Berufsstart in der Gruppe - Erfolgreiches Pilotprojekt in der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen

Dem Personalmangel im Gesundheits- und Krankenpflegewesen aktiv entgegentreten. Das hat sich die Urologische Station der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen auf die Fahnen geschrieben. Initiiert von Stationsleiterin Elisabeth Mogk startete dort vor einigen Monaten ein „Onboarding“ -Projekt. Dieses Wort aus dem Personalwesen beschreibt das Einstellen und die Einarbeitung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. „Schon jetzt können wir sagen, dass dieses Vorhaben überaus erfolgreich ist“, lautet das zufriedene Fazit von Elisabeth Mogk.

Gelungener Start in den Beruf, stehend von links: Lena Eigenbrod, Saskia Stiel, Stationsleiterin Elisabeth Mogk, Melissa Kremer, Praxisanleiter Steven Richmann, Mentorin Christine Kittler und Meryen Cam. Sitzend von links: Mentorin Susanne Wilke, Katharina Brikmann und Jana Burghardt. Auf dem Foto fehlt Larissa Uebe. (Foto. Klein)

Es ginge darum ehemalige Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums für Gesundheitsfachberufe an das Unternehmen zu binden. „Das gelingt natürlich nur, wenn sich die jungen Menschen mit der Klinik identifizieren. Ebenso wichtig sind für sie die zahlreichen Sozialleistungen und Fortbildungsmöglichkeiten, die allen Kolleginnen und Kollegen geboten werden“, berichtet Elisabeth Mogk, die eine Besonderheit des Onboarding-Projekts erläutert: „Erstmalig haben wir mit einer aus sechs Frauen bestehenden Gruppe feste Anstellungsverträge für die Vollzeitbeschäftigung in der urologischen Bettenstation abgeschlossen. Eine weitere ehemalige Auszubildende dieses Gesundheits- und Krankenpflegekurses wird in Kürze hinzustoßen.“ Von unschätzbar hohem Wert sei die Tatsache, dass sich die examinierten Teilnehmerinnen aus ihrer gemeinsamen Ausbildungszeit sehr gut kennen und hervorragend miteinander auskommen würden.

Vorausgegangen seien zahlreiche Besuche im Bildungszentrum und Gespräche mit den künftigen Gesundheits- und Krankenpflegerinnen. „Das hat zwar sehr viel Zeit und zusätzliche Arbeit in Anspruch genommen, aber unter dem Strich steht der Erfolg, den viele Kolleginnen und Kollegen überhaupt erst ermöglicht haben.“ Die Stationsleiterin nennt an erster Stelle die Mentoren einer jeden neuen Mitarbeiterin, die sich mit großem Engagement und lückenlos um die reibungslosen Einarbeitungen kümmerten. Von nicht minderer Bedeutung seien die Fortbildungsvorträge von Chefarzt Dr. Thomas Fröhlich, die wöchentlich stattfindenden Teambesprechungen sowie Praxisanleitungen und die Möglichkeit, sich regelmäßig bei Eingriffen im OP zu informieren. „Dafür schaffe ich in den Dienstplänen entsprechende Freiräume. In der Summe trägt das dazu bei, dass die ehemaligen Schülerinnen sehr gern ihren Job machen. Das spiegelt sich auch in der Arbeitsqualität der gesamten Station wieder, denn auch die gestandenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter profitieren von der modernen Ausbildung ihrer neuen Kolleginnen.“ Elisabeth Mogk bezeichnet das Projekt als zukunftsweisend. Mit der Umsetzung individuell zugeschnittener Konzepte könne man dem Fachkräftemangel auch in der Gesundheits- und Krankenpflege erfolgreich entgegenwirken, ist sie überzeugt.

DAS SAGEN DIE BETEILIGTEN:

„Wenn du Leute hast, die du schon eine ganze Weile kennst, erleichtert es natürlich den Start in das Berufsleben und die Orientierung in unterschiedliche Arbeitsabläufe. Es macht ganz einfach Spaß“, sagt Katharina Brikmann. Ihre Kollegin Jana Burghardt lobt die gute Atmosphäre im Kollegenkreis: „Das tolle Arbeitsklima hat das Einarbeiten in vorhandene Strukturen maßgeblich erleichtert.“ Praxisanleiter Steven Richmann nennt die aus seiner Sicht überzeugendsten Argumente, die für das Projekt sprechen: „Einerseits ist es das Zurechtfinden in der Gruppe. Andererseits war es deutlich mehr Zeit, die uns für die Einarbeitung der neuen Kolleginnen zur Verfügung stand.“ Mentorin Christine Kittler bezeichnet es als „tolle Sache für beide Seiten und natürlich auch für unsere Patienten. Ich hätte es auch gerne so gehabt.“ Der vergleichsweise gedämpfte Start in die Organisationsabläufe und den Stationsalltag sei für die Berufs-Neueinsteigerinnen von Vorteil gewesen, stellt auch Mentorin Susanne Wilke fest. Sie resümiert: „Es hat Spaß gemacht, jemanden so einzuarbeiten.“ 

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