Funktionsdiagnostik in der Gastroenterologie

Mithilfe funktionsdiagnostischer Untersuchungen weisen wir Erkrankungen nach, die durch unterschiedliche Mechanismen verursacht werden und mit den üblichen Verfahren wie Magen- und Darmspiegelung oder Blutuntersuchungen in aller Regel nicht ausreichend diagnostiziert werden können. Zu diesen Störungen, die nicht mit  Schleimhaut- oder Blutwertveränderungen einhergehen, zählen die:

  • gestörte Bewegung im Magen-Darm-Trakt (Motilität)
  • unzureichende Produktion von Verdauungssäften (Dyspepsie)
  • mangelnde Nährstoffaufnahme des Darms (Malabsorption)
  • gestörte Wahrnehmung von Reizen im Magen-Darm-Trakt

Ein Beispiel für diese Störungen sind Muskelkrämpfe an der Speiseröhre, die Schmerzen verursachen können. Diese sind bei einer Spiegelung weder zuverlässig zu sehen noch auszuschließen. Die Krämpfe treten nur in gewissen Abständen auf und können durch die bei einer Spiegelung übliche leichte Narkose zusätzlich gebremst werden. Mit einer funktionsdiagnostischen Methode lassen sich hingegen Drücke in der Speiseröhre über einen längeren Zeitraum messen und so die Muskelkrämpfe aufdecken. Diese Diagnose bildet die Voraussetzung für eine gezielte und erfolgreiche Therapie.

Die einzelnen funktionsdiagnostischen Verfahren sind sehr unterschiedlich, auch was ihren Aufwand betrifft. Oft genügt es, wenn der Patient eine harmlose Testsubstanz trinkt oder isst und anschließend Atemproben gesammelt werden. Für andere Untersuchungen muss der behandelnde Arzt eine Messsonde im Magen-Darm-Trakt des Patienten platzieren. Bei sämtlichen Untersuchungen handelt es sich jedoch um risikoarme Maßnahmen, die in unserer Abteilung von einem erfahrenen Team durchgeführt werden.

Seite teilen: