Tumorchirurgie des Magen-Darm-Trakts

Wir stehen Ihnen bei einer Vielzahl von gut- und bösartigen Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts zur Seite. Das Spektrum unserer Abteilung umfasst - teilweise in Kooperation mit unserer Partnerklinik Asklepios Klinik Barmbek - die operative und konservative Behandlung gut- und bösartiger Erkrankungen des Dünn- und Dickdarms, die Behandlung der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sowie die Chirurgie des Enddarms. Weiterhin behandeln wir bösartige Erkrankungen der Leber, der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse sowie der Speiseröhre, des Magens und der hormonbildenden Organe (Schilddrüse, Nebenniere).

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Unsere Stärke ist die Verknüpfung der Chirurgie mit der Gastroenterologie und der Endoskopie unter einem Dach. Somit sind wir in der Lage, die gesamte Diagnostik und Therapie aus einem Guss zu gewährleisten - ohne Doppeluntersuchungen, mit kurzen Wegen untereinander und vor allem zu Ihnen. Dank der Facharztkompetenz nahezu aller Mitarbeiter:innen in einer relativ kleinen, jedoch spezialisierten Abteilung können Sie auf eine hohe fachliche und menschliche Kompetenz zählen, die unsere Patient:innen als Partner:innen ernst nimmt.

Kolon- und Rektumcarcinom (Tumore des Dick- und Mastdarms)

Karzinome des Dick- und Mastdarms gehören zu den häufigsten Krebsarten und treten vorwiegend ab dem 70. Lebensjahr auf. Die Gründe für die Erkrankung sind vielfältig: Sie kann durch genetische Faktoren, Erbkrankheiten, Rektumpolypen (durch den After vortretende Geschwülste), die Ernährungsweise, chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder weitere Tumore ausgelöst werden. Die Heilungschancen steigen, je früher der Tumor entdeckt und entfernt wird.

Die richtige Diagnostik

Wir empfehlen jedem/jeder Patient:in ab dem 50. Lebensjahr regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, dank derer die Zahl der Neuerkrankungen stetig zurückgeht. Sonst bleiben Karzinome des Dick- und Mastdarms häufig für lange Zeit unerkannt. Hinweise auf die Erkrankung können beispielsweise Stuhlveränderungen, bluthaltiger oder bleistiftförmiger Stuhl, Verstopfungen, Durchfall, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust sein. Falls es bei Ihnen Hinweise auf eine Erkrankung gibt, begleiten wir Sie durch alle Phasen der Diagnose: In der Koloskopie (Darmspiegelung) erkennen wir kleinste Veränderungen der Darmschleimhaut, wir entnehmen Proben und lassen diese vom Pathologen untersuchen. Bewahrheitet sich die Diagnose, können wir mit einem inneren Ultraschall die Eindringtiefe des Tumors bestimmen. Weitere Verfahren wie die Computertomografie und die Kernspintomografie schließen die erste Diagnostik ab.

Unser Behandlungsangebot

Wir stimmen Ihre Therapie individuell auf Ihr Krankheitsbild ab. Sie richtet sich unter anderem nach der Höhe des Tumors, nach dessen Größe und Eindringtiefe sowie nach dem Vorhandensein von Metastasen.

Sofern es gerechtfertigt ist, greifen wir auf minimalinvasive Operationsverfahren zurück. Für die Festlegung komplexer Therapien halten wir eine wöchentliche Konferenz, ein sogenanntes Tumorboard, ab.

Die Therapie besteht in einer kompletten Entfernung durch eine Operation. In fortgeschrittenen Stadien führen wir gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern ggf. zusätzlich eine Strahlentherapie und eine Chemotherapie durch.

Beim höher gelegenen Karzinom wird ohne vorherige Chemotherapie ein Teil des Dickdarms mitsamt der Lymphknoten entfernt. Die Prognose des kolorektalen (auf den Dick- und Mastdarm bezogenen) Karzinoms ist sehr individuell. Sie ist deutlich besser, wenn der Tumor auf die Darmwand beschränkt ist. Bei allen nötigen Behandlungsschritten stehen wir Ihnen als kompetenter Partner zur Seite. Die Eingriffe werden – soweit möglich – schonend minimalinvasiv durchgeführt.

