Korrektur von Brustwandfehlbildungen
Trichterbrust
Einführung
Die Trichterbrust (lat. Pectus excavatum) ist eine angeborene Deformität der vorderen Brustwand. Beim typischen Erscheinungsbild besteht eine trichterfömige Einsenkung des Brustbeines an den angrenzenden Rippenknorpeln. Die Erkrankung kommt bei Jungen häufiger vor als bei Mädchen (Geschlechterverhältnis 4:1). 1/5 der Patienten hat auch eine Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose).
Anzeichen und Symptome
Die klinischen Symptome sind abhängig von der Ausprägung der Trichterbrust. Die Patienten klagen über:
- Brustbein- oder Brustkorbschmerzen
- Rückenschmerzen
- Kurzatmigkeit
- Verminderung der Ausdauer
Meist stehen jedoch nicht die körperlichen sondern die seelischen Probleme im Vordergrund. Mit Beginn der Pubertät empfinden viele Patienten ihre Trichterbrust als entstellend. Sie versuchen, diesen Makel zu verbergen, indem sie die Schultern nach vorne ziehen. Sie schämen sich ihres freien Oberkörpers und beschränken sportliche Aktivitäten. Dadurch kommt es häufig zu einer zunehmenden sozialen Isolation.
Ursachen
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Trichterbrust sind noch nicht bekannt, oft besteht jedoch eine familiäre Disposition.
Wann sollte ich ärztlichen Rat suchen?
Bei psychischem Leidensdruck oder körperlichen Problemen.
Untersuchung und Diagnose
Es handelt sich um eine so genannte „Blickdiagnose“. Vor der Operation werden zur Objektivierung der Beschwerden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Kardiologische Untersuchung mit Ultraschalldarstellung des Herzens
- Lungenfunktionstest
- Computertomographie oder Kernspintomographie des Brustkorbes
- Evtl. psychologische Begutachtung
Behandlung
Wir führen in der Regel, nach entsprechender sorgfältiger Indikationsstellung die minimalinvasive Korrektur nach Nuss durch. Dabei wird das eingesunkene Brustbein von innen mit einem Metallbügel aufgerichtet und abgestützt. Der Eingriff erfolgt in Narkose unter thorakoskopischer Kontrolle, d.h. es wird eine Brustkorbspiegelung durchgeführt. Bei komplikationslosem Verlauf beträgt der stationäre Aufenthalt ca. 7-12 Tage. Die Patienten werden durch den Schmerzdienst begleitet.
Für die operative Therapie muss eine Kostenübernahmeerklärung der Krankenkasse beantragt werden und zur Operation vorliegen.
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