Adipositas / Krankhaftes Übergewicht

Menschen mit krankhaftem Übergewicht, Adipositas, sind nicht allein. Über 20 Prozent der Menschen in Deutschland leiden daran. Tendenz steigend.
Wer krankhaft übergewichtig ist, hat nicht ein paar Pfunde zu viel, sondern leidet an einer chronischen Krankheit.

Frank Brose
Teamchefarzt Frank Brose

Zur Einteilung der Adipositas zieht man den BMI (Body Mass Index, der sich aus Körpergewicht und Körpergröße ableitet) heran. Dabei gilt:

Adipositas Grad 1 BMI von 30 bis 34,9
Adipositas Grad 2 BMI von 35 bis 39,9
Adipositas Grad 3 beginnt ab BMI 40

Hier können Sie Ihren BMI berechnen

Wer unter Adipositas leidet, weiß: Die Lebensqualität nimmt stetig ab. Aber das viel zu hohe Gewicht allein ist nicht das einzige Problem, denn ab einem bestimmten BMI stellen sich früher oder später Folgeerkrankungen ein:

  • Zuckerkrankheit / Diabetes mellitus
  • Bluthochdruck
  • nächtlich Atemaussetzer im Schlaf (OSAS)
  • Hormonstörungen insbesondere bei jungen Frauen
  • vorzeitiger Gelenkverschleiß
  • bestimmte Krebserkrankungen

Es gibt wohl kaum eine Krankheit, die durch hohes Übergewicht nicht gefördert wird. Die Lebenserwartung von Menschen mit krankhaftem Übergewicht verkürzt sich um mehrere Jahre.

Wir können Ihnen helfen, einen nachhaltigen Erfolg bei der Gewichtsreduktion zu erreichen.

Zögern Sie bitte nicht, mit uns Kontakt aufzunehmen. Im persönlichen Gespräch, das durch nichts zu ersetzen ist, erklären wir Ihnen die Möglichkeiten einer auf Sie individuell abgestimmten Behandlung.

Wir planen mit Ihnen gemeinsam Ihren Weg zu einer Operation, den stationären Aufenthalt und die nachfolgende Behandlung in unserer Abteilung. Außerdem unterstützen wir Sie mit Kontaktadressen, Formularen und Anleitungen, die Sie in der Vorbereitungsphase benötigen.
Zudem ist die Nachbetreuung nach einer Operation in unserem Haus gesichert.

Unsere Sprechstunden sind mittwochs von 08:00 bis 11:00 Uhr und donnerstags von 13:00 bis 15:30 Uhr. Terminvereinbarung bitte unter Telefon (0 94 71) 705 6110 !

Therapien und Informationen

Konservative Therapie

Bei einer Adipositas im Grad 1 (BMI 30-35) und Grad 2 (BMI 35-40) ohne Nebenerkrankungen wird in der Regel konservativ behandelt.

Die Behandlung besteht aus mehreren Therapiesäulen:

  • Wiederholte Ernährungsschulungen
  • Ernährungsumstellung
  • Regelmäßige, mehrmals wöchentliche sportliche Betätigung
  • Verhaltenstherapie
  • gegebenenfalls internistisch/endokrinologische Therapie

Operative Therapie

Bei einer Adipositas Grad 2 (BMI 35-40) mit Nebenerkrankungen und immer Grad 3 (BMI ab 40) ist eine Operation die einzig effektive Maßnahme zur dauerhaften Verringerung des Gewichts.

An der Asklepios Klinik im Städtedreieck führen wir alle gängigen Operationsverfahren durch:

  • Schlauchmagen
  • Roux-Y-Magenbypass
  • Omega loop (Mono-)Bypass
  • Revision-/Umwandlungsoperationen

Wir operieren minimalinvasiv. Die Vorteile dieser sogenannten Schlüssellochtechnik sind geringe Schmerzen in den ersten Tagen nach der Operation und eine schnelle Erholung. Selbstverständlich verfügt unsere Klinik über eine OP High-Technik und eine auf Adipositas-Patienten abgestimmte Ausstattung. Es ist uns äußerst wichtig, die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu bieten.

