Stichprovokation bei Bienen- und Wespengiftallergie

Bei einer Allergie gegen Bienengift oder Wespengift ist die Hyposensibilisierung die einzige erfolgreiche kausale Therapie. Das Ziel der Hyposensibilisierung ist es, den Patienten mit Bienengift oder Wespengift so zu behandeln, dass es im Falle eines Stiches zu keiner systemischen allergischen Reaktion kommt.

Ausschließlich zur Therapiekontrolle unter laufender Therapie werden Stichprovokationen mit lebenden Insekten vorgenommen.

Entsprechend der Leitlinie wird die Wirksamkeit der Hyposensibilisierung üblicherweise 6 bis 18 Monate nach Erreichen der Erhaltungsdosis durch eine Stichprovokation überprüft, wenn die Erhaltungsdosis ohne antiallergische Prämedikation reaktionslos vertragen wird.

Der Abstand zur letzten vertragenen Hyposensibilisierung darf höchstens 8 Wochen betragen. Wichtig ist, dass es keine Behandlungspausen gibt, dass die Dosis der Hyposensibilisierung nicht reduziert wurde und der Patient zum Zeitpunkt der Provokation mindestens 14 Tage gesund also infektfrei ist.

Ausgesprochen wichtig ist, dass der Patient keine neu angesetzten Medikamente nimmt, die bei Patienten mit allergischen Reaktionen kontraindiziert sind (ß-Blocker, ACE-Hemmer).  In diesem Fall ist eine vorherige persönliche Absprache nötig.

Ist die Provokation positiv, d.h. der Patient entwickelt wieder allgemeine allergische Reaktionen, wird die Erhaltungsdosis gesteigert und dann erneut provoziert.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Vor der Provokation sollte eine Blut- und Hauttestung erfolgen.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Um den Therapieerfolg der Hyposensibilisierung bei Bienen- oder Wespengiftallergikern überprüfen zu können, wird der Stich unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt.

Dabei ist zwingend erforderlich, dass immer ein in der Notbehandlung von Anaphylaxien (allergischem Schock) erfahrener Arzt, erfahrenes Pflegepersonal und alle zur Behandlung einer systemischen Reaktion erforderlichen Arzneistoffe und Geräte verfügbar sind. Diesem Umstand sind wir uns bewusst und schaffen diese Voraussetzungen konsequent. Um bei eventuellen schwereren allergischen Reaktionen schnell reagieren zu können, erhält der Patient einen intravenösen Zugang, durch den Medikamente über die Vene verabreicht werden können. Erst dann wird die Stichprovokation unter Monitoring von Blutdruck, Puls und Sauerstoffsättigung des Blutes gestartet. Für die Provokation wird das Insekt in einer großen, vorne abgesägten Spritze auf die Haut aufgesetzt, damit der Stich erfolgen kann.

Nach erfolgtem Stich der  Biene oder Wespe, wird der Patient noch weiter überwacht. Um ganz sicher zu gehen, bleiben die Patienten über Nacht in der Klinik und auch der intravenöse Zugang wird erst ab nächsten Morgen nach einer Abschlusskontrolle entfernt.

Meist wird die Stichprovokation ohne systemische (allgemeine) Reaktion vertragen.

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung / Nachsorge

Gern stehen wir den einweisenden Kollegen für Rückfragen zur Weiterbehandlung auch nach der Entlassung zur Verfügung.

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