Geburt
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Die Geburt: Was Sie über die ersten Anzeichen, die Einleitung und die Entbindung wissen sollten
Für werdende Eltern ist die Geburt des eigenen Kindes ein wunderbar aufregendes Erlebnis. Doch in die Vorfreude drängt sich manchmal auch die Sorge, ob bei der Geburt alles nach Plan verlaufen und ob es dem Baby gutgehen wird. Seien Sie beruhigt: Diese Gedanken machen sich wohl die meisten angehenden Mamas und Papas. Und viele dieser Sorgen lassen sich bereits durch gute Informationen zum Ablauf der Geburt auflösen.
Hier erhalten Sie ergänzend zu unseren Vorbereitungskursen hilfreiche Überblicksinformationen zur Geburt – angefangen von den ersten Anzeichen über die Phasen der Geburt bis zu der ganzheitlichen Betreuung, die Sie bei Asklepios rund um die Ankunft Ihres Babys erwarten dürfen. Unser Tipp: Lesen Sie sich die folgenden Informationen in aller Ruhe durch und beziehen Sie den werdenden Papa und/oder weitere Ihnen nahestehende Personen in Ihre gedanklichen Vorbereitungen mit ein.
Gut zu wissen: In unserer Geburtsklinik können Sie sich von bis zu zwei Personen in den Kreißsaal begleiten lassen, die Ihnen bei der Geburt Ihres Kindes zur Seite zu stehen. Hierbei ist es uns sehr wichtig, Ihnen und Ihrer Begleitung eine angenehme Atmosphäre zu bieten. Unsere modern ausgestatteten Geburtsräume und Familienzimmer sind daher nicht in sterilem Weiß, sondern in warmen, einladenden Farben gestaltet. Gerne besprechen wir mit Ihnen Ihre Wünsche und Bedürfnisse rund um die Geburt Ihres Kindes.
Zusammen mit Ihnen möchten wir die Entbindung nach Ihren Vorstellungen gestalten, damit der Start Ihres Babys ins Leben im allerbesten Sinne unvergesslich wird. In jeder Phase bieten wir Ihnen das komplette Spektrum der modernen Geburtshilfe und die kompetente und fürsorgliche Begleitung unserer Mitarbeiter:innen.
Anmeldung zur Geburt: Vereinbaren Sie hier Ihr Vorbereitungsgespräch
Eine Anmeldung zur Geburt ist jeweils zehn bis acht Wochen vor dem errechneten Geburtstermin sinnvoll. Wir können dann gemeinsam alle notwendigen Unterlagen ausfüllen und Ihre Fragen in Ruhe beantworten. Bitte vereinbaren Sie hierfür einen Termin mit unseren Hebammen.
Vor der Geburt: Mit welchen ersten Anzeichen kündigt sich die Geburt an?
Während der eigentliche Geburtsvorgang erst mit der sogenannten Eröffnungsphase beginnt, kündigt sich eine Geburt oft schon Tage vorher an.
Zu den möglichen ersten Anzeichen gehören:
- erste leichte Wehen (Vorwehen), die noch unregelmäßig sind
- Abgang eines Schleimpfropfes vom Muttermund, eventuell einhergehend mit einer leichten Blutung
- zunehmende Rückenschmerzen
- häufigere Toilettengänge, mitunter auch begleitet von leichtem Durchfall
Diese Anzeichen sind die ersten spürbaren Hinweise auf ganz natürliche körperliche Veränderungen, die die Geburt vorbereiten und einleiten. Die Veränderungen betreffen insbesondere die Muskulatur der Gebärmutter, die jetzt sozusagen in den Arbeitsmodus übergeht. Aber auch die Muskulatur des unteren Rückens verändert sich: Diese wiederum lockert sich, um während des Geburtsvorgangs gut dehnbar zu sein.
Angst vor der Geburt? Wir sind für Sie da!
Auch wenn die Vorfreude überwiegt, kann eine bevorstehende Geburt mit Unsicherheit und Ängsten verbunden sein. Diese Gefühle und Gedanken sind völlig normal. Gerne stehen wir Ihnen bereits zum Ende der Schwangerschaft zur Seite, um Ihnen Sorgen und Unsicherheit zu nehmen – damit Sie bei uns in der Geburtsklinik sicher und entspannt entbinden können.
Die Geburt: In welchen Phasen läuft sie ab?
In allen Phasen der Geburt Ihres Kindes erhalten Sie bei uns die kompetente medizinische Betreuung und die umfassende Unterstützung, die Sie sich von Ihrer Geburtsklinik wünschen. Unser erfahrenes Team aus Ärzt:innen, Hebammen und Pflegekräften begleitet Sie durch diese aufregende Zeit und sorgt dafür, dass Sie sich rundum wohl und gut aufgehoben fühlen.
Wenn Sie bereits am Ende der Schwangerschaft in unserer Geburtsklinik stationär aufgenommen werden, gehören engmaschige Untersuchungen sowie Kontrollen der Geburtsanzeichen natürlich ebenfalls dazu. Ein Grund für eine frühere stationäre Aufnahme kann beispielsweise eine Risikoschwangerschaft sein, etwa bei schwangeren Frauen mit einer Vorerkrankung.
Geburtseinleitung: Wenn die natürliche Geburt Unterstützung braucht
Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus, aber auch Ereignisse in der späten Schwangerschaft wie ein vorzeitiger Blasensprung (verfrühtes Platzen der Fruchtblase) können eine Geburtseinleitung notwendig machen. Der häufigste Grund für diese ärztliche Maßnahme ist aber ein bereits verstrichener Geburtstermin. Bei der Geburtseinleitung beziehungsweise -beschleunigung wird der Geburtsvorgang mit bestimmten Medikamenten eingeleitet, unterstützt und bei Bedarf auch vorsichtig mit mechanischen Methoden wie einer Saugglocke und Geburtszange beschleunigt.
Jetzt aber zu der Frage, in welchen Abschnitten eine natürliche Geburt abläuft. Aus medizinischer Sicht gibt es bei der natürlichen Geburt die folgenden vier Phasen:
- die Eröffnungsphase (Einleitung der Geburt), die mit dem Einsetzen der regelmäßigen Wehen beginnt
- die Übergangsphase, bei der sich das Kind in die optimale Geburtsposition dreht
- die Austrittsphase, während der das Kind geboren wird
- die Nachgeburtsphase, bei der die Plazenta (der Mutterkuchen) ausgeschieden wird
Die Eröffnungsphase
Die Eröffnungsphase markiert die Einleitung der Geburt und umfasst konkret die Zeit vom ersten Einsetzen der Wehen bis zur vollständigen Öffnung des Muttermundes (deshalb die Bezeichnung „Eröffnungsphase“). Die zunächst noch leichten Wehen treten anfangs durchschnittlich alle zehn Minuten auf und dauern zwischen 30 und 60 Sekunden. Wehen sind Kontraktionen der Gebärmutter, entsprechend fühlen sich Wehenschmerzen wellenartig an. Sie bewirken, dass sich der Muttermund öffnet und das Kind tiefer ins Becken rutscht. Mit der Zeit werden sie intensiver, regelmäßiger und dauern länger an. Auch während der Schwangerschaft können Frauen Wehen verspüren, die sogenannten Übungswehen, die eher nicht schmerzhaft sind.
Gut zu wissen: Die Eröffnungsphase kann unterschiedlich intensiv und unterschiedlich lang ausfallen, bei Erstgebärenden dauert sie meist zwischen 8 und 14 Stunden. Viele Frauen verbringen den Beginn dieser Phase noch zu Hause in ihrer gewohnten Umgebung.
Wann aber ist der Zeitpunkt gekommen, zu uns in die Geburtsklinik zu kommen? Sie sollten aufbrechen, wenn Ihre Wehen regelmäßig alle fünf bis zehn Minuten auftreten oder wenn die Fruchtblase platzt. Gleich nach Ihrer Ankunft bei uns führen wir alle notwendigen Untersuchungen durch, um den Fortschritt des Geburtvorganges zu überwachen und eine sichere Entbindung zu gewährleisten.
Die Übergangsphase
Die Übergangsphase ist ein kurzer, aber intensiver Teil der Geburt. In dieser Phase dreht sich das Kind mehrmals, um die optimale Position für den Durchtritt durch den Geburtskanal zu erreichen. Die Wehen werden noch einmal intensiver und auch unregelmäßiger, das Kind bewegt sich mit dem Gesicht nach hinten zum Steißbein der Mutter. Diese Drehungen sind notwendig, damit auch der Schultergürtel des Babys in das Becken eintreten kann.
Eine sehr seltene Komplikation während dieser Phase der Geburt oder während der darauffolgenden Austrittsphase ist die sogenannte Schulterdystokie: Dabei bleiben die Schultern des Kindes im Becken der Mutter hängen, wodurch es zu einem Geburtsstillstand kommt.
Unsere erfahrenen Ärzt:innen und Hebammen achten während des gesamten Geburtsvorganges auf mögliche Komplikationen, um im Notfall schnell und effektiv einzugreifen. Solche ernsten Komplikationen sind sehr selten und bleiben bei den allermeisten Geburten aus.
Die Austreibungsphase
In der Austreibungsphase (auch: Austrittsphase) nehmen die Wehen nochmals an Intensität zu, und der Muttermund öffnet sich vollständig. Auch diese Phase der Geburt kann unterschiedlich lang dauern: Bei der ersten Geburt sind es bis zu zwei Stunden, bei weiteren Geburten mitunter nur wenige Minuten.
Gebärende verspüren in dieser Phase einen starken Drang zu pressen. Durch diese aktive Mithilfe wird das Kind nach draußen geschoben. Da die Dammregion dabei stark beansprucht wird, führt unsere Hebamme während des Austritts des Köpfchens einen Dammschutz durch. Sie stützt das Dammgewebe mit der einen, das Köpfchen mit der anderen Hand. Damit unterstützt sie die Dehnung des Dammes und verringert das Risiko größerer Rissverletzungen. Bei Bedarf kann unter örtlicher Betäubung ein Dammschnitt erfolgen.
Am Ende der Austreibungsphase wird das Kind geboren. Während der gesamten Zeit sind erfahrene Mitarbeiter:innen bei Ihnen. Sie stellen sicher, dass alles planmäßig verläuft, dass Ihr Kind wohlbehalten zur Welt kommt und dass es Ihnen gut geht.
Die Nachgeburtsphase
Die Nachgeburtsphase beginnt direkt nach der Geburt des Kindes und endet mit der Geburt der Plazenta, die auch als Mutterkuchen bezeichnet wird. Nach der Entbindung des Kindes treten noch leichte Wehen auf, die bewirken, dass sich die Plazenta löst und ausgeschieden werden kann. Dieser Prozess dauert meist etwa 10 bis 15 Minuten. Anschließend begutachten unsere Hebammen oder unsere Ärzt:innen die Plazenta, um sicherzustellen, dass diese vollständig ist.
Nach der Geburt werden Mutter und Kind untersucht. Mögliche Geburtsverletzungen werden umgehend versorgt. Auch die Abnabelung des Neugeborenen findet in dieser Phase statt. Zudem folgt eine erste ärztliche Einstufung nach dem sogenannten APGAR-Schema. Was so abstrakt und kompliziert klingt, ist tatsächlich eine seit Jahrzehnten bewährte erste Einordnung der Atmung, des Pulses, des Grundtonus (Muskelspannung und Bewegung), des Aussehens und der Reflexe.
Unmittelbar danach sind bei den meisten Babys für den Moment keine weiteren ärztlichen Maßnahmen nötig. Als Eltern erhalten Sie nun Zeit, Ihr Kind in der Welt zu begrüßen und bei sich willkommen zu heißen.
Übrigens: In unserer Elternakademie erhalten Sie in kostenfreien Vorträgen und Workshops hilfreiche Tipps und Unterstützung zu Themen, die Sie nach der Geburt beschäftigen werden. Schauen Sie gerne mal rein in die Elternakademie, jederzeit auch schon vor der Geburt Ihres Kindes.
Geburtsmethoden: Welche Möglichkeiten der Geburt gibt es bei Asklepios?
Unabhängig davon, für welche Möglichkeit der Geburt Sie sich bei uns entscheiden, stehen Ihre Sicherheit und die Ihres Babys für uns immer an erster Stelle. Unser erfahrenes Team der Geburtsklinik arbeitet eng mit den weiteren Fachabteilungen in unserem Hause zusammen.
Bei Risikoschwangerschaften erfolgen engmaschige Untersuchungen, um mögliche Schwangerschaftskomplikationen frühzeitig zu entdecken und diesen bestmöglich entgegenwirken zu können. Sollte es zu unerwarteten Situationen kommen, sind wir in der Lage, schnell und effektiv darauf zu reagieren. Wir führen regelmäßig S.A.V.E. Teamtrainings durch, um Notfälle in realer Arbeitsumgebung zu simulieren.
Dadurch und durch unsere moderne medizintechnische Ausstattung gewährleisten wir, dass Sie und Ihr Baby bei uns jederzeit in besten Händen sind. Ob Spontangeburt (natürliche Geburt), sanfter Kaiserschnitt oder eine natürliche Geburt nach einem Kaiserschnitt: Wir unterstützen Sie dabei, die für Sie am besten geeignete Geburtsmethode zu finden und sich mit unserer Hilfe optimal darauf vorzubereiten.
Vor einer natürlichen Geburt besprechen unsere Expert:innen die unterschiedlichen Geburtshaltungen mit Ihnen. So ist zum Beispiel neben der Geburt im Entbindungsbett auch eine Geburt am Gebärseil, auf dem Gebärhocker oder eine Wassergeburt möglich. Zusammengefasst ist es unser Ziel, gemeinsam mit Ihnen die Geburtsmethode zu finden, die für Sie persönlich medizinisch sinnvoll ist und mit der Sie sich wohlfühlen.