 

Adipositas Schlauchmagen

OP-Methode: Schlauchmagen

Bei der Bildung eines Schlauchmagens (Sleeve-Gastrektomie) wird der größte Teil des Magens operativ entfernt. Durch den kleinen verbleibenden Teil des Magens können nur noch kleine Mengen Nahrung auf einmal aufgenommen werden, so dass man schnell satt wird. Der Hunger lässt zudem nach, weil auch das appetitanregende Hormon Ghrelin nicht mehr gebildet wird.

Die Vorteile einer Sleeve-Gastrektomie liegen in der etwas einfacheren operativen Technik und damit verbunden einer kürzeren Operationszeit.

Mit dieser Operation lässt sich eine gute dauerhafte Reduktion des Übergewichts erreichen, die Begleiterkrankungen werden nachhaltig gebessert.

 

Magenbeipass Roux Y

OP-Methode: Magenbypass (Roux Y und Omega loop)

Der Magenbypass ist eine Operationsmethode, bei der der Magen in einen kleinen Vormagen und einen größeren Restmagen getrennt wird. Zusätzlich wird dabei ein Teil des Dünndarms funktionell ausgeschaltet, so dass der Nahrungsbrei aus dem kleinen Vormagen, am Restmagen und oberen Dünndarm vorbei, direkt in weiter unten liegende Dünndarmabschnitte geleitet wird (Bypass = Umleitung). Die Folge: Verringerung der Nahrungsmenge plus spätere Enzymverdauung der Nahrungsstoffe.

Die Vorteile des Magenbypasses liegen in der sehr guten und sicheren Gewichtsabnahme und in der nachweisbaren Wirksamkeit auf einen bestehenden Diabetes mellitus Typ II. In vielen Fällen sind Diabetiker nach einer Magenbypass-Operation nicht mehr auf eine Insulintherapie angewiesen.

Adipositas_Bypass

Die Patienten müssen nach einer Bypassoperation in der Regel lebenslang Nahrungsergänzungsmittel zu sich nehmen. Am häufigsten handelt es sich dabei um Vitamine und Spurenelemente, die unter Umständen als Depot-Spritze verabreicht werden müssen. Deshalb erfolgt schon vor und während des Krankenhausaufenthaltes eine spezielle, auf diese Situation zugeschnittene Ernährungsberatung. Patienten mit einem Magenbypass bedürfen einer lebenslangen ärztlichen Betreuung.

Gemeinsam für unsere Patientinnen und Patienten

Adipositas ist eine hochkomplexe Erkrankung. Innere Medizin, Ernährungsberatung und natürlich Ihr Hausarzt – wir stimmen uns sehr eng mit Ihnen und den beteiligten Kollegen/-innen ab, um eine bestmögliche und individuell abgestimmte Behandlung von B wie Beratung bis N wie Nachsorge zu gewährleisten. An unserer Klinik selbst stehen für Sie ausgewiesene Experten und erfahrene Mediziner*innen in den Bereichen Gastroenterologie, Diabetologie und Endokrinologie und Ernährungsmedizin immer bereit.

Durch regelmäßige interne Weiterbildungen und die Teilnahme an nationalen und internationalen Kongressen sorgen wir schließlich dafür, dass unsere Empfehlungen und Operationen dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechen.

Eine lebenslange Aufgabe

Wir wollen keine falschen Hoffnungen machen: Adipositas ist eine chronische Erkrankung, die bleibt – auch nach erfolgreicher Operation und Gewichtsabnahme. Daher betreuen wir unsere operierten Patienten in der Regel für zwei Jahre in dreimonatlichen Intervallen nach. Anschließend werden die Patienten (bei unkompliziertem weiterem Verlauf) einmal pro Jahr einbestellt.

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