Final Countdown: medizinischer Ausblick auf die kommenden Bundesliga-Partien

Nach dem Duell gegen die HSG Wetzlar stehen sechs weitere Bundesliga-Spiele auf dem Programm – danach ist die Saison beendet. Doch was bedeutet das eigentlich aus medizinischer Sicht? Wie reagieren die Körper der Profis auf die Strapazen am Ende der Spielzeit?

Die HSV Handballer bedanken sich bei den Fans.
Die HSV-Handballer können auf eine bislang erfolgreiche Saison blicken. Sie sind bereit für die letzten Partien der aktuellen Spielzeit.. © HSVH Thorge Huter

Es sind enorme Belastungen, denen Handball-Profis Jahr für Jahr ausgesetzt sind: Bundesliga-Partien, Pokalduelle, unter Umständen die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb sowie ggf. Berufungen in den Nationalkader fordern den Aktiven mental und körperlich einiges ab. Aus medizinischer Sicht ist es deshalb oberste Priorität, die Spieler bestmöglich durch die Saison zu begleiten, Verletzungen vorzubeugen und stets individuell auf ihre Probleme und etwaige Schwachstellen einzugehen. 

Knieprellungen im Wettkampf

Aus Forschung und Praxis wissen wir: Verletzungen im Handballsport betreffen insbesondere die unteren Extremitäten. Laut VBG-Sportreport 2021 ist das Sprunggelenk die am häufigsten verletzte Körperregion im Handball. Die risikoreichste Spielposition bekleiden demnach übrigens Kreisläufer – und im Wettkampf gilt die Knieprellung als am meisten beobachtete Einzeldiagnose. Gemäß den offiziellen Kennzahlen ist der HSVH trotz weniger unglücklicher Ausfälle (zu nennen sind hier vor allem die Zweikampf bedingte Schulterfraktur von Rückraumass Jacob Lassen und der durch einen Sturz verursachte Handwurzelknochenbruch von Spielmacher Leif Tissier) bis dato gut durch die Saison gekommen. 

Höheres Verletzungsrisiko am Saisonende

Gleichwohl ist das Verletzungsrisiko Untersuchungen zufolge gegen Ende der Spielzeit erhöht. Grund hierfür sind nicht zuletzt die bereits erwähnten Belastungen: Die Körper der Athleten sind durch die Vielzahl an absolvierten Partien stark beansprucht. Nun zeigt sich, ob die Mannschaften Regenerationsphasen als Gegenpart zum hohen Spielpensum einkalkuliert und umgesetzt haben – und ob präventive Maßnahmen wie etwa ein strukturiertes und individuell gestaltetes Warm-Up sowie Cool-Down-Routinen wirken. 

Erfahrungswerte einbeziehen

Im Hinblick auf den HSVH bin ich hoffnungsvoll, dass die Initiativen greifen werden. Wir haben uns im Vorwege und auch während der Saison laufend Gedanken dazu gemacht, Optionen abgewogen und Präventionsmaßnahmen ergriffen, damit die Spieler bestens vorbereitet in die verbleibenden Duelle gehen können. Am Ende werden wir Bilanz ziehen und Erfahrungswerte in die Planung für die kommende Saison einbeziehen. Es bleibt also spannend, doch jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Partie gegen die HSG Wetzlar.

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

Seite teilen: