Vaskulitiden (Gefäßentzündungen)

Gefäßentzündungen befallen die kleinen, mittleren oder großen Gefäße des Körpers. Betroffene fühlen sich abgeschlagen, haben wenig Appetit oder leiden unter unbestimmten Schmerzen oder Einblutungen in die Haut. Ist die Niere liegt ein echter Notfall vor, denn die Nieren können bei manchen Vaskulitiden innerhalb von wenigen Tagen ganz zerstört werden.

Wir helfen Ihnen bei

  • Riesenzellarteriitis (Arthritis temporalis / Polymyalgia rheumatica)
  • Takayasu-Arteriitis
  • Polyarteriitis nodosa
  • Morbus Kawasaki
  • ANCA-assoziierte Vaskulitiden
    • Granulamatose mit Polyangiitis (Morbus Wegener)
    • Mikroskopische Polyangiitis
    • Eosinophile Granulamatose mit Polyangiitis
  • Kryoglobulinämische Vaskulitis

 

Polymyalgia rheumatica

Vor allem Menschen über 50 erkranken an der Polymyalgia rheumatica. Typisch sind neben Schulter- oder Beinschmerzen Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Gewichtsverlust. Fieber kommt ebenso vor, wie hohe Entzündungswerte im Blut.

In etwa 30 bis 50 Prozent besteht eine Überlappung mit der sogenannten Vaskulitis der großen Gefäße/Riesenzellarteriitis. Es gibt eine saisonale Häufung in Erkältungszeiten (Frühjahr und Herbst), sodass eine Beteiligung verschiedener Erreger (Bakterien und Viren) in der Entstehung der Erkrankung diskutiert wird.

Riesenzellarteriitis

Eine Riesenzellarteriitis betrifft die großen und mittleren Arterien. Gerade im Fall des gleichzeitigen Vorhandenseins einer Polymyalgia rheumatica  ist oft die Aorta (Hauptschalgader) mit oder ohne ihre direkt abgehenden Gefäße betroffen. Häufigstes Symptom ist der Schläfenkopfschmerz, gefolgt von Schmerzen beim Kauen („Kauschmerz“) sowie Schmerzen in anderen Bereichen der Kopfgefäße („Schwartenkopfschmerz“). Gefürchtetste Komplikation ist die Erblindung durch Befall der Arteria ophthalmica, die den Sehnerv versorgt. Warnsignale hierfür sind neben dem Schläfenkopfschmerz und einer vorübergehenden völligen Erblindung auch der Kauschmerz.

Festgestellt werden kann die Krankheit mittels Ultraschall, Angio-MRT oder PET-CT. Sehr genau kann man eine Riesenzellarteriitis mit Hilfe einer Gewebeuntersuchung nachweisen. Dabei entnimmt der Arzt ein kleines Stück aus der entzündeten Arterie und lässt diese von einem Experten untersuchen. Wie bei vielen entzündlichen Erkrankungen lassen sich auch bei der Riesenzellarteriitis häufig Entzündungszeichen im Blut nachweisen.

Takayasu Arteriitis

Bei der Takayasu-Arteriitis, die nach dem nach dem japanischen Augenarzt Mikito Takayasu benannt ist, entzünden sich vor allem die großen Gefäße, die von der Hauptschlagader abzweigen. Die Krankheit ist eher selten und trifft vor allem Frauen unter 40 Jahren.

Die typischen Symptome sind gerade im Anfangsstadium eher unspezifisch. So leiden Betroffene unter Fieber, Nachtschweiß, Muskel- und Gelenkschmerzen oder Gewichtsverlust. Erst später, wenn die Gefäße langsam enger werden, kommt es zu klassischen Beschwerden wie einem verlangsamten Puls, Schmerzen der Arme und am Hals. Durch die zunehmende Gefäßverengung können auch Herzinfarkt oder Schlaganfall mögliche Folgen sein.

Zur Diagnose stehen dem Mediziner neben der klassischen körperlichen Untersuchung und dem Anfordern einen Blutbildes auch bildgebende Verfahren wie die Doppler-Sonographie zur Verfügung.

Polyarteriitis nodosa (PAN)

Vor allem 40- 50-Jährige sind es, bei denen sich die mittelgroßen Arterien krankhaft entzünden. Männer sind etwa dreimal so häufig betroffen wie Frauen. Die Polyarteriitis nodosa ist zwar sehr selten, allerdings auch eine ernsthafte Krankheit. Zu den allgemeinen Symptomen zählen Gewichtsverlust, Fieber und schweres Krankheitsgefühlt. Je nach betroffener Region können auch kolikartige Bauchschmerzen, Hautknoten, Arthritis, Schlaganfall, erhöhter Blutdruck oder Herzinfarkt, die Folgen sein.

Um Klarheit darüber zu erhalten, ob es sich um eine Polyarteriitis nodosa handelt, untersucht man zum einen das Blut nach Hinweisen auf Entzündungen. Zum anderen werden die betroffenen Organe speziell untersucht – beispielsweise mit Ultraschall. Ein sehr genaues Ergebnis erhält man mit einer Muskelprobe, die dem Patienten entnommen und anschließend mikroskopisch untersucht wird.

Granulomatose mit Polyangiitis, früher Morbus Wegener

Langer und blutiger Schnupfen, entzündete Nasennebenhöhlen oder Hautdefekte im Rachen sind klassische Anzeichen für eine Granulomatose im Frühstadium. Hier kommt es neben der Entzündung von kleinen Gefäßen auch zur Bildung von kleinen Gewebeknötchen Meist sind zuerst die Atemwege betroffen, im Verlauf können aber auch weitere Bereiche hinzukommen. Besonders gefährlich: eine Ausweitung auf Lunge oder Niere kann tödlich enden.

Die Krankheit ist eher selten. Betroffen sind eher Männer als Frauen, wobei das Alter der Ersterkrankung im Schnitt bei zwischen 50 und 60 Jahren liegt.

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