Geburt ohne PDA: Sanfte Alternativen für die Schmerzlinderung

Viele Frauen wünschen sich eine natürliche Geburt ohne oder mit möglichst wenigen Arzneimitteln. Tatsächlich kommen rund 4 von 5 Frauen, die vaginal entbinden, ohne PDA aus. Wir zeigen Ihnen, welche Optionen Sie für eine Geburt ohne PDA haben.

Geburt ohne PDA: Das Wichtigste in Kürze

  • Bei einer Periduralanästhesie (kurz PDA) werden Betäubungsmittel über einen Katheter in das Rückenmark eingebracht. Danach spüren die meisten Frauen nur geringe oder gar keine Schmerzen mehr.
  • Die PDA kann aber auch vorübergehende Nebenwirkungen mit sich bringen, wie etwa Fieber oder Probleme beim Wasserlassen. Außerdem kann die Geburt dadurch länger dauern und eine Geburtszange erfordern. Bleibende Schäden sind die absolute Ausnahme.
  • Naturheilkundliche Verfahren wie Akupunktur oder Entspannungsbäder können die Geburt angenehmer gestalten, auch wenn sie nicht denselben Effekt wie eine PDA haben.  

Jede Frau möchte eine schöne Geburt erleben. Was das für die einzelne bedeutet, ist sehr individuell. Gerne gehen wir auf Ihre Wünsche ein und nehmen uns Zeit, die Entbindung ganz individuell zu planen.
 

 

Sprechstunden

Mehr über unsre Sprechstunden erfahren und einen Termin vereinbaren

Ist eine Geburt ohne PDA das Richtige für Sie?

Geburten sind so individuell wie die werdenen Mütter selbst. Einige Frauen empfinden die Schmerzen nicht so intensiv, sodass sie sich problemlos ohne PDA managen lassen, und haben nur wenige Stunden lang Wehen, bei anderen ist der Geburtsverlauf etwas komplexer. Gleichzeitig kommen Schwangere mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen in unsere Sprechstunde. Manche möchten eine medikamentöse Behandlung möglichst vermeiden, andere sind dafür offener, möchten es aber zunächst ohne versuchen.

In jedem Fall nehmen wir Ihre Wünsche ernst und besprechen gerne auch bereits ausgearbeitete Geburtspläne mit Ihnen. Hier prüfen wir, was in welcher Situation realistisch ist. Gerne beraten wir Sie ausführlich und sprechen unsere Empfehlungen aus, wenn Sie unsicher sind, welche Methode der Schmerzlinderung für Sie die richtige ist.

Ein individueller Stufenplan hat sich in vielen Fällen bewährt: Zunächst können wir versuchen, die Schmerzen mit naturheilkundlichen Methoden etwas zu lindern. Sollte dieser Ansatz nicht ausreichen, können klassische Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Und falls Sie am Ende doch eine – möglicherweise nur sehr leicht dosierte – PDA wünschen, ist auch das möglich. So können wir flexibel auf Ihre aktuellen Bedürfnisse reagieren, damit Sie ein positives Geburtserlebnis haben.

Stufe 1: Alternative Schmerzlinderung bei der Geburt

Naturheilkundliche Verfahren können für etwas Entlastung und Entspannung während der Entbindung sorgen und sind meist sehr risikoarm. Daher greifen viele Schwangere gerne auf eine oder mehrere Möglichkeiten zurück.

Bewegung

Meist haben Frauen die Rückenlage im Kopf, wenn sie an eine vaginale Entbindung denken, haben Film und Fernsehen doch diese Vorstellungen geprägt. Doch eine aufrechte Haltung während der Wehen empfinden viele Frauen als angenehmer, da sie sich so besser bewegen und freier atmen können.

Wir stellen Ihnen eine ganze Entbindungslandschaft zur Verfügung, die Ihnen viel Bewegungsspielraum gibt. Ob Pezziball, Sprossenwand, Seil, Hocker oder großes Entbindungsbett  – hier finden Sie die Position, die im jeweiligen Moment am besten für Sie ist.

Entspannungsbäder

Gerne bieten wir Ihnen die Möglichkeit, die Wehen im Entspannungsbad zu verarbeiten. Viele Frauen nehmen diese Option gerne an und empfinden das warme Wasser als wohltuend. Laut einer Studie sind tatsächlich weniger PDAs erforderlich, wenn sich werdende Mütter bereits bei der Eröffnungsphase der Geburt in die Wanne begeben. Denn dann werden die Schmerzen als signifikant schwächer eingestuft. Auf Wunsch können Sie auch in der Wanne gebären. Welche Vorteile eine Wassergeburt hat, erfahren Sie hier.

Massagetechniken

Gerade wenn sich die Geburt in die Länge zieht, kann eine Massage als angenehm empfunden werden. Wenn die Wehen nachlassen, kann etwa eine Kreuzbeinmassage Verkrampfungen lindern. Auch eine Fußreflexzonenmassage ist eine Option, da bestimmte Punkte der Fußsohle den Bauch etwas entspannen können. Daneben gibt es auch spezielle Muttermundmassagen, die helfen können, die Geburt in Gang zu bringen.

Akupunktur

Die Akupunktur hat eine lange Tradition in Asien und ist auch im Westen unter anderem in der Schmerztherapie im Einsatz. Bei der Geburt kann sie helfen, die Schmerzen etwas zu lindern, aber sie kann auch die Wehen anregen oder Ängste reduzieren. Laut eines Cochrane-Reviews zeigen Studien, dass Akupunktur den Einsatz von Schmerzmedikamenten reduzieren kann – die Frauen sind mit der Schmerzlinderung insgesamt zufriedener.

Ein rechtzeitiger Beginn der Akupunktur, idealerweise in der frühen Eröffnungsphase der Geburt, ist entscheidend, um die analgetischen Effekte optimal zu nutzen. Wenn der Endorphinspiegel im Verlauf der Geburt seinen Höchstwert erreicht, kann die Wirkung der Akupunktur nachlassen.

Atemanleitung

Sie möchten Atem- und Entspannungstechniken zur Bewältigung der Wehen einsetzen? Gerne unterstützen wir Sie dabei. Zwar lässt sich alleine mit der richtigen Atmung in der Regel keine schmerzfreie Geburt erreichen, aber Wehen zu veratmen, kann eine Entlastung sein. Denn die richtige Atmung hilft, den Körper zu entspannen und die Sauerstoffzufuhr für Mutter und Kind zu verbessern. Auch eine leicht schmerzlindernde Wirkung kann sie haben.  

Verschiedene Techniken wie langsame, tiefe Bauchatmung oder rhythmische Atmung werden empfohlen, um den Geburtsverlauf zu unterstützen und Stress zu reduzieren. Die Atmung sollte an die jeweilige Geburtsphase angepasst werden, um den besten Effekt zu erzielen.

Hypnobirthing

Hypnobirthing kombiniert Atemtechniken, Entspannungsübungen, Visualisierungen und Selbsthypnose, um Schmerzen zu lindern und den Geburtsprozess positiv zu beeinflussen. Frauen üben die Selbsthypnose bereits vor der Entbindung viele Male, so dass sie schmerzhafte Wehen während der Entbindung anders bewerten können.

Homöopathie

Frauen, die in ihrem Alltag gerne auf Homöopathie setzen, möchten sie oftmals auch während der Geburt nutzen. Die kleinen weißen Kügelchen könnten helfen, den Muttermund weich zu machen. Aktuell gibt es laut Leitlinie allerdings nur wenige Studien, die die Wirksamkeit der Homöopathie bei der Entbindung untersucht haben.

Lokale Wärmeanwendung

Wärme hilft zu entspannen – das wissen viele Frauen aus ihrem Alltag. Auch bei der Geburt können Wärmflaschen oder andere Wärmeanwendungen guttun – etwa im angespannten Rückenbereich.

Default Youtube Poster

Stufe 2: Sie möchten Schmerzmittel bekommen?

Leichtere oder stärkere konventionelle Schmerzmittel können wir in Form von Tabletten oder Zäpfchen verabreichen. Sie können die Beschwerden lindern, spielen bei vielen Entbindungen aber keine allzu große Rolle. Ist eine effektive Schmerzreduktion gewünscht, bieten wir Ihnen gerne eine leicht dosierte PDA als Alternative zu einer „normalen“ PDA an. 

Stufe 3: Niedrig dosierte PDA

Sollten Sie während der Geburt feststellen, dass Sie doch eine PDA wünschen, sind wir gerne für Sie da. Die Dosierung der lokalen Betäubung passen wir an Ihre Bedürfnisse an und lässt sich als Gebärende selbst steuern. GEine niedrig dosierte PDA kann die Schmerzen bereits stärker lindern als die anderen Methoden zur Schmerzbekämpfung. Ganz allgemein gilt sie als das wirksamste Mittel gegen Geburtsschmerzen.

Eine niedrig dosierte PDA ermöglicht Ihnen mehr Bewegungsfreiheit als höhere Dosierungen. Auch eine aufrechte Position während der Phase der Geburt ist in diesem Fall möglich. Gerne beraten wir Sie zu den Details in unserer Sprechstunde, wenn Sie vielleicht doch eine PDA bekommen möchten.

Ihre Vorteile in der Asklepios Klinik Langen

  • Sicherheitsstandards einer modernen Klink mit 24-Stunden-Betreuung
  • familiäre Atmosphäre
  • komplettes Spektrum der modernen Geburtshilfe
  • auf Wunsch naturheilkundliche Komplementärmedizin mit Akupunktur, Homöopathie und Aromatherapie
  • erfahrenes Team aus Ärzten und Ärztinnen, Hebammen und Krankenschwestern 

FAQ

Wie viele Frauen gebären ohne PDA?

Rund 4 von 5 Frauen nehmen keine PDA in Anspruch. Die Entscheidung hängt von individuellen Faktoren ab, wie Schmerzempfinden, Geburtsverlauf und persönlichen Vorlieben. Einige bevorzugen eine natürliche Geburt ohne Eingriffe, während andere lieber die Linderung der Schmerzen oder Wehen durch eine PDA in Anspruch nehmen.

Was ist besser: Geburt mit oder ohne PDA?

Ob sich eine Frau am besten für eine PDA oder dagegen entscheidet, hängt von den individuellen Bedürfnissen ab. Eine PDA kann starke Schmerzen effektiv lindern und im Vorfeld die Angst vor der Geburt reduzieren, sie schränkt jedoch die Bewegungsfreiheit ein. Ohne PDA ist die Geburt natürlicher, erfordert jedoch stärkere Schmerztoleranz.

Was spricht gegen eine PDA bei der Geburt?

Gegen eine PDA sprechen mögliche Nebenwirkungen wie niedriger Blutdruck, eingeschränkte Bewegungsfreiheit und eine verlängerte Geburtsdauer. Sie kann die Wehentätigkeit abschwächen, was weitere Eingriffe notwendig machen kann. Zudem besteht ein geringes Risiko für Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Nervenschäden oder Infektionen. Bleibende Schäden sind jedoch extrem selten.

Welche Alternativen gibt es zur PDA?

Alternativen zur PDA umfassen Atemtechniken, Hypnobirthing, Akupunktur, Wassergeburten und konventionelle Schmerzmittel. Auch Massagen, Entspannungsübungen und homöopathische Mittel können etwas Erleichterung bringen und die Geburt auf natürliche Weise unterstützen. Dieselbe Wirkung wie die PDA können sanfte Verfahren aber leider nicht erreichen.

Kann man schmerzfrei gebären?

Eine komplett schmerzfreie Geburt ist in der Regel nicht möglich, aber durch Techniken wie Hypnobirthing, Atemübungen, Entspannung, Akupunktur oder eine PDA kann der Schmerz reduziert werden. Die Wahrnehmung und Bewältigung des Schmerzes hängt stark von individuellen Faktoren und der Geburtsvorbereitung ab.

Seite teilen: