Sport mit Knie- oder Hüftprothese? In jedem Fall, wenn…

Dr. Marco Strauch informiert über die Möglichkeiten, mit einem künstlichem Gelenk aktiv zu sein. / Endoprothesen-Zentrum der Maximalversorgung: Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe

Dr. Marco Strauch erläutert einer aktiven Sportlerin, wie eine Knieprothese funktioniert.
Dr. Marco Strauch erläutert einer aktiven Sportlerin, wie eine Knieprothese funktioniert. © Bernhard Krebs

SCHWANDORF/LINDENLOHE. Seit knapp zehn Jahren ist die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe ein Endoprothesen-Zentrum der Maximalversorgung, alljährlich werden hier bis zu 1.400 künstliche Hüft-, Knie- und Schultergelenke eingesetzt. Nur wenige Kliniken in Bayern tragen diesen Titel, der von der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie verliehen wird – dass die Qualität in Lindenlohe so hoch bleibt, dafür trägt u.a. Dr. Marco Strauch Sorge.

Der Geschäftsführende Oberarzt und Leiter der Abteilung „Knie“ verweist darauf, dass neben der präoperativen Planung und einem optimalen Operationsergebnis ein besonderes Augenmerk auf die Zeit nach der OP zu legen ist. Das Ziel muss sein: Die größtmögliche Beweglichkeit des Patienten im Alltag zu ermöglichen. Hierzu kann im Idealfall auch Sport gehören.

Grundlage für spätere Beweglichkeit ist die Qualität der OP und der Implantate

Forschung und Entwicklung in der Medizin schreiten rasant voran. Davon sind auch die künstlichen Gelenke nicht ausgenommen. Immer wieder erleichtern Neuerungen die Behandlung. So auch der DAA-Tisch für muskelschonende Operationen an der Hüfte, die Rekonstruktion der individuellen Anatomie bei künstlichem Kniegelenksersatz oder der Einzug der Digitalisierung in den OP-Saal (u.a. Navigation) – alles Standard an der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe. Für Klinik-Geschäftsführerin Jana Humrich ist es Anspruch und Verpflichtung zugleich: „Wir verfügen über hervorragende und erfahrene Spezialisten und investieren kontinuierlich in modernste Technologien.“

Die Qualität und Genauigkeit der Operationen ist das eine, das andere ist laut Dr. Marco Strauch das Implantat: „Wir verwenden ausschließlich moderne Implantate mit ausreichend belegter Erfahrung am Markt und in den internationalen Registern.“ Dennoch, so der Geschäftsführende Oberarzt weiter, muss man wissen, dass es sich bei einer Prothese um ein Verschleißteil handelt. Und das ist nie so gut wie das Original, was heißt: „Aktuell liegen die Standleistungen am Kniegelenk bei rund 15 Jahren und etwa 20 Jahren am Hüftgelenk.“

Empfehlung für Sportarten ohne Richtungswechsel und Kontakt

Der wichtigste Faktor für das Überleben der Prothese ist dabei das Gewicht des Patienten, zudem habe ein „aktiver Mensch auch mit künstlichem Gelenk stets Vorteile gegenüber weniger aktiven Zeitgenossen“. Nach einer OP ist es zunächst wichtig, sich die Mobilität im Alltag wieder zu erarbeiten. Ganz wichtig: „Moderne Knie- oder Hüftprothesen sind keine Sportgelenke, sondern Gelenkprothesen für mehr Lebensqualität im Alltag“, so Dr. Marco Strauch.

Wer es „langsam angehen lässt und gezielt mit Krafttraining die Muskulatur und die Sehnen wiederaufbaut, der kann bzw. „soll auch wieder mit Sport beginnen“. Der Geschäftsführende Oberarzt empfiehlt hier Sportarten mit gerichteten, fließenden Bewegungen ohne Kontakt wie Nordic Walking, Schwimmen, Radfahren, Wandern oder Rudern. Auch Sportarten wie Joggen auf ebenem Untergrund, Golf oder Mountainbiken sind möglich.

Dagegen rät Dr. Marco Strauch ab von Sportarten mit häufigen Richtungswechseln, Sprüngen und Kontakt. „Squash, Karate, Tennis, Fußball, Skifahren sollte man vermeiden, mit einer Ausnahme: Wenn der Patient diese Sportart in den zwölf Monaten vor der OP noch durchgeführt hatte, ist es möglich, dass er auch mit einem künstlichen Gelenk muskulär und koordinativ wieder dazu in der Lage ist“.

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