Station für Menschen mit emotional-instabiler Persönlichkeitsstörung, Traumafolgestörungen und dissoziativen Störungen

Birkenhaus A

Im Birkenhaus A bieten wir Erwachsenen mit komplexen interaktionellen Störungen – insbesondere aus dem Spektrum der Emotional-instabilen Persönlichkeitsstörung, Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), komplexen PTBS und dissoziativen Störungen – eine umfassende, ganzheitliche und dabei individuell zugeschnittene stationäre Psychotherapie an.

Es stehen 22 Behandlungsplätze zur Verfügung und die Unterbringung erfolgt in Einzel- oder Doppelzimmern. Jedes Zimmer verfügt über eine Waschnische; die Toiletten und Duschen befinden sich auf dem Gang.

Unser Behandlungsansatz

Wir verfolgen einen integrativen, multimodalen Ansatz, der psychodynamische und verhaltenstherapeutische Methoden miteinander verbindet und durch moderne traumatherapeutische Verfahren ergänzt wird. Zentral sind dabei:

  • Psychoanalytisch-interaktionelle Methode: Mithilfe dieses Ansatzes fördern wir im Gruppen- und Einzelsetting die Selbstreflexion unserer Patient:innen sowie ihre Fähigkeit, stabile und erfüllende Beziehungen zu gestalten. Dabei stehen die Erfahrungen und Dynamiken der Gruppe wie auch die therapeutische Beziehung im Mittelpunkt.
  • Dialektisch-behaviorale Therapie (DBT): Im Rahmen von Einzel- und Gruppentherapien vermitteln wir alltagsnahe Fertigkeiten („Skills“) zur Emotionsregulation, Stärkung der Stresstoleranz und Bewältigung von Dissoziationen sowie zur Verbesserung zwischenmenschlicher Kompetenzen.
  • Narrative Expositionstherapie (NET) & weitere Traumaexpositionsverfahren: Mit diesen erprobten Methoden unterstützen wir unsere Patient:innen dabei, Traumata zu verarbeiten und in die eigene Lebensgeschichte zu integrieren. Bei Bedarf kommen ergänzend weitere Verfahren wie Prolonged Exposure oder Imagery Rescripting and Reprocessing Therapy zum Einsatz. Ergänzt wird die Expositionsbehandlung durch eine angeleitete Imaginationsgruppe.

Umfassende Unterstützung

Unsere Diagnostik und Therapie berücksichtigen psychische, körperliche und zwischenmenschliche sowie alltagspraktische Aspekte unserer Patient:innen. Zu Beginn der Behandlung nehmen wir uns Zeit für eine sorgfältige Diagnostik und einer entsprechenden Therapieplanung mit individuellen Schwerpunkten.

Begleitet werden die psychotherapeutischen Einzel- und Gruppenangebote durch ein breites Spektrum ko-therapeutischer Interventionen wie Bewegungs- und Körpertherapie, Musiktherapie, Entspannungsverfahren, Ergo- und Physiotherapie und Psychoedukation zu Themen wie Ernährung und Schlafhygiene. Darüber hinaus erfolgt ein sozialtherapeutisches Assessment und ggf. Einleitung entsprechender Maßnahmen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Seelsorge in Anspruch zu nehmen.

Eine enge fachärztliche Betreuung sowie bei Bedarf eine leitliniengerechte psychopharmakologische Behandlung sind selbstverständlich Teil unseres Konzeptes.

Unser multiprofessionelles Team besteht aus engagierten Ärzt:innen, Psycholog:innen, Pflegekräften, Sozialarbeiter:innen und Ko-Therapeut:innen. Im Rahmen einer Bezugspflege kann ergänzend die Entwicklung individueller Fertigkeiten zur Alltagsbewältigung und Stärkung der Selbstregulation erfolgen.

Umgang mit Dissoziationen

Dissoziationen spielen bei vielen unserer Patient:innen eine zentrale Rolle. Wir vermitteln konkrete Strategien zur Erkennung, Regulation und Reduktion dissoziativer Symptome, um den Alltag wieder aktiv und selbstbestimmt gestalten zu können. Für Patient:innen mit einer dissoziativen Störung im Sinne einer Dissoziativen Identitätsstörung (DIS) legen wir besonderen Wert auf die Förderung des funktionalen und erwachsenen Selbst sowie eine Aufklärung zu hilfreichen und nicht hilfreichen Verfahren und die Nutzung entsprechender evidenzbasierter Interventionen (siehe dazu unser ausführliches therapeutisches Konzept unten).

Dauer und Ziel des Aufenthalts

Die reguläre Behandlungsdauer im Birkenhaus A beträgt 12 Wochen, kann aber nach individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Ziel ist es, die erlernten Fertigkeiten nachhaltig in Ihren Alltag übertragen zu können. Gemeinsam entwickeln wir ein individuelles Rückkehr- und Nachsorgekonzept, das die Anbindung an ambulante Angebote sowie die kontinuierliche Weiterarbeit an Ihren Therapiezielen vorsieht – beispielsweise in Form von psychoanalytisch-interaktionellen Gruppen, Trauma- oder DBT-Therapien.

Unser Selbstverständnis

Wir begegnen jedem Menschen mit Wertschätzung, Respekt und fachlicher Kompetenz. Das Birkenhaus A steht für eine evidenzbasierte, strukturierte und zugleich individuelle Therapie, in der wir gemeinsam mit unseren Patient:innen daran arbeiten,

  • Symptome zu reduzieren,
  • psychische Stabilität zu fördern,
  • Kontrolle über Dissozationen wiederzuerlangen,
  • zwischenmenschliche Beziehungen dauerhaft gesund und erfüllend zu gestalten,
  • traumatische Erlebnisse nachhaltig zu bearbeiten und
  • Selbstvertrauen und Lebensqualität langfristig zu stärken.

Weitere Informationen zu unserem ausführlichen Behandlungskonzept, unseren Grundannahmen und Grundhaltungen, die unserer multiprofessionellen Teamarbeit und der Gestaltung der therapeutischen Beziehung zu Grunde liegen, sowie die Rahmenbedingen für ein gelingendes Miteinander im stationären Setting des Birkenhaus A finden sie hier:

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