Psychologisch-Psychotherapeutische Schmerztherapie

Chronische Schmerzen sind nicht nur ein körperliches Phänomen, Schmerzen haben immer auch einen Einfluss auf die Psyche der betroffenen Patienten. So kann es sein, dass die Schmerzen die Stimmungslage der Patienten negativ beeinträchtigen oder dass die Patienten in ihren Möglichkeiten im Alltag eingeschränkt werden, dass sie nicht mehr so aktiv wie gewohnt am Leben teilnehmen können. Die Psyche beeinflusst auch unser Schmerzerleben.

Wie stark wir Schmerz erleben oder wahrnehmen, hängt auch von unserer Gefühlslage ab. Die Erfahrungen und Bewertungen der betroffenen Schmerzpatienten beeinflussen ebenfalls das individuelle Schmerzerleben. Des Weiteren spielen auch Aufmerksamkeitsprozesse und die aktuelle Lebenssituation eine Rolle. 

Die theoretische Grundlage der multimodalen Schmerztherapie ist das biopsychosoziale Modell. Dieses Modell beschreibt den Zusammenhang zwischen Wahrnehmung, Erleben und Verarbeitung von Schmerzen und den biologischen (z.B. Überlastung, Schonung), psychischen (z.B. Ängste, Stress) und sozialen (z.B. Konflikte, Arbeitsplatzprobleme) Faktoren.

Ziel der psychologisch-psychotherapeutischen Schmerztherapie nach dem biopsychosozialen Modell ist es, die negativen und einschränkenden Folgen einer chronischen Schmerzerkrankungen zu verringern, so dass die Lebensqualität steigt. Dazu wird das Verständnis des Patienten für die eigenen körperlichen und psychischen Prozessen vertieft, das Selbstkonzept der Patienten im Umgang mit Schmerzen, die Selbstwirksamkeitserwartung, das Selbstwertgefühl und das optimistisch- realistische Denken werden geschult.

Es werden wichtige Informationen aus Wissenschaft und Forschung in verständlicher Form nahegebracht. Dazu gehören zum Beispiel Schmerzweiterleitungs-Modelle, Bearbeitung der Zusammenhänge zwischen Schmerz und Stress, die bewusste kognitive Beeinflussung der Schmerzwahrnehmung, Übungen zur Aufmerksamkeitslenkung, Schmerzbewältigung und Achtsamkeit. 

Im Rahmen des psychologisch-psychotherapeutischen Behandlungsverlaufs wird der Patient in verschiedenen Einzel- und Gruppentherapien zu einem Experten für seine Schmerzerkrankung. Es werden individuelle Verhaltensstrategien entwickelt, um besser mit dem chronischen Schmerz umgehen zu können. Ziel der psychologischen Schmerztherapie ist es die Stärkung der Selbstkompetenz des Patienten im Alltag zu erhöhen und die reduzierte Lebensqualität dauerhaft zu erhöhen.

Die psychologisch psychotherapeutische Schmerzbehandlung umfasst unter anderem:

•    Ausführliche Psychodiagnostische Aufnahmegespräche
•    Psychotherapeutische Einzelgespräche 
•    Psychoedukative Gruppengespräche 
•    Schmerz-Bewältigungstherapie 
•    Stress-Bewältigungstherapie
•    Achtsamkeit
•    Erlernen von Entspannungsverfahren
•    Visualisierungstechniken
•    Ressourcen Aktivierung
•    Hypotherapie
•    U.v.w.

Die Therapieziele sind:

•    Stärkung der individuellen Selbstkompetenz 
•    Verbesserung der Lebensqualität 
•    Reduktion der Schmerzintensität 
•    Steigerung des Wohlbefindens 
•    Reduktion von Ängsten und negativen Gedanken
•    Verbesserung von Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit 

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