitation ist trotz Pandemie unverzichtbar In der Zeit der Corona-Pandemie sorgen sich viele Rehapatienten um ein mögliches Infektionsrisiko. Immer häufiger treten Patienten ihre neurologische Rehabilitation nicht oder erst verspätet an. Davor warnt Dr. Dr. Ulrich Kuipers: „Es ist wichtig, dass Patienten derzeit alle Aspekte ihres Gesundheitszustands im Auge behalten, auch die Grunderkrankung, für die sie die Rehabilitation benötigen. Es ist niemandem damit gedient, wenn man aus diffuser Besorgnis massive Beeinträchtigungen des eigenen Gesundheitszustands in Kauf nimmt. Wenn die Notwendigkeit einer Rehabilitation festgestellt wurde, sollten die Patienten sie auch antreten. Wir haben in unserer Rehaklinik hohe Hygiene-Standards, die allen Vorgaben der Behörden entsprechen. Der Regelbetrieb geht uneingeschränkt bei uns weiter.“

Fast eine Million Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an neurologischen Erkrankungen, wie einem Schlaganfall, einem Schädelhirntrauma oder anderen Erkrankungen des Zentralen Nervensystems. Für die Betroffenen ist es wichtig, im Anschluss an die Akutversorgung so schnell wie möglich eine neurologische Rehabilitation zu beginnen.

In der Oldesloer Klinik werden jährlich etwa 330 Patienten unterschiedlicher Altersstufen behandelt. Den Schwerpunkt bilden Patienten mit Schlaganfall, der häufigsten neurologischen Erkrankung des Erwachsenen. „Über 80 Prozent der Behandlungen erfolgen nach akuten Erkrankungen oder nach Hirnverletzungen und Operationen.“

Starterprämie für neue Pflegekräfte
Die Asklepios Rehaklinik verfügt über 32 Betten und ein multiprofessionelles Team aus spezialisierten Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften. Aufgrund der hohen Nachfrage plant die Oldesloer Rehaklinik, mittelfristig die Bettenanzahl für die Phase C zu erhöhen und sucht aktuell bereits Gesundheits- und Krankenpfleger. Mit zahlreichen Maßnahmen, wie flexiblen Arbeitszeitangeboten, Personalunterkünften oder Fort- und Weiterbildungsangeboten will die Klinik die Pflege weiter ausbauen. Zusätzlich gibt es eine sogenannte Starterprämie von 3.000 Euro für neue Mitarbeiter im Pflegedienst. „Durch Neueinstellungen möchten wir unsere Kolleginnen und Kollegen entlasten. Mit der Starterprämie wollen wir einen weiteren Anreiz schaffen, um erfahrene Kräfte am Klinikstandort Bad Oldesloe zu gewinnen“, sagt Helena Geibel, Klinikmanagerin der Asklepios Rehaklinik Bad Oldesloe.

Neurologische Rehabilitation der Phase C in Bad Oldesloe
Rund ein Drittel der Patienten in der neurologischen Reha in Bad Oldesloe sind berufstätig. Durch gezielte Therapie- und Trainingsmaßnahmen sowie unterstützende Medikation sollen die körperlichen Funktionseinschränkungen, wie Lähmungen, Sensibilitätsstörungen, Sprech-, Sprach- und Schluckstörungen, aber auch Hirnleistungsminderungen und seelischen Beeinträchtigungen verbessert werden. Kraft, Koordination und Ausdauer trainieren die Patienten im klinikeignen Kraftraum. Für Patienten mit Funktionsstörungen der Hände und Arme wurde ein sogenanntes Armlabor mit vier Therapiegeräten eingerichtet. Die neurologische Rehabilitation gliedert sich in die Phasen A bis F. Je nach Hilfebedarf des Patienten kommt für ihn eine bestimmte Rehabilitationsphase infrage. Die Bewertung erfolgt mithilfe des sogenannten Barthel-Indexes. Damit kann beurteilt werden, wie selbstständig ein Mensch ist. Essen, Trinken, Mobilität: Für jede Fähigkeit werden Punkte vergeben. In der neurologischen Reha Phase C beginnen Patienten in der Regel mit 30 von 100 möglichen Punkten. Je mehr Fähigkeiten – und damit Punkte – sie im Verlauf der Reha erlangen, desto eher kommt der Zeitpunkt, an dem sie in die nächste Phase wechseln. Ab 80 Punkte erfolgt der Wechsel in die Phase D (Anschlussheilbehandlung).

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