Gutartige Prostatavergrößerung, Prostataadenom, benigne Prostatahyperplasie (BPH)

In Deutschland leben zurzeit rund zwölf Millionen Männer, die über 50 Jahre alt sind. Von diesen weisen etwa 40 % Symptome einer gestörten Blasenspeicher- und Entleerungsfunktion auf. Diese Anzeichen werden medizinisch auch als „LUTS“ bezeichnet (lower urinary tract symptoms: unterer Harntrakt-Symptome). Jedoch nur etwa 27 % der Männer haben eine vergrößerte Prostata und von diesen nur gut die Hälfte einen abgeschwächten Harnstrahl aufgrund der Prostatavergrößerung.

Daher ist der Zusammenhang der Symptome wie häufiges Wasserlassen, Harndrang und abgeschwächter Harnstrahl mit einer Prostatavergrößerung als (alleinige) Ursache keinesfalls immer offensichtlich. Sofern Sie diese Anzeichen an sich bemerken, empfehlen wir Ihnen, einen Urologen Ihres Vertrauens aufzusuchen. So erhalten Sie Klarheit und wir können Ihnen gegebenenfalls professionell helfen.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Als Teil unserer umfassenden Diagnostik erhalten Sie einen Fragebogen, indem gezielt nach Ihren Beschwerden gefragt wird (IPSS: International Prostate Symptom Score). Außerdem nehmen wir eine sonografische (ultraschallgestützte) Restharnuntersuchung mit Bestimmung der Blasenmuskeldicke bei Ihnen vor und messen gegebenenfalls den Harnstrahl. In Einzelfällen führen unsere Ärzte eine Blasendruckmessung (Urodynamik) und eine Blasenspiegelung (Zystoskopie) durch und röntgen Ihre Harnwege, wobei Sie zwecks Optimierung der Darstellung ein Kontrastmittel verabreicht bekommen.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Haben unsere Fachärzte eine Prostatavergrößerung als Ursache Ihrer Beschwerden festgestellt, therapieren wir abhängig von dem Ausmaß der Veränderungen.

Verursacht die Harnabflussstörung bei Ihnen keine weiteren schwerwiegenden Beschwerden wie beispielsweise Infekte, einen Nierenstau, einen sehr hohen Restharn oder Blasensteine, können wir die Symptome zumeist mithilfe einer medikamentösen Therapie lindern oder beseitigen.

Die medikamentöse Behandlung umfasst Medikamente, die die Prostata entspannen (α-Blocker, beispielsweise Tamsulosin), die die Prostata verkleinern (5-α-Reduktase-Hemmer wie Finasterid und Dutasterid) oder die die Drangsymptome lindern, meistens kombiniert mit den α-Blockern.

Mittlerweile ist zudem ein bestimmter Phosphodiesterase-5-Hemmer (PDE-5-Hemmer) zugelassen, der nicht nur die Prostata entspannen kann, sondern auch bei Potenzstörungen hilft.

Liegen jedoch schwerwiegende Folgen, wie die bereits beschrieben, vor oder nehmen die Beschwerden aufgrund des Prostatawachstums zu, ist es angezeigt, das Prostataadenom (nicht die vollständige Prostata) zu entfernen.

Dies kann in unserer Klinik mithilfe eines Hochleistungslasers (180 Watt GreenLight XPS™) erfolgen oder klassisch mittels bipolarer oder monopolarer transurethraler Resektion (TUR-Prostata: Entfernung durch die Harnröhre hindurch).

In manchen Fällen führen wir bei sehr großen Prostataadenomen und weiteren krankhaften Veränderungen wie großen Blasensteinen oder großen Blasendivertikeln (Aussackungen der Blasenwand) eine offene Operation durch.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Am Tag Ihrer Entlassung geben wir Ihnen schriftlich standardisierte Empfehlungen für eine rasche Genesung mit. Bitte halten Sie sich daran, damit Ihre Operationswunde ungestört abheilen kann. Ihre Fragen beantworten wir jederzeit gern.

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