Nordhessisches Asklepios Gefäßzentrum eng vernetzt

Die Gefäßchirurgie der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen bekommt eine neue Leitung. Am 1. September übernimmt der Karlsruher Jörg Graefe die Standortleitung. Mit Graefe kommt ein ausgewiesener Fachmann nach Bad Wildungen, der auf eine fünfzehnjährige erfolgreiche Tätigkeit als Gefäßchirurg zurückblicken kann. Insbesondere die breit gefächerten nicht invasiven Untersuchungen ermöglichen ein umfangreiches Spektrum an Diagnostik und Therapie, das Jörg Graefe zukünftig in Bad Wildungen anbieten wird.

Altbekannte u. neue Gesichter zum Austausch in der Angio-Suite: v.l.n.r. Silke Bartoldus (Medizinstudentin), Marc Reggentin (GF Asklepios Kliniken Bad Wildungen), Dr. Mahfoud (ehemaliger CA Gefäßchirurgie Bad Wildungen, jetzt im Ruhestand), Dr. Dagmar Federwisch (Geschäftsführerin Asklepios Schwalm-Eder), Jörg Graefe (Standortleiter Gefäßchirurgie Bad Wildungen), Ltd. Oberarzt Thorsten Hauke, CA Dr. Peter Dahl, Anna-Lena Rosenstengl (Pflegerische Leitung Angio-Suite Schwalmstadt)

Im Fokus des neuen Konzepts „Gefäßzentrum Asklepios Nordhessen“ steht die engere gefäßmedizinische Verzahnung zwischen den drei Standorten Bad Wildungen, Melsungen und Schwalmstadt.

Dr. Peter Dahl, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und Endovaskuläre Therapie am Asklepios Klinikum Schwalmstadt erklärt im folgenden Interview worauf der Fokus der zukünftigen, gemeinsamen Zusammenarbeit liegen wird:

„Bundesweit werden Aortenaneurysmen nur in dafür zugelassenen und geprüften Zentren versorgt“, so Dr. Dahl. „Unsere Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Gefäßtherapie am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt wurde Anfang des Jahres durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen einer Strukturprüfung zur Versorgung von Bauchaortenaneurysmen unterzogen, welche nach den Vorgaben und Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses stattfand. Das Schwalm-städter Klinikum bestand die Prüfung erfolgreich und erfüllt damit alle für die Erbringung dieser aufwändigen Operation notwendigen Strukturvoraussetzungen.“

Unter einem Aneurysma verstehe man die Erweiterung einer Schlagader (Arterie). Aneurysmen können laut Chefarzt angeboren sein oder sich im Laufe des Lebens bilden. Bluthochdruck, Rauchen und Fettstoffwechselstörungen würden das Risiko zusätzlich erhöhen. Des Weiteren seien Männer ab 65 Jahren viermal häufiger betroffen als Frauen im selben Alter. Die Hauptgefahr bestehe darin, dass ein solches Aneurysma plötzlich aufplatzen und zu einer inneren Verblutung führen könne. Am häufigsten sei die Bauchschlagader von einer solchen Aussackung betroffen. Bezeichnet werde dieses Krankheitsbild als Bauchaortenaneurysma (BAA).

Dahl ist Gefäßchirurg, endovaskulärer Chirurg und endovaskulärer Spezialist nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin (DGG). Er leitet die Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Therapie in Schwalmstadt, nachdem er 2015 aus der Asklepios Klinik Bad Wildungen in die Schwalm-Eder Klinik wechselte, um mit den Chefärzten Dr. Matthias Schulze und Dr. Elvan Akin ein Herz- und Gefäßzentrum zu bilden.

„Um der lückenlosen Behandlung der häufig multimorbiden Patienten gerecht zu werden, wurde unser bereits eingespieltes Team nun noch verstärkt“, so Dr. Dagmar Federwisch, Geschäftsführung der Schwalm-Eder-Kliniken. „Der Gefäßchirurg, Herzchirurg und endovaskulärer Chirurg Torsten Hauke, ist seit Jahresbeginn neuer leitenden Oberarztes am Standort Schwalmstadt. Er ist spezialisiert auf endovaskuläre Eingriffe. Außerdem erhält die Expertenrunde der Gefäßchirurgie weitere Unterstützung durch den neuen Funktionsoberarzt Sahil Kazi, der seine Ausbildung zum Gefäßchirurgen bei Dr. Dahl erhalten hat.“

Neben der engen Vernetzung des nordhessischen Gefäßchirurgie-Teams, profitieren Patienten von der ultramodernen apparativen Ausstattung der Kliniken, die jeweils in Bad Wildungen und in Schwalmstadt einen Hybrid-Operationssaal (Angio-Suite) vorhalten. Die Angio-Suite in Schwalmstadt ist einer der modernsten OP-Säle der Region. In ihr werden gefäßchirurgische und endovaskuläre Eingriffe und Therapien durchgeführt. Auch ältere Menschen können hier durch die Kombination aus hochauflösendem Röntgen und minimalinvasiven Gefäßzugängen risikoarm operiert werden. Seit Inbetriebnahme, Anfang 2016, wurden dort in Schwalmstadt mehr als  2.200 Patienten erfolgreich minimalinvasiv behandelt, davon waren über 80 Bauchaorten-Versorgungen, die zu 98 Prozent komplikationslos verliefen.

Graefe, dem neuen Standortleiter in Bad Wildungen, steht in Bad Wildungen ebenfalls eine professionelle Angio-Suite zur Verfügung. Mit seinem Eintritt in das nordhessische Gefäßteam werden  standortübergreifende Fallkonferenzen, gemeinsame Fort- und Weiterbildungen und schlussendlich die am jeweiligen Standort bestmögliche Versorgung für den einzelnen Gefäßpatienten gewährleistet.

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