
Erste Hilfe – Was im Notfall zu tun ist!
Wissen Sie, was im Notfall zu tun ist? Erste Hilfe rettet Leben! Lesen Sie jetzt, wie Sie im Notfall handeln sollten.
Mehr als 50.000 Menschen in Deutschland erleiden jedes Jahr einen plötzlichen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses. Nach Angaben des Deutschen Reanimationsregisters rettet eine Herzdruckmassage allein in Deutschland jährlich rund 5.000 Menschen außerhalb von Kliniken das Leben. Nur dank des beherzten Eingreifens von Ersthelfer:innen haben die Betroffenen eine Chance, zu überleben.
Mit dem Asklepios Lebensretterpreis zeichnen die Asklepios Kliniken Hamburg in Kooperation mit dem Hamburger Abendblatt jedes Jahr einige dieser Held:innen, die beherzt reagiert und geholfen haben, aus und danken ihnen für ihren selbstlosen Einsatz.
In jedem Jahr werden fünf Lebensretter:innen ausgezeichnet, die als medizinische Laien Personen mit einem Herz-Kreislaufstillstand erfolgreich reanimiert haben.
Wir möchten auch andere medizinische Laien dazu ermutigen, im Ernstfall zu reagieren und Wiederbelebungsmaßnahmen einzuleiten.
Mit dem Lebensretterpreis möchten wir auf das wichtige Thema der Wiederbelebung aufmerksam machen und die Hemmschwelle senken, selbst Menschen zu reanimieren. Das kann jeder von uns mit einer Herzdruckmassage leisten und so die kritische Zeit nutzen, bevor Rettungsdienst oder Notarzt den Ort des Geschehens erreichen.
Der Preis soll darüber hinaus dazu animieren, Erste-Hilfe-Kenntnisse immer wieder auf den aktuellen Stand zu bringen. „Es ist bekannt, dass die meisten, die als Laie jemanden entschlossen reanimiert haben, ihr Erste-Hilfe-Wissen erst vor wenigen Monaten oder Jahren aufgefrischt haben. Es reicht eben nicht, das Wissen nur einmal vor der Führerscheinprüfung zu erlangen“, so Gemmel. Doch auch ohne absolvierten Kurs ist jede:r Mitbürger:in aufgerufen, zu handeln, wenn Atem und Puls des Gegenübers nicht mehr spürbar sind. „Es kann jeden treffen. Und mit dem richtigen Wissen kann jeder von uns helfen“, betont Joachim Gemmel.
Wiederbeleben heißt Leben retten. Denn bereits nach drei bis fünf Minuten ohne Reanimationsmaßnahmen können Personen, die einen Herz-Kreislaufstillstand erlitten haben, irreversible Hirnschäden davontragen. Mehr noch: Ohne Herzdruckmassage sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent pro Minute.
„Unsere Ärztinnen und Ärzte berichten immer wieder, dass viele Menschen noch leben könnten, wenn sie nach einem Herzstillstand zeitnah reanimiert worden wären. In einer Notsituation nicht zu handeln, ist grundsätzlich falsch. Selbst ein Rippenbruch durch zu festes Drücken ist verschmerzbar, wenn damit ein ganzes Leben gerettet wird.“, so Joachim Gemmel.
Unsere Lebensretter-Preisträger:innen 2025 haben Mut und Courage bewiesen und durch ihr beherztes Eingreifen ein Leben gerettet. Ihre Geschichten sehen Sie hier.
Schnelle Hilfe am Abend rettet Leben
Es ist kurz vor 20:30 Uhr, als es Sturm gegen die Haustür hämmert. Nachbarin Petra ruft panisch, ihr Mann Olaf sei leblos am Boden. Frank Oetjen eilt zum Nachbarhaus, findet Olaf im Bad. „Es wirkte, als sei er von der Toilette gefallen.“ Mit Petra zieht er den 63-Jährigen in den Flur, ruft 112 und beginnt unter telefonischer Anleitung mit der Herzdruckmassage. „Es war wie im Film – ich habe einfach funktioniert, etwa drei Minuten, bis die Rettungskräfte da waren.“ Die schnelle Hilfe von Frank Oetjen rettete Olaf das Leben. © Asklepios Kliniken
Einsatzbereiter Polizist rettet leblosen Mann
Jan Burmester vom Bergedorfer Polizeikommissariat 43 sitzt mit einem Kollegen im Streifenwagen. „Wir wollten gerade zurück auf die Wache fahren, um noch ein paar Berichte zu schreiben“, erinnert sich der 30-jährige Polizeimeister. Dann ein Funkspruch, der alles verändern sollte: „Verkehrsunfall mit gestürztem Radfahrer.“ Am Ort des Geschehens liegt ein Mann leblos am Boden. Puls negativ, Atmung ausgesetzt. Burmester beginnt mit der Herzdruckmassage, rettet so den 79-Jährigen. © Asklepios Kliniken
Naturfreunde retten Leben am See
Lukas Mettler, Landschaftsarchitekt aus Berlin, verbringt das Wochenende am See. Als eine Frau aus dem Wasser um Hilfe ruft, springt er mit Freund Michael ins Wasser und zieht den leblosen Mann ans Ufer. „Als ich merkte, dass er weder reagiert noch atmet, habe ich intuitiv mit der Herzdruckmassage begonnen.“ Nach rund 20 Minuten sei der Rettungshubschrauber gelandet, der den Mann in die Klinik flog. „Ich bin froh, dass alles gut ausgegangen ist“, sagt Lukas Mettler. © Asklepios Kliniken
Herzschlag für Hamburg
Asklepios setzt mit dem Preis „Herzschlag für Hamburg“ ein Zeichen für Gesundheit, Solidarität und Verantwortung. Ziel: Aufmerksamkeit der Hamburger für schnelle Hilfe bei Herz-Kreislauf-Stillstand — jede Sekunde zählt.
Ein öffentlich zugängliches AED-Gerät unterstützt Ersthelfer Schritt für Schritt bei lebensrettenden Maßnahmen, auch ohne Vorkenntnisse in Reanimation. Nach der ersten AED-Spende zu Beginn des Jahres folgt nun eine zweite Übergabe: ein AED für den Außenbereich des Naturbades Stadtparksee. © Asklepios Kliniken
Autofahrer reanimiert
Am Neujahrstag ist Markus Wölfel gerade im Garten beschäftigt, als er einen lauten Knall hört. Er läuft zur Straße und entdeckt einen verunfallten Autofahrer, der regungslos hinter dem Steuer sitzt. Schnell setzt er einen Notruf ab, zieht den Bewußtlosen zusammen mit anderen Passanten aus dem Auto und beginnt dann sofort mit einer Herzdruckmassage. So, wie er es im Zivildienst gelernt hat. Gefühlt endlose Minuten später übernehmen die Profis vom Rettungsdienst. Erst viele Monate später erfährt Markus Wölfel, dass er ein Leben gerettet hat: Der verunfallte Mann klingelt an seiner Haustür und bedankt sich. © Asklepios
Wiederbelebung an der Tankstelle
Lara Lavinia Ott kommt gerade aus dem Spätdienst. Die Auszubildende in der Pflege hatte einen anstrengenden Arbeitstag, ihr Vater holt sie mit dem Auto ab. Beim Halt an einer Tankstelle kommt eine Frau angelaufen und ruft um Hilfe. „Mein Mann atmet nicht mehr!“ Er sitzt bewußtlos im Auto. Zu Dritt schaffen sie es, ihn herauszuziehen, auf den Boden zu legen. Ein Notruf wird abgesetzt, und Lara Lavinia Ott übernimmt sofort die Reanimation per Herzdruckmassage. Im Krankenhaus stellt sich heraus: Es war ein Herzstillstand. Der Mann hat überlebt, und beide - Retterin und Geretteter - können sich später in die Arme fallen. © Asklepios
Schiedsrichter-Kollege gerettet
Christoph Moll ist ehrenamtlicher Schiedsrichter. Bei einem Treffen mit Kollegen bricht einer von ihnen unvermittelt zusammen, scheint bewußtlos. Moll übernimmt die Initiative, bringt den älteren Mann in die stabile Seitenlage, fühlt den Puls - aber da ist keiner. Geistesgegenwärtig startet Moll die Herzdruckmassage, jemand anderes hat bereits den Rettungsdienst alarmiert. Ohne das beherzte Eingreifen von Christoph Moll wäre der Herzstillstand des Kollegen tödlich verlaufen, eine Ehefrau zur Witwe geworden. © Asklepios
Dreifach-Mutter beim Einkauf gerettet
Als Sina Zenke für eine kurze Pause den Verkaufsraum von Kernenergie, einem Nussladen an der Ottenser Hauptstraße, verlässt, hörte sie plötzlich etwas zu Boden fallen. Aber es klingt nicht so, als sei etwas aus dem Regal gefallen…
Beherzter Einsatz im Segelclub
Das etwas nicht stimmt, bemerkt Heiko Jagusch sofort, als er das Clubhaus seines Segelclubs am Falkensteiner Ufer betritt. Ein Segelkollege ist im Eingangsbereich kollabiert. Der ausgebildete Ersthelfer übernimmt sofort die Herzdruckmassage.
Wir gratulieren unseren diesjährigen Preisträger:innen von Herzen. Ihre Geschichten zeigen, in welchen unterschiedlichen Kontexten erste Hilfe gefragt sein kann - schauen wir sie uns an:
Abiturienten retten 59-jährigen
Harun Goymen und Philipp Wieckowski sind gerade auf dem Weg in die Schule, als sie den zusammengebrochenen Andreas Knop auf dem Boden liegen sehen. Der 59-jährige war bewusstlos zu Boden gesackt… © Asklepios
Bademeister rettet Jungen
An einem besonders heißen Tag im Juli geht Dennis Thiede wie gewohnt seiner Tätigkeit als Rettungsschwimmer im Bäderland Wandsbek nach. Als er auf einmal einen Jungen am Boden des Beckens liegen sieht, handelt er geistesgegenwärtig und springt ins Wasser… © Asklepios
Frau reanimiert Lebensgefährten
Als ihr Lebensgefährte Herr Mewes abends auf dem Sofa plötzlich ohnmächtig wird, handelt Frau Pölking schnell und beginnt mit der Herz-Lungen-Massage. Sie befolgt 20 Minuten lang am Telefon die Anweisungen des Notrufs… © Asklepios
Was haben ein Polizist, eine Konzertbesucherin, ein Gartencenter-Mitarbeiter und ein Busfahrer gemeinsam? Sie haben im vergangenen Jahr durch eine Herzdruckmassage jemandem das Leben gerettet. Erstmals haben wir in diesem Jahr zwei dritte Plätze vergeben. Wir gratulieren allen Preisträgern auch hier noch einmal von Herzen.
Herr Kelch rettet einen Passanten
Herr Kelch, Busfahrer bei der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH), bemerkt auf seiner Strecke in der Nähe einer Haltestelle einen Mann, der auf dem Fußweg kniet. Um nachzusehen, ob er helfen kann, unterbricht er die Fahrt und steigt aus. Plötzlich kippt der Mann neben ihm leblos zur Seite…
Herr Janke rettet eine Kundin
Arne Janke ist betriebsinterner Ersthelfer in einem Gartencenter und wird eines Tags an die Kasse gerufen. Eine Kundin – Christa Weinmann-Grandt – ist unvermittelt zusammengebrochen...
Herr Dondera rettet seine Frau
Eines nachts wacht seine Frau auf, da sie sich nicht wohl fühlt. Sie weckt ihren Mann, was ihr das Leben rettet. Denn ihr Herz hörte einfach auf zu schlagen…
Frau Glischinski rettet einen Freund
Nach einem Konzertbesuch bricht ein Freund von Frau Glischinski auf dem Weg zur Toilette zusammen. Frau Glischinski zögert nicht und fängt sofort mit einer Herzdruckmassage an, bis der Notarzt eintrifft.
Wissen Sie, was im Notfall zu tun ist? Erste Hilfe rettet Leben! Lesen Sie jetzt, wie Sie im Notfall handeln sollten.
Viele haben Angst davor, erste Hilfe leisten zu müssen. Dass in einer Notsituation aber jede Sekunde zählt und man keine Angst haben, sondern beherzt eingreifen sollte, zeigt das Beispiel von unserem Lebensretter.
Mussten Sie in der Notaufnahme auch schon einmal langen warten? Wir erklären, wie es zu Wartezeiten kommen kann und einige Patient:innen vorgezogen werden.
Haben Sie schon einmal Blut gespendet? Wir erklären, warum Blut spenden so wichtig und gar nicht schlimm ist.