Chronische Wunden

Eine Wunde wird als Läsion definiert, die durch eine Durchtrennung oder oberflächliche Beschädigung der Haut oder Schleimhaut entsteht. Bei einer chronischen Wunde wiederum handelt es sich um eine offene Stelle, die mehr als drei Monate trotz kausaler und sachgerechter lokaler Behandlung keine eindeutigen Heilungstendenzen zeigt.

Die Chronifizierung einer Wunde hängt von vielen unterschiedlichen Faktoren ab und ist meistens die Folge einer Grunderkrankung. Verschiedene Risikofaktoren und Lebensweisen begünstigen die Entstehung einer solchen Krankheit und erhöhen das Risiko, dass eine chronische Wunde entsteht.

Dazu zählen:

  • Rauchen
  • Übergewicht
  • mangelnde Bewegung
  • Unterernährung
  • Mangelernährung (auch übergewichtige Menschen können mangelernährt sein, wenn die Ernährung sehr einseitig und nicht ausgewogen ist)
  • Immobilität
  • Immundefekte

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Um Ihre Wunde richtig behandeln zu können, erfassen wir zu Beginn Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Dazu zählen Ihre Grunderkrankungen, mögliche Schmerzen sowie die Dauer der Hautveränderung.

Es folgt die klinische Untersuchung (Lokalisation, Wundzustand, Fußpuls, Wundumgebung). Spezielle Untersuchungsmethoden, wie die  apparative Diagnostik  (Knöchel-Arm Index, arterielle & venöse Doppler-Sonographie) in Zusammenarbeit mit Internisten und Gefäßchirurgen ermöglicht uns weitere Schritte. Manchmal werden Hautproben zum Ausschluß von Autoimmunerkrankungen oder Tumoren entnommen (Biopsie).  Hautabstriche werden immer durchgeführt, um Erreger und  Resistenzen zu bestimmen.

Ganz auf Sie abgestimmt: Unser Behandlungsangebot

Im Rahmen unseres umfassenden Behandlungsangebotes können wir Ihnen die folgenden Leistungen zur Wundkonditionierung anbieten:

  • Moderne Wundbehandlung mit speziellen Wundauflagen, welche individuell an den Zustand der Wunde angepasst wird (Aktivkohle, Schaumverband, Hydrokolloid, silberhaltige, superabsorbierende, desinfiziernede, dekontaminierende, antibakterielle, klebende, nichtklebende, silikonbeschichtete Wundauflagen)
  • stadiengerechte Ekzembehandlung bzw. Pflege der Wundumgebung, ggf. Allergiediagnostik bei Unverträglichkeit von Externa
  • Vakuumtherapie  (VAC-Pumpe, Nanova, Pico)
  • Chirurgische (Debridement), enzymatische oder biologische Wundsäuberung (Madentherapie) zur Entfernung von Nekrosen (nicht mehr vitalem Gewebe)
  • Therapie von Wund- / Weichteil-Infektionen mittels antibiotischer Medikation (nach Resistogramm)
  • Möglichkeit zur schonenden Hauttransplantation (epidermale Mikrotransplantation mit Cellutome) ohne Hinterlassung einer Narbe an der Entnahmestelle
  • Defektdeckung / Fistelgangauffüllung bei diabetischem Fuß mit Kollagen (Integra)
  • Kaltplasma-Therapie (Plasma Pen / KinPen Med) u.a. zur Keimreduktion von heilungshemmenden bakteriellen Kontaminationen sowie zur Förderung der Wundheilung durch Gefäßneubildung 
  • bei Lymphödemen zusätzlich apparative Lymphdrainage
  • Kompressionstherapie bei chronisch venöser Insuffizienz (Venenschwäche)
  • physiotherapeutische Maßnahmen zur Mobilisation der Muskel-Gelenk-Pumpe

Weiterhin gut versorgt: Ihre Weiterbehandlung/Nachsorge

Gern stehen wir den einweisenden Kollegen für Rückfragen zur Weiterbehandlung auch nach der Entlassung zur Verfügung.

Lymphsprechstunde immer Donnerstags nach vorheriger Terminabsprache.

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