Wir protokollieren unsere Behandlungsergebnisse in einer umfangreichen Qualitätssicherung. Unsere Expert:innen gewährleisten eine lückenlose Betreuung und sind jederzeit für Sie da. Wenn Sie es wünschen, erhalten Sie zudem eine psychoonkologische Betreuung.
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Pankreascarcinom

Der Bauchspeicheldrüsenkrebs ist eine aggressive Erkrankung deren Entstehung neben einer genetischen Komponente von einer Vielzahl anderer Faktoren (Rauchen, Alkohol, chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung, Alter, Geschlecht, Ernährung) gefördert wird. Die Prognose muss leider trotz aller Fortschritte in der Tumorbehandlung als ungünstig angesehen werden. Allerdings gibt es sehr viele verschiedene Arten des Bauchspeicheldrüsenkrebes mit sehr unterschiedlicher Prognose.

Die Diagnose wird leider häufig erst sehr spät gestellt, da die Erkrankung oftmals lange Zeit unbemerkt bleibt. Erste Anzeichen können Gewichtsverlust, Schmerz und Gelbsucht sein.

Vor der Behandlung ist die exakte Klassifizierung (“Staging”) des Tumors erforderlich, da die Art und das Stadium des Tumors für die Therapie und vor allem die Prognose des/der Patient:in entscheidend sind. Nicht immer ist eine Operation sinnvoll. Im Falle eines fortgeschrittenen Stadiums, kann auch eine Chemotherapie oder kombinierte Chemo- und Strahlentherapie die richtige Entscheidung sein.

Daher ist die kombinierte Durchführung verschiedener Untersuchungen (Zum Beispiel Computertomographie, MRT, innerer Ultraschall, Tumormarker) erforderlich. Immer sollte eine Probengewinnung (Biopsie) aus dem Tumor erfolgen.

Nach Vorliegen aller Befunde wird Ihr Fall in unserem Tumorboard, einer interdisziplinären Konferenz verschiedener an der Krebsbehandlung beteiligter Expert:innen besprochen.

Sollte eine Operation für Sie infrage kommen, bieten wir verschiedene Operationsverfahren an, zum Beispiel die Operation nach Traverso/Longmire sowie die Operation nach Kausch/Whipple. Zum Verständnis dieser komplexen Operationstechniken sind detaillierte Aufklärungsgespräche notwendig.

Wichtig ist die Behandlung Ihrer Erkrankung im Rahmen eines Gesamtkonzepts, dass sowohl die Diagnostik, die operative oder medikamentös-strahlentherapeutische Behandlung, die Operation, aber auch die gesamte onkologische Nachsorge mit einbezieht.
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Magencarcinom

Allgemeines
Magenkrebs zählt trotz rückläufigen Auftretens in den Industrienationen noch immer zu den weltweit am häufigsten zum Tode führenden Krebserkrankungen. Er kann an verschiedenen Stellen im Magenbereich auftreten: am Mageneingang und –ausgang oder am Übergang der Speiseröhre in den Magen. Ursächlich sind neben genetischen Ursachen und sogenannten endogenen Faktoren der dauerhafte Alkohol- und Nikotingenuss, der Befall des Magens mit dem Helicobacter pylori-Bakterium und verschiedene Ernährungsfaktoren. Leider macht sich das Magencarcinom oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung bemerkbar: Schwarzer Stuhlgang, Bluterbrechen, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust und Leistungsschwäche können Symptome sein, die unbedingt einen Besuch bei Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin nach sich ziehen sollten.

Diagnostik
Bei Verdacht auf einen Magenkrebs führen wir neben einem ausführlichen Gespräch und einer körperlichen Untersuchung eine Magenspiegelung durch, in der durch Probengewinnung einerseits die Diagnose gesichert, andererseits die exakte Lokalisation und Ausdehnung des Tumors bestimmt wird. Durch eine im selben Untersuchungsgang durchgeführte Endosonographie (innerer Ultraschall) wird die Eindringtiefe des Tumors in die Magenwand und das Auftreten von vergrößerten Lymphknoten beurteilt. Allgemeine und spezielle Blutuntersuchungen  (zum Beispiel sog. „Tumormarker“) werden angeschlossen. Eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraumes oder eine Computertomographie sowie eine Röntgenaufnahme der Lunge geben Hinweise auf Tumorabsiedelungen (Metastasen). Liegt ein fortgeschrittenes Tumorstadium vor und besteht ein Verdacht auf eine Absiedlung in andere Organe des Bauchraums oder in das Bauchfell, führen wir eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) durch. Knochenmetastasen können durch eine Skelettszintigraphie nachgewiesen werden.

Behandlung
Fast alle Magencarcinome gehen von den Magendrüsen aus und werden als „Adenocarcinome“ bezeichnet. Zur Therapiefestlegung ist die exakte Stadieneinteilung des Tumors erforderlich, die – wie auch bei anderen Krebserkrankungen – nach dem international gültigen TNM-System erfolgt. Hier wird der Tumor bezüglich seiner Ausdehnung, (T), dem Auftreten befallener Lymphknoten (N), und dem Nachweis von Fernmetastasen (M) eingeteilt. Nach Untersuchung der Proben wird schließlich zur Beurteilung der Bösartigkeit ein sogenanntes Grading durchgeführt, in der vergleichend die Tumorzellen mit den normalen Zellen verglichen werden.

Ist die Diagnostik abgeschlossen, schließt sich die individuelle Therapie an. Um eine vollständige Heilung zu erzielen, muss das Organ vollständig entfernt werden. Eine medikamentöse Vorbehandlung (Chemotherapie) kann erforderlich werden, um die Operation optimal vorzubereiten. Ggf. kann auch – allerdings nur unter krankheitsbegrenzendem, nicht heilendem Aspekt – eine Entfernung lediglich des tumortragenden Magensabchnittes erfolgen. Diese Entscheidungen werden immer im Einzelfall getroffen, jeder Fall wird in unserer Tumorkonferenz besprochen.

Hier wird festgelegt, ob vor oder nach der Operation eine Chemo- oder Antikörpertherapie, im Ausnahmefall auch eine Strahlen- oder eine lediglich unterstützende Therapie („best supportive care“) durchgeführt werden sollte. Alle Ergebnisse diskutieren wir nach Vorliegen des Tumorboardprotokolls in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen.

Die Operation zieht bei komplikationslosem Verlauf meist einen circa einwöchigen Aufenthalt in unserem modernen und gut ausgestatteten Krankenhaus nach sich. Empathie und persönliche Zuwendung bedeuten uns viel! Nach der OP dürfen Sie alles essen und trinken, was Sie vertragen, sollten aber Ihre Nahrungsaufnahme auf mehrere kleinere, gut gekaute Mahlzeiten über den Tag verteilen und ggf. fetthaltige oder scharfe Speisen meiden. Wurde der Magen entfernt, muss nach der Operation alle drei Monate eine Vitamin B12 – Spritze verabreicht werden. Die Prognose der Erkrankung richtet sich nach dem Tumorstadium und der Radikalität der Operation.

Bitte sprechen Sie uns rechtzeitig an, gerne auch bei allgemeinen Fragen.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Wenn es gerechtfertigt und möglich ist, bevorzugen wir schonende minimalinvasive Operationsverfahren. Um Ihre Behandlung optimal zu planen, treffen sich unsere Expert:innen verschiedener medizinscher Fachrichtungen einmal in der Woche zu einer Konferenz, dem sogenannten Tumorboard. Hier prüfen die Mediziner:innen gemeinsam den Zustand eines/einer Patient:in und die möglichen Behandlungsoptionen. Durch den Verbund mit der onkologischen Abteilung der Asklepios Klinik Barmbek stehen sämtliche onkologische Therapieoptionen zur Verfügung, die neben der Operation auch eine Chemo- oder Strahlentherapie umfassen können.

Nicht alle bösartigen Erkrankungen bedürfen einer stationären Therapie. Daher ist in unserem Tumorboard unter anderem der niedergelassene Experte der onkologischen Praxis Lerchenfeld regelhaft vertreten. Durch die Zusammenarbeit ergeben sich kurzfristige, effektive und leitliniengerechte Behandlungsstrategien. An den Konferenzen nehmen nicht nur Onkolog:innen und Chirurg:innen teil, sondern auch Gynäkolog:innen, Radiolog:innen, Strahlentherapeut:innen und Patholog:innen. Das anschließende Gespräch mit dem/der Patient:in findet meist noch am selben Tag statt.

Zur schnellen Erholung unserer Patient:innen arbeiten wir angepasst an das sogenannte Fast Track Konzept. Ziel dieses Konzepts ist eine schnelle Erholung, ein frühzeitiger Kostaufbau sowie der möglichst rasche Verzicht auf Schläuche, Drainagen und Intensivmedizin, um die Beeinträchtigung der Stoffwechselvorgänge im Rahmen einer Operation möglichst gering zu halten. Dies ist auch mit einer organisierten Schmerztherapie und modernen Narkoseverfahren verbunden.

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