Kameras im Schockraum: Sebnitzer Notaufnahme-Team probt für den Ernstfall

Jede Sekunde zählt. Zeit gehört in der Notaufnahme zu den wichtigsten Faktoren. Denn bei schweren Erkrankungen oder lebensbedrohlichen Verletzungen ist schnelles Handeln unerlässlich. Ärzte- und Pflegeteam arbeiten Hand in Hand, um die Patienten zügig und umfassend zu versorgen. Genau dieser reibungslose Ablauf entscheidet im Notfall über Leben und Tod. In der Asklepios Klinik Sebnitz fand nun zum ersten Mal eine Übung statt, die genau dieses Teamwork trainiert. „S.A.V.E.“ – „Sicher Arbeiten Vertrauen Erhalten“ – heißt das von Asklepios entwickelte Trainingsformat, bei dem medizinische Notfallsituationen simuliert und deren optimales Management intensiv geübt werden. Mitarbeitende aus den verschiedenen Fachbereichen und den unterschiedlichen Berufsgruppen der Klinik stellten sich gemeinsamen den Aufgaben und probten den Ernstfall.

Bild: Ausschnitt aus der zentralen Notaufnahme

Videokameras sind im Schockraum der Sebnitzer Notfallaufnahme normalerweise tabu. Diesmal jedoch waren sie erlaubt und dringend notwendig. Mit ihnen hielt das S.A.V.E.-Trainerteam alle Handgriffe und Gespräche während der simulierten Situationen fest. Diese wurden täuschend echt inszeniert: Spezielle Puppen stellten die Patienten dar. Geübt wurden vital bedrohliche Notfälle wie zum Beispiel Herzinfarkt, eine Blutvergiftung oder ein Schlaganfall. Im Anschluss an jedes Szenario analysierten die Experten zusammen mit den Teilnehmenden das Vorgehen und besprachen, was noch verbessert werden kann.

Bereits 2017 hat Asklepios mit S.A.V.E. ein innovatives interdisziplinäres Trainingsformat etabliert. Ursprünglich wurden Notfälle im Kreißsaal simuliert. Der nachhaltige Erfolg des Programms führte drei Jahre später dazu, dass es auch auf die Zentralen Notaufnahmen der Asklepios Kliniken ausgeweitet wurde. Für das duale Training aus Simulation und Videoanalysen arbeiten Internisten, Anästhesisten, Pflegekräfte und auch Juristen des Konzerns als Trainer für die beteiligten Kliniken. Das ist deutschlandweit einmalig. Die Trainings werden in Kooperation mit dem Asklepios Institut für Notfallmedizin unter Ärztlicher Leitung von Dr. Jochen Thiele durchgeführt.

Patienten profitieren vom Training

Als erster sächsischer Asklepios-Standort absolvierte nun das Klinikteam aus Sebnitz das S.A.V.E.-Training. Ein Schwerpunkt stellt dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikation des medizinischen Personals dar. „Neben den medizinischen Themen legen wir großes Augenmerk auf eine geschlossene Kommunikation der Akteure und sensibilisieren die Teams zudem dafür, welche rechtlichen Anforderungen zum Beispiel bei der Aufklärung zu beachten sind“, erläutert Nicola Scharf, Leitung S.A.V.E, die Fachanwältin für Medizinrecht ist und die Geburtshilfen und Zentralen Notaufnahmen bei Asklepios rechtlich berät.

„Für uns alle war das heute ein Tag mit vielen intensiven Einblicken in unsere Abläufe“, schätzte Annette Weisse, Fachärztin für Chirurgie und Leiterin der Zentralen Notaufnahme der Asklepios Klinik Sebnitz am Ende ein. „Die gemeinsamen Übungen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse machen unsere Arbeit in der Notfallambulanz noch sicherer.“ Das käme allen Patienten zugute.

Seite teilen: