Arbeit statt Urlaub: HSVH-Trainingslager im sonnigen Süden

Raus aus dem Hamburger Schmuddelwetter, rein in die Frühlingsatmosphäre von Fuerteventura. Sechs Tage lang verbrachte ich mit den HSV-Handballern im Playitas Resort – eine denkwürdige Zeit, die mir viele neue Eindrücke bescherte.

Mannschaft im Trainingslager
Trainingslager bieten Profimannschaften die Möglichkeit, abseits der gewohnten Umgebung intensiv und konzentriert zu arbeiten. © iStock

Die Handball-Weltmeisterschaft ist vorbei und hat mit der dänischen Nationalmannschaft einen würdigen Sieger gefunden – nun rückt der Fokus der Bundesliga-Teams wieder auf die Rückrunde. Um sich bestmöglich darauf vorzubereiten, absolvierte der HSVH vergangene Woche ein siebentägiges Trainingslager auf der katalanischen Ferieninsel Fuerteventura – und ich durfte das Team in meiner Funktion als Mannschaftsarzt gemeinsam mit den Physiotherapeuten Matthias Bludau und Nele Steuwer begleiten.

Nun darf man sich das Ganze nicht wie einen launigen Urlaubstrip vorstellen. Zwar gab es für alle Beteiligten Sonne und Temperaturen um die 17 Grad Celsius – doch von früh bis spät wurde vielseitig und äußerst konzentriert gearbeitet und trainiert. Nicht zuletzt das Physio-Team hatte wortwörtlich alle Hände voll zu tun, massierte und mobilisierte die Spieler zumeist bis spät in die Nacht. 

Vielseitige Trainingseinheiten

Für die Handballer standen unterschiedlichste Dinge auf dem Programm: vom Taktiktraining in der Halle, über Spinning-, Tennis- sowie Schwimmeinheiten bis hin zu muskelspezifischen Workouts im hervorragend ausgestatteten Kraftraum der Anlage. Das Ziel: ein breitgefächertes Training, das optimal auf die restlichen Saisonspiele vorbereitet und das Team zusätzlich mental stärkt und zusammenführt. 

Gemeinsam Zeit verbringen, Vertrauen aufbauen, die Spieler kennenlernen – das war auch für mich wichtig und hilfreich. Denn, diejenigen, die bislang weitgehend verletzungsfrei durch die Saison kamen und noch nicht in meiner Abteilung an der Asklepios Klinik St. Georg vorstellig waren, hatte ich bis dato lediglich im Rahmen der Bundesliga-Partien gesprochen, bei denen für ausgiebige medizinische Fachgespräche verständlicherweise wenig Zeit bleibt. Als umso wertvoller erwies sich die gemeinsame Zeit auf Fuerteventura. Endlich konnten sich Mannschaft, Trainer- und medizinischer Stab intensiv austauschen. 

Als Mannschaftsarzt gefragt

Medizinisch war ich ebenfalls gefordert. Einer der Spieler zog sich einen luxierten Finger, eine Fingerverrenkung, zu, die ich im Rahmen einer Lokalbetäubung direkt kurieren konnte. Außerdem war ich bei Rückenblockaden und einem Muskelfaserriss gefordert. Darüber hinaus ließen sich auch persönliche Krankheitsgeschichten der Spieler besprechen und analysieren. Ein wichtiger Baustein, um Präventionsmaßnahmen noch effektiver gestalten zu können.

Einzigartig zudem: An den ersten drei Tagen des Trainingslagers befanden sich neben den HSV-Handballern auch die Spitzenathlet:innen der deutschen Triathlon Union (DTU) im Ressort. Sie hatten ebenfalls auf Fuerteventura trainiert, tauschten mit den Handballern wertvolle Informationen und Tipps im Hinblick auf Athletik, Verletzungsprävention und Rehabilitationsmaßnahmen aus. 

Die Rückrunde vor der Brust

Abgerundet wurde das Ganze durch eine besondere Verpflegung: Das Resort bot eine antientzündliche, basische Kost an, die den Organismus optimal mit Vitaminen und Nährstoffen versorgt. Alles in allem war es eine lehrreiche, informative und gleichzeitig fordernde Zeit, die das Team hoffentlich ideal auf die verbleibenden Saison-Rückrundenspiele vorbereitet. Am 19. Februar geht es dann wieder los für den HSVH – ausgerechnet gegen den favorisierten SC Magdeburg. Mal sehen, welchen Effekt die noch andauernde Vorbereitung hat und wie sich die Mannschaft von Trainer Torsten Jansen präsentieren wird. Ich bin gespannt und tippe, Sie sind es ebenfalls. 

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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