Vulvakarzinom/ Vaginalkarzinom (Schamlippenkrebs/ Scheidenkrebs)

Früherkennungsuntersuchungen haben hier zum Ziel Frühstadien einer Krebserkrankung aufzufinden. Als Risikofaktoren gelten u.a. eine HPV Infektion (siehe Gebärmutterhalskrebs) oder ein Lichen sclerosus, d.h. eine an sich gutartige Gewebsveränderung, die aber im Verlauf entarten kann. Das Erkrankungsalter liegt meist jenseits des 50. Lebensjahres, wobei in den letzten Jahren diese Erkrankung, oft  bedingt durch Papilloma-Virus-Infektionen auch bei jüngeren Frauen zunimmt.

Beide Karzinome verursachen im Anfangsstadium kaum Beschwerden. Es kann sein, dass die Patientinnen über dauernden, lang anhaltenden Juckreiz oder Schmerzen klagen. Zudem kann sich die Farbe oder das Aussehen des Genitals  ändern oder es können Blutungen und Ausfluss, teilweise auch stark riechend, auftreten

Therapie

In den letzten Jahren hat sich die Therapie stark verändert.

Anstelle einer Radikaloperation mit Entfernung der kleinen und großen Schamlippen, wird je nach Größe und Lokalisation des Befundes heute meist nur der unmittelbar betroffene Teil der Vulva mit einem Sicherheitssaum entfernt.

Je nachdem wie groß der Tumor ist und wo das Vulvakarzinom liegt werden die Lymphknoten nur der einen oder beider Leisten entfernt. Hierbei werden in der Regel zunächst nur die Wächterlymphknoten entfernt. Bei Befall des Wächterlymphknotens oder auffälligen Lymphknoten in der Leiste muss eine komplette Lymphonodektomie durchgeführt werden. Dies kann zu Beinschwellungen nach der OP führen, eine entsprechende Nachbehandlung sowie die Operation in erfahrenen Zentren helfen, dieses Risiko zu minimieren.

Sind die Lymphknoten von Metastasen befallen, wird im Anschluss an die Operation eine Bestrahlung durchgeführt

Bei dem sehr seltenen Vaginalkarzinom besteht die Therapie in der Entfernung des betroffenen Areals der Scheide und der lokalen Lymphknoten. Selten ist die komplette Entfernung der Scheide erforderlich. Die Operation muss dann gelegentlich durch eine Bestrahlung und /oder Chemotherapie ergänzt werden. Nach Abschluss der onkologischen Behandlung ist in unserer Abteilung dann auch die  plastische Rekonstruktion der Scheide möglich.

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