Geriater
Die Komplexität der Krankheitsbilder und die häufige Multimorbidität mit resultierender Polypharmazie stellen hohe Anforderungen an die Therapie der älteren Menschen. In der stationären akutgeriatrischen Behandlung werden Erkrankungen unter Berücksichtigung der Funktionseinschränkungen sowie der individuellen Lebenssituation diagnostiziert und therapiert. Neben der klinischen, laborchemischen und bildgebenden Diagnostik kommen hierbei von den verschiedenen an der Behandlung mitwirkenden Berufsgruppen – Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und Psychologie - durchgeführte Assessments und Behandlungen zur Anwendung. Diese sind essentiell, um Art und Ausmaß von Störungen der Mobilität oder der Selbsthilfefähigkeit festzustellen und die rehabilitative Komplextherapie durchzuführen. Zusätzlich erfolgt die Bewertung der sozialen Situation und des sozialen Umfeldes. So kann der aktuelle wie auch der poststationäre Hilfsbedarf möglichst genau abgeschätzt und die richtige und rechtzeitige Hilfe bereitgestellt werden.
Unsere Akutgeriatrische Abteilung der Asklepios Sächsischen Schweiz Klinik Sebnitz startet mit 10 Betten in der Inneren Medizin Station 9, eine Erweiterung auf mindestens 20 Betten auf Station 5 ist in Planung. Neben der Heilung der Akuterkrankung und der Linderung akut verschlechterter chronischer Leiden liegt unsere Priorität auf dem Erhalten der Autonomie und Selbständigkeit. Diese versuchen wir durch sog. geriatrische KOMPLEXBEHANDLUNG zu erreichen. Dazu gehört selbstverständlich auch die Prävention (z.B. der Sturzereignisse) durch Früherkennung, ebenso die Organisation der nachstationären Unterstützung, beispielsweise durch Hilfsmittel oder einen Pflegedienst.
Um dieser Herausforderung gerecht zu werden, leitet der Geriater die Behandlung im engen interdisziplinären Zusammenspiel. Ärztlicherseits kann hierbei auf die in unserem Haus vorhandene traumatologisch-orthopädische, chirurgische, internistische, psychiatrische, schmerztherapeutische und wenn nötig auch palliativgeriatrische und psychoonkologische Expertise zurückgegriffen werden. Durch die enge Anbindung an das Universitätsklinikum Dresden ist uns zudem jederzeit ein unkomplizierter Austausch mit anderen Disziplinen möglich, wenn nötig auch die Verlegung unserer Patienten zur Durchführung von hier nicht möglichen diagnostischen und therapeutischen Interventionen.
Das ärztliche Bemühen wird von einem engagierten interdisziplinären Team aus Pflegekräften, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Sozialarbeitern, Psychologen und Logopäden getragen. Pflegekräfte, Physio- und Ergotherapeuten bilden dabei mit ihren täglichen und zeitaufwendigen überwiegend 1:1-Interventionen das Rückgrat der Behandlung. Ihre therapeutischen Anstrengungen sind ebenso wie die in diesem Rahmen gemachten Beobachtungen Grundvoraussetzung für das Erreichen unseres gemeinsamen Zieles, nämlich der Besserung und Stabilisierung der Lebensqualität der uns anvertrauten Patienten.
Mit einem ganzheitlichen und interdisziplinären Diagnose- und Therapiekonzept möchten wir so eine adäquate Behandlung für Patienten >70 Jahre anbieten, deren Akuterkrankung oder akut verschlechterte chronische Erkrankung einen mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt erfordert.