Der HSVH – immer für eine Überraschung gut

Haushohe Favoriten können straucheln, Underdogs über sich hinauswachsen. Im Handball entscheidet häufig auch die Tagesform der Teams über Sieg oder Niederlage. Sicher ist jedoch: Nach 60 Spielminuten setzt sich im Normalfall die bessere Mannschaft durch – Zufallssieger gibt es nur selten.

HSVH-Keeper Johannes Bitter jubelt.
HSVH-Keeper Johannes Bitter bejubelt ein starkes Spiel seines Teams. © HSVH / Thorge Huter

Als Handballfan kennen Sie das bestimmt: Schon in den ersten Spielminuten einer Partie spürt man häufig, ob Favoritenteams ihrer Rolle gerecht werden oder eine mögliche Sensation in der Luft liegt und die vermeintlich unterlegene Mannschaft Paroli bieten kann. Manche Duelle lassen keine Überraschung zu – zu dominant sind die Erfolgsmannschaften, zu energisch ist ihr Auftreten. Doch es gibt sie immer wieder: die unerwarteten Siege und Remis, die Fan-Herzen höherschlagen lassen und die Handball-Bundesliga so unglaublich interessant machen.

Glückstreffer sind selten

Nichtsdestoweniger, und auch das ist das Besondere am Handball, gilt in dieser Disziplin zumeist: Der Bessere gewinnt. Anders als etwa beim Fußball, bei dem mitunter auch ein Glückstreffer in der 90. Minute über Sieg oder Niederlage entscheiden und die deutlich bessere Mannschaft unterliegen kann, setzt sich beim Handball am Ende im Normalfall jenes Team durch, das über 60 Minuten mehr Tore geworfen und Gegentreffer verhindert hat als der Gegner. Sprich: Qualität triumphiert. Nur selten kommt es vor, dass ein Duell auf Augenhöhe einen unverdienten Sieger findet.

Teamgeist ist mitentscheidend

Gleichwohl können auch Underdogs obsiegen. Denn nicht selten entscheidet im Handball auch die Tagesform, das Teamgefüge, der Zusammenhalt. Und diese Elemente können bei vermeintlich schwächeren Teams mitunter stärker ausgeprägt sein als bei Favoriten. Teamgeist schlägt individuelle Klasse. Auch das ist eine Eigenart dieser Disziplin. Und so besiegt ein auf dem Papier und im Kader-Vergleich deutlich unterlegener HSV Hamburg (HSVH) beispielsweise die hochfavorisierten Rhein-Neckar Löwen, weil an diesem Tag einfach alles passt: Motivation, Teamgefüge, Torquote, Torwart- und Abwehrleistung… Und eine auf den Abstiegsrängen dümpelnde GWD Minden triumphiert vor heimischem Publikum über das Spitzenteam Füchse Berlin.

Favoriten Straucheln

Angesichts solch unerwarteter Spielergebnisse lohnt es sich jedes Mal aufs Neue, Duelle zu verfolgen, bei denen die Rollen der Mannschaften vermeintlich klar verteilt und der Ausgang der Partie scheinbar vorgezeichnet ist. Denn gerade dann, wenn man es nicht erwartet, wachsen Underdogs über sich hinaus – und Favoriten straucheln. Mal sehen, ob dies auch für die kommende Bundesliga-Partie zwischen dem starken SC Magdeburg und „Wundertüte“ HSVH gilt. Ich werde dabei sein. Sie auch?
 

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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