Narkose bei Kindern

Um unsere kleinen Patientinnen und Patienten sowie ihre Eltern optimal auf den Eingriff vorzubereiten und eventuell vorhandene Ängste abzubauen, stellen wir den Ablauf einer Narkose ausführlich in einem persönlichen Gespräch vor. Für Ihre Fragen stehen wir Ihnen natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.

Die Narkosevorbereitung

In einem persönlichen Gespräch lernen wir Ihr Kind und seine Krankengeschichte näher kennen. Wir erklären Ihnen dabei den Ablauf der Behandlung sowie die Vor - und Nachteile der jeweiligen Verfahren. Sie können uns entscheidend helfen, indem Sie den Aufklärungs- und Anamnesebogen gewissenhaft ausgefüllt zur Narkosevisite mitbringen.

Manchmal kann es notwendig sein, die Narkose bei Ihrem Kind zu verschieben, da ein frischer grippaler Infekt oder Ähnliches ein Risiko für Ihr Kind darstellen können. Die Verschiebung dient der Sicherheit Ihres Kindes. Wir bitten Sie um Verständnis.

Sehr wichtig: Zur Vorbereitung der Narkose gelten folgende Nüchternheitsgrenzen (kein Essen, Trinken, Bonbons lutschen, Kaugummi etc.):

  • Säuglinge jünger als 6 Monate: 4 Stunden
  • Säuglinge älter als 6 Monate: 6 Stunden
  • Kleinkinder 2-5 Jahre: 6 Stunden
  • Schulkinder 6-14 Jahre: 6 Stunden

Zwei Stunden vor der Narkose dürfen auch klare Flüssigkeiten nicht mehr getrunken werden.

Am Morgen kurz vor der Operation erhält Ihr Kind ein beruhigendes und angstlösendes Medikament, das in der Regel als Saft verabreicht wird. Es wird ein hautbetäubendes Pflaster aufgeklebt, um die Infusionskanüle schmerzfrei anlegen zu können. Sie dürfen Ihr Kind bis vor den Operationssaal begleiten und es dort dem Narkosearzt anvertrauen. Außerdem können Sie Ihrem Kind gerne ein Lieblingsstofftier oder -spielzeug mit in den OP geben.

Die Narkose

Wir bringen Ihr Kind in den Operationssaal. Nach Anschluss der Herz-Kreislauf- und Atmungsüberwachung und dem Legen der Infusionskanüle erfolgt die Narkoseeinleitung oder das Herbeiführen eines Tiefschlafs zur Durchführung der Regionalanästhesie.

Bei den kontinuierlichen Regionalanästhesien (Teilnarkosen) bringen wir einen dünnen Katheter in die Nähe der schmerzleitenden Nervenfasern der zu operierenden Körperregion (den sogenannten Schmerzkatheter). Der große Vorteil dieses Verfahrens besteht in der gezielten Schmerzausschaltung. Postoperative Schmerzen kommen seltener vor und es werden weniger starke Schmerzmedikamente benötigt.

Postoperativ erfolgt mit Hilfe einer automatischen Pumpe die kontinuierliche Gabe von Lokalanästhetika durch den Schmerzkatheter. Da die Nervenfasern auch andere Sinnesqualitäten weiterleiten, tritt meist ein Taubheitsgefühl im entsprechenden Körperteil auf und auch die Bewegungsfähigkeit kann eingeschränkt sein. Diese Begleiterscheinungen sind harmlos und verschwinden, sobald die Wirkung des lokalen Betäubungsmittels nachlässt.

Die Betreuung danach

In aller Regel schlafen Kinder ruhig aus, jedoch kann es auch zu Unruhezuständen kommen, die  normal und kein Grund zur Beunruhigung sind. Im Aufwachraum wird Ihr Kind von der zuständigen Fachschwester beziehungsweise dem Fachpfleger für Anästhesiologie und Intensivmedizin betreut. Selbstverständlich setzen wir hier die Herz-Kreislauf-Überwachung fort.

In den allermeisten Fällen rufen wir Sie jetzt zu Ihrem Kind. Sobald Ihr Kind ausreichend wach ist, darf es auch wieder trinken. Bei Säuglingen bitten wir Sie, die entsprechende Säuglingsnahrung (Fläschchen) mit in den Aufwachraum zu bringen. Nach einer bestimmten Zeit, die von der Operation und dem Befinden Ihres Kindes abhängt, wird es zur weiteren Behandlung auf die Station gebracht.

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