Besenreiser und Krampfadern weit mehr als ein kosmetisches Ärgernis

Dr. Gary Haller, Team-Chefarzt Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik im Städtedreieck, setzt auf Früherkennung und, wenn nötig, auf minimalinvasive, schonende OP-Methoden

Dr. Gary Haller entfernt eine Krampfader
Dr. Gary Haller entfernt eine Krampfader (Foto: Bernhard Krebs)

BURGLENGENFELD. Viele Frauen, aber auch Männer ärgern sich über Besenreiser und Krampfadern, weil sie alles andere als schön anzusehen sind. Laut Dr. Gary Haller sollte man aber die sichtbaren Veränderungen an den Beinen nicht einfach als ästhetisches Ärgernis abtun, sondern als Warnsignale auf eventuell ernsthafte Erkrankungen ernst nehmen. Der Team-Chefarzt Gefäßchirurgie an der Asklepios Klinik im Städtedreieck rät deshalb dazu, sich bereits bei den ersten Anzeichen die Gefäße untersuchen zu lassen.

Samstag, 27. April, war offiziell Deutscher Venentag – für Dr. Haller eine gute Gelegenheit, einmal mehr daran zu erinnern, Krampfadern nicht zu unterschätzen. Mehr als jeder siebte Deutsche, davon vor allem Frauen, leidet unter Krampfadern, medizinisch „Varizen“ genannt. Das größte Problem bei der Früherkennung: „Da Durchblutungsstörungen langsam voranschreiten, gehen viele nicht oder erst spät zum Arzt.“ Unbehandelt aber verursachen sie häufig starke Beschwerden und können zu chronischen Wunden und Unterschenkelgeschwüren führen. Auch wird in medizinischen Fachkreisen ein Zusammenhang zwischen Krampfadern und dem Auftreten von gefährlichen Komplikationen wie Thrombosen und der Verschleppung von Blutgerinnseln (Lungenembolie) diskutiert.

Dabei geht es häufig ganz ohne Operation, denn es gibt viele Therapien, die mit konservativen Maßnahmen auskommen. „Sollte doch eine Operation nötig sein, so ist die moderne Medizin heute schon so weit, dass diese minimalinvasiv, also mit kleinsten Schnitten und damit sehr schonend für die Patienten, durchgeführt werden kann“, so Haller.

„Das Auftreten von Krampfadern ist meist Ausdruck einer Venenwandschwäche, die zu einer Erweiterung der oberflächlichen Beinvenen führt. Hierdurch können die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Das Blut „versackt“ in den Beinen und fließt nicht mehr entgegen der Schwerkraft zurück zum Herzen“, so Dr. Haller. Und weiter: „Meist liegt der Erkrankung eine angeborene Bindegewebsschwäche zugrunde“. Diese könne man zwar nicht beeinflussen, aber, indem man etwas gegen Übergewicht tut, sich ausreichend bewegt und Kompressionsstrümpfe trägt, lasse sich das Fortschreiten der Erkrankung vorbeugen.

Die Behandlung sollte man vor allem dann nicht auf die lange Bank schieben, wenn Beschwerden (z.B. Schwellneigung, Hautverfärbung) vorliegen. Gerade bei frühzeitiger Behandlung gehe es laut dem ausgewiesenen Gefäßspezialisten am Burglengenfelder Krankenhaus häufig ganz ohne Operation, denn es gibt viele Therapien, die mit konservativen Maßnahmen auskommen. „Sollte doch eine Operation nötig sein, so ist die moderne Medizin heute schon so weit, dass diese minimalinvasiv, also mit kleinsten Schnitten und damit sehr schonend für die Patienten, durchgeführt werden kann“, so Haller.

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