Kniechirurgie

Das Kniegelenk ist das größte Gelenk des menschlichen Körpers. Es muss als sogenanntes lasttragendes Gelenk den täglichen hohen Anforderungen in Aufbau und Funktion gerecht werden.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

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Neben der Arthrose des Hüftgelenkes kann es im Laufe des Lebens unter Beeinflussung durch bestimmte Faktoren zu einer Arthrose mit vollständigem Verlust des Gelenkknorpels kommen, der letztlich zu anhaltenden Schmerzen und zur Funktionseinschränkung bis zur Immobilität führen kann.

Wir bieten Ihnen verschiedene, modernste Operationsmethoden zur Behandlung der Kniegelenksarthrose an- von der Kniespiegelung bis zur Wechselendoprothetik.

Möglichkeiten der Endoprothetik

Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)

Kniegelenksarthrose (Gonarthrose)

Durch den fortschreitenden Verschleiß des Gelenkknorpels kommt es zu Veränderungen und Degeneration des angrenzenden Knochens, des Bandstrukturen und Muskulatur. Schätzungen zufolge leiden ca. 9 Mio. Menschen in der BRD an einer Gonarthrose. Ab dem 40. Lebensjahr lassen sich bereits bei einem Großteil der Menschen erste Veränderungen im Röntgenbild nachweisen. Neben dem Alter sind starkes Übergewicht, chronische Überlastung, angeborene oder erworbene Beindeformitäten sowie chronisch- entzündliche Erkrankungen wie die rheumatoide Arthritis häufige Risikofaktoren für die Entstehung einer Arthrose.

Typische Symptome sind die Morgensteifigkeit, der Anlauf- und Belastungsschmerz sowie die chronische Ergussbildung mit Schwellungszuständen und in fortgeschrittenen Stadien die Gelenkdeformierung mit Gelenkreiben und –knirschen.

Kniegelenksarthroskopie - regenerative Knorpeltherapie

Kniegelenksarthroskopie - regenerative Knorpeltherapie

Bei einer noch nicht so stark fortgeschrittenen Arthrose des Kniegelenkes ist es möglich, durch eine Gelenkspiegelung zerstörte Knorpelbezirke mit speziellen Instrumenten zu behandeln. Im Rahmen der sogenannten regenerativen Knorpelbehandlung können kleine, umschriebene Bezirke mit speziellen Instrumenten bearbeitet werden, um Ersatzknorpelgewebe zu generieren (Mikrofrakturierung, Chondropicking).

Ist auch der Knochen unterhalb des Gelenkknorpels betroffen, so lassen sich körpereigene Knorpel- Knochenzylinder nach Entnahme aus unbelasteten Gelenkabschnitten mit Hohlstanzen entnehmen und in den Knorpeldefekt einbolzen (sog. Mosaik- oder OATS- Plastik).

Bei höhergradigem Verschleiß des Gelenkes mit Knorpelabnutzung auf größerer Fläche lassen sich die geschädigten, oft aufgerauhten Areale, mit kleinen Walzen glätten. Zusätzlich wird der vorhandene, entzündliche Gelenkerguss ausgespült und Teile der entzündeten Gelenkschleimhaut sowie geschädigte Meniskusanteile, die häufig durch Ablösung oder Einklemmung zu Schmerzen führen, weichteilschonend entfernt.

Die Symptome der Arthrose lassen sich durch diese Maßnahmen zumindest vorübergehend deutlich reduzieren, so dass ein Gelenkersatz aufgeschoben werden kann.

Die Gelenkspiegelung ist ein operativer Eingriff, der entweder in rückenmarksnaher Anästhesie (Spinalanästhesie) oder Vollnarkose ambulant oder kurzstationär durchgeführt werden kann.

Kniegelenks-Endoprothetik

Kniegelenks-Endoprothetik

Neben der Hüftgelenksarthrose stellt die Arthrose des Kniegelenkes die häufigste verschleißbedingte Erkrankung des Bewegungsapparates dar. Über die Jahre kommt es hierbei zu einer fortschreitenden Abnutzung des Gelenkknorpels mit Überlastung des angrenzenden Knochens und der Bänder sowie zu immer wiederkehrenden Entzündungszuständen. Folge dieses Prozesses sind dauerhafte Schmerzen bei Belastung, aber zuletzt auch in Ruhe. Darüberhinaus verstärken sich Deformierungen des Gelenkes mit Überlastung der seitlichen Bandstrukturen.