Hebammenambulanz und hebammengeleitete Geburt
In den Geburtskliniken von Asklepios erwartet Sie rund um das Thema Geburt eine umfassende Betreuung – auf medizinischer wie menschlicher Ebene. Einen besonderen Stellenwert nehmen dabei unsere Hebammen ein: Sie sind Ihre kompetenten Ansprechpartner:innen bei allen Fragen zu Schwangerschaft und Geburt. In der Hebammenambulanz mit der Hebammensprechstunde erhalten Sie aber nicht nur Antworten auf Ihre Fragen, sondern auch ganz pragmatische Unterstützung bei allen Formalia wie der Anmeldung zur Geburt und der Planung der Wochenbettbetreuung. Insgesamt decken die Sprechstunden zehn Themenblöcke ab, die sich auf die Geburtsvorbereitung, Geburt und die Gesundheit von Mutter und Kind nach der Geburt konzentrieren.
Gerne informieren Sie unsere Hebammen in der Sprechstunde auch über die Möglichkeiten einer hebammengeleiteten Geburt bei Asklepios. Die hebammengeleitete Geburt ist eine besonders natürliche Art der Geburt, ohne dass Sie dabei auf die ganzheitliche medizinische Versorgung und Sicherheit einer Geburtsklinik verzichten müssten.
Bei der hebammengeleiteten Geburt wird der Geburtsvorgang ausschließlich von Hebammen begleitet, Fachärzt:innen können bei Bedarf aber jederzeit dazugerufen werden. Dadurch vereint die hebammengeleitete Geburt die Vorteile eines hebammengeleiteten Geburtshauses mit denen einer fachärztlich umfassend aufgestellten Geburtsklinik.
Ob diese Möglichkeit der Geburt infrage kommt, ist vom individuellen Schwangerschaftsverlauf und von weiteren persönlichen Parametern abhängig: Unsere Hebammen informieren Sie gerne ausführlich dazu.
Ambulante Geburt
Anders als es die Bezeichnung vielleicht vermuten lässt, ist eine ambulante Geburt nicht nur im Geburtshaus oder zu Hause möglich, sondern auch in der Geburtsklinik. Ambulant bedeutet in diesem Fall, dass Mutter und Kind bereits wenige Stunden nach der Entbindung nach Hause fahren und die weitere Betreuung durch eine Hebamme in Form von Hausbesuchen stattfindet. Gerne informieren Sie unsere Ärzt:innen und Hebammen im persönlichen Gespräch über die generellen Vor- und Nachteile einer ambulanten Geburt und eines frühzeitigen Verlassens der Klinik nach der Entbindung.
Geburtserleichterung: Welche Verfahren zur Schmerzlinderung und Entspannung sind verfügbar?
Zur ganzheitlichen Geburtsvorbereitung bei Asklepios gehört es auch, mit Ihnen über die verfügbaren geburtserleichternden Optionen zu sprechen. Dazu gehören unter anderem:
- sanfte Verfahren wie die Aromatherapie, Homöopathie, Akupunktur und Massagen
- eine schmerzlindernde und entspannungsfördernde Transkutane Elektrische Nervenstimulation (TENS)
- schmerzlindernde Medikamente
- die Möglichkeit der Periduralanästhesie für eine (nahezu) schmerzfreie Geburt
Die Periduralanästhesie (PDA) ist eine effektive Methode zur Schmerzlinderung während der Geburt, ohne den natürlichen Geburtsverlauf zu beeinflussen. Im Sitzen wird nach lokaler Betäubung im Bereich des unteren Rückens eine Nadel in den Raum vor den Rückenmarkskanal gebracht – den sogenannten Periduralraum. Über diese Nadel wird dann ein dünner Katheter vorgeschoben und mit Schmerzmitteln gefüllt, so dass nach 15 bis 20 Minuten die Schmerzfreiheit eintritt. Unsere Ärzt:innen können die Periduralanästhesie so steuern, dass die Gebärende die Presswehen verspürt. So kann sie in der Austreibungsphase der Geburt aktiv mithelfen und pressen.
In unserer PDA-Sprechstunde informieren wir Sie gerne ausführlich über den Ablauf sowie über die Vor- und Nachteile einer PDA, damit Sie sich – auch bei Angst vor der Geburt – in aller Ruhe für die Geburtsmethode entscheiden können, die Ihnen am ehesten zusagt.
Wir freuen uns sehr darauf, Sie und Ihr Baby bei seinem Start ins Leben zu begleiten.