Störungen der Persönlichkeitsentwicklung

Wenn Kinder oder Jugendliche unter großen Stimmungsschwankungen leiden, sich selbst verletzen, sich anhaltend dissozial, aggressiv oder aufsässig verhalten, könnten sie an einer Störung der Persönlichkeitsentwicklung leiden. Sollte Ihr Kind betroffen sein, können Sie sich vertrauensvoll an unsere erfahrenen Therapeuten wenden. Gemeinsam versuchen wir, der Problematik auf den Grund zu gehen und eine für Ihr Kind optimale Lösung zu erarbeiten.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Zeigt ein Kind oder ein Jugendlicher einige der geschilderten Symptome, bietet unsere Institutsambulanz kurzfristige Termine an. Neben einer fundierten und einfühlsamen Beratung des Heranwachsenden und seiner Familie erfolgt hier auch die Abklärung und Planung eines eventuell nötigen intensiveren Behandlungsbedarfes.

Individuell abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Neben der leitliniengerechten Diagnostik und Therapie sieht unser stationäres Behandlungskonzept vor, dass wir mit den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien ein tiefergehendes psychologisches Verständnis für die Entstehung und auch Aufrechterhaltung der zugrunde liegenden Störungen entwickeln möchten. Dieses so genannte psychodynamische Konzept der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie nutzen wir für die Erarbeitung eines individuell zugeschnittenen Therapieplanes. Dieser sieht sowohl die Arbeit an inneren Spannungen, Konflikten und Befürchtungen als auch die Auseinandersetzung mit äußeren Stressfaktoren, Beziehungskonflikten und -störungen vor.

Die therapeutische Arbeit wird von der Grundannahme getragen, dass Kinder und Jugendliche auf eine entwicklungsorientierte Psychotherapie (Entwicklungspsychotherapie) angewiesen sind. Wir unterstützen unsere Patienten beim (Wieder-)Aufgreifen und Bewältigen von Entwicklungsaufgaben. So ist es von großer Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche soziale Kompetenzen erwerben und Anschluss an ihre Altersgruppen finden.

Die Entwicklungspsychotherapie ist auf die Entwicklungsbedürfnisse und -notwendigkeiten von Kindern und Jugendlichen ausgerichtet. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen dabei zu unterstützen, sich selbst und sich in der Beziehung mit anderen besser zu verstehen. Der Einzeltherapeut und das therapeutische Team helfen ihren Patienten durch modifizierte psychodynamische Techniken (zum Beispiel psychoanalytisch-interaktionelle Methode, Mentalisierung fördernde Interventionen) dabei, die eigenen Gefühle, Reaktionen und Handlungen besser zu verstehen, zu regulieren und nach diesem besseren Verständnis zu handeln.

Ergänzt wird dieses Vorgehen durch stabilisierende und ressourcenorientierte Elemente sowie verhaltenstherapeutisch orientierte Therapiemaßnahmen (Erlernen von Stabilisierungs- und Stresstoleranztechniken). Die individuellen Bedürfnisse und Erfordernisse berücksichtigend, können weitere Therapieelemente zum Einsatz kommen. Zum Beispiel:

  • Psychomotorik-Training (zum Beispiel Arbeit an inneren und äußeren Grenzen oder sensomotorische Integrationsbehandlung, die unter anderem den Test- und Gleichgewichtssinn fördert)
  • das Erlernen von Entspannungsverfahren (zum Beispiel PMR: progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Imaginationsverfahren)
  • Angstbewältigungstraining
  • schulpsychologisches Training

Weiterhin gut versorgt: die Weiterbehandlung/Nachsorge

Nach einer stationären Psychotherapie ist es von großer Bedeutung, erreichte Therapieziele zu festigen und günstige Entwicklungen weiter zu fördern. Hier ist eine ambulante Psychotherapie oft förderlich, aber auch eine Unterstützung von Seiten der Jugend- oder Familienhilfe kann sich anbieten. Um einen fließenden Übergang zu gewährleisten, thematisieren wir diese Fragen frühzeitig während der laufenden stationären Behandlung, beraten und unterstützen bei den erforderlichen Schritten.

Darüber hinaus bieten wir den Kindern, Jugendlichen und ihren Familien Nachsorgegespräche an, was einen fließenden Übergang zusätzlich fördert. Die Einwilligung der Kinder, Jugendlichen und Sorgeberechtigten vorausgesetzt, tauschen wir uns eng mit den Vor- beziehungsweise Nachbehandlern aus.

Im Fokus für uns steht, die Entwicklung der uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen auch nach ihrem stationären Aufenthalt optimal zu fördern.

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