Folgen von Kniegelenksverletzungen (Kreuzband- und Meniskusverletzungen/Schienbeinkopfbrüche etc.), aber auch angeborene Achsfehlstellungen wie ausgeprägte O- und X- Beine, können Ursache eines vorzeitigen Gelenkverschleiss sein.

Um diesen schleichenden und fortschreitenden Verlauf zu unterbrechen, können wir Ihnen Implantation eines Kunstgelenkes, neue Lebensqualität zurückbringen. Insbesondere durch den Wegfall jahrelanger Schmerzen mit entsprechender Bewegungseinschränkung des Gelenkes, kehren unsere Patienten wieder zurück zu Schmerzfreiheit und der verlorengegangenen Selbständigkeit.

Im Rahmen der etwa 1-1,5 Std. dauernden Operation werden die von der Arthrose zerstörten Gelenkanteile weichteil- und muskelschonend entfernt und der sog. „Oberflächenersatz“ nach entsprechender Präparation des gesunden Knochens durch speziell geplante „Abkantschnitte“ durchgeführt. Das Kunstgelenk wird in der Regel in zementierter Form eingesetzt. Bereits am Tag der stationären Aufnahme planen wir die Operation sowie die Größe der einzusetzenden Prothesenkomponenten anhand von Röntgenspezialaufnahmen mit einer digitalen Planungssoftware. Mithilfe dieser Daten gelingt es dem Operateur die Prothese individualisiert und abgestimmt auf die jeweiligen anatomischen Besonderheiten zu implantieren. Da der Blutverlust durch weichteil- und knochenschonende Operationstechniken selten mehr als 500ml beträgt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir Ihnen Blut übertragen müssen, im Falle der Primäroperation äußerst gering.

Durch das im Haus etablierte und mit unseren Anästhesisten entwickelte Schmerzkonzept gewährleisten wir Ihnen optimale Nachbehandlung. In der Regel erhalten unsere Patienten einen Schmerzkatheter am zu operierenden Bein oder eine Schmerzpumpe, über die man bedarfsweise per Knopfdruck Schmerzmittel verabreichen kann.

Noch während des etwa 7- 10-tägigen, stationären Aufenthaltes organisieren wir für Sie über unseren Sozialdienst die sich anschließende etwa 3wöchige stationäre oder ambulante Rehabilitation. Durch die enge Betreuung durch unsere physiotherapeutische Abteilung bereiten wir sie durch Bewegungs- und Muskelaufbauübungen sowie Gangschulung und Koordinationstraining auf die nachstationäre Behandlung vor.

Auch nach erfolgter Rehabilitation sehen wir Sie im Rahmen unserer Sprechstunden und kontrollieren den Heilverlauf.

Teilprothesen- Schlittenprothesen

Teilprothesen- Schlittenprothesen

Bei einseitigem Verschleiß des Gelenkes (i.d.R. des innenseitigen Gelenkabschnittes) und bei Vorliegen spezieller Indikationskriterien (einseitige Arthrose, erhaltenes vorderes Kreuzband, Achsfehlstellung < 20° etc.) ist es möglich, nur den verschlissenen Anteil des Gelenkes durch sog. „Schlittenprothesen“ zu ersetzen.

Für derartige Operationen halten wir besondere Implantate und Operationsinstrumente vor. Bedingt durch einen sehr muskel- und gelenkschonenden Zugangsweg mit kürzerem Hautschnitt, die kürzere Operationsdauer und den geringeren Blutverlust verkürzt sich Ihr Rehabilitationsphase deutlich.

Darüber hinaus sind die Voraussetzungen im Falle einer Wechseloperation deutlich günstiger, da nur ein Teil des Gelenkes ersetzt wurde und somit deutlich weniger Knochen beim Wechsel der Teilprothese auf einen „Total- Ersatz“ verloren geht.

Wechselendoprothetik

Wechselendoprothetik

Hat sich Ihre Knieprothese über die Jahre gelockert oder ist es zu einem übermäßigen Verschleiß der Prothesenkomponenten gekommen, so bieten wir Ihnen sogenannte Wechseloperationen an, bei denen wir entweder nur verschlissene Teile, wie z. B. den Kunststoffeinsatz wechseln oder im Falle von Prothesenlockerungen die gesamte Prothese tauschen.

Kommt es durch die Lockerung über die Jahre zu Knochenverlusten unterhalb der Prothesenkomponenten und sind die Bandstrukturen Ihres Kniegelenks ausgelockert, so haben wir die Möglichkeit, die Oberflächenprothese zu entfernen und durch eine Prothese mit spezieller Stielverankerung und Aufbauoptionen mit oder ohne Koppelung einzusetzen.

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