Bone Bruise – wenn Knochen überlastet sind

Das Knie schmerzt – selbst nach rund zwei Wochen Schonzeit zeichnet sich keine Verbesserung ab. Was ist die Ursache? Antworten liefert in dieser Situation zumeist eine Kernspinuntersuchung. Und sehr häufig lautet die Diagnose: Bone Bruise, auch bekannt als Knochenmarködem. Was dahintersteckt und warum Sportler:innen besonders häufig betroffen sind – hier erfahren Sie mehr über das Thema.

Ob es sich bei der Verletzung um einen Bone Bruise handet, wird im MRT ersichtlich
Ob ein Bone Bruise Ursache für ein schmerzendes Knie ist, wird im MRT ersichtlich. © iStock

In vielen Mannschaftssportarten kommt es zum direkten Körperkontakt mit dem Gegner. Dabei passiert es nicht selten, dass man im Zweikampf stürzt und mitunter unsanft auf den Knien landet. Schmerzen sind häufig die Folge… 

Ursachenforschung im MRT 

Halten die belastungsabhängigen Beschwerden auch nach ein bis zwei Wochen an, sollte man der Ursache auf den Grund gehen. Im Rahmen einer Kernspinuntersuchung bzw. einer Magnetresonanztomographie (MRT) wird das Knie unter die Lupe genommen und geprüft, ob Weichteile, Bänder und Meniskus intakt sind. Dabei werden natürlich auch die Knochen betrachtet. Und sehr häufig liegen die Ursachen für die Schmerzen genau dort: Die behandelnde Ärztin bzw. der behandelnde Arzt diagnostiziert ein Knochenmarködem, einen durch Flüssigkeitsansammlung bedingten schmerzhaften „blauen Fleck“ im Knochen, der im MRT leuchtend hervortritt. Dabei kann ein sogenannter Bone Bruise verschiedene Ursachen haben. 

Ursachen und Zusammenhänge

Häufig ist die Verletzung die Folge einer stumpfen Gewalteinwirkung (Sturz auf das Knie/Knieprellung infolge eines Kontakts mit Mit- oder Gegenspieler:in) bzw. eines akuten Traumas: Im Rahmen einer sportlichen Betätigung wird Kraft in den Knochen eingeleitet – das Knochenmarködem ist hier Folge einer akuten Stressbelastung. Es kann isoliert auftreten, aber auch andere Verletzungen wie Kreuzbandrisse oder Bänderverletzungen flankieren. 

Darüber hinaus kann ein Bone Bruise in Zusammenhang mit wiederholten Mikrotraumata stehen. Diese entstehen zumeist in den unteren Extremitäten, führen häufig zu Stressbrüchen bzw. Ermüdungsbrüchen insbesondere der Mittelfußknochen und sind bei Sportler:innen in der Regel die Folge einer dauerhaften Überbelastung. 

Und, last but not least, treten Knochenmarködeme im Kontext sogenannter trabekulärer Frakturen auf. Sie entstehen beispielsweise dadurch, dass Knochen zusammengedrückt werden, und verursachen, dass Knochentrabekel, also feine Bälkchen aus Knochengewebe, brechen. 

Trainingspause oder -umstellung nötig

Liegt dem Bone Bruise eine Überbelastung zugrunde, ist eine Trainingsreduktion oder -pause bzw. im Falle von Profisportler:innen eine Trainingsumstellung vorzunehmen, um die Knochen von der Druckbelastung zu befreien. Heißt konkret: In den rund sechs bis zwölf Wochen nach Diagnosestellung dürfen ausschließlich die oberen Extremitäten trainiert werden. Nur so kann die Verletzung in Fuß oder Knie ausheilen. Außerdem erhalten die Betroffenen hochdosiert Vitamin D. Studien haben gezeigt, dass das vom eigenen Körper häufig nicht ausreichend gebildete Knochen- und Bänderhormon die Genesung unterstützt. Ist derweil auch der Knorpel beschädigt, müssen sich Betroffene in der Regel einer Operation unterziehen. 

Abwechslung beim Training entscheidend

Profi- wie Freizeitsportler:innen fragen sich angesichts dessen: Kann man der Verletzung vorzubeugen? Und wenn ja, wie? Die Antwort ist relativ simpel: Um Probleme auf diesem Gebiet gar nicht erst entstehen zu lassen, sollte man auf ein ausgewogenes und abwechslungsreiches Training achten. Natürlich kann und sollte man sportartenspezifisch trainieren. Hilfreich ist es jedoch, andere Trainingseinflüsse zu integrieren und eine chronische Überbelastung bestimmter Körperregionen auf diese Weise zu umgehen. Beispiel: Trainieren Sie für einen Marathon, sollten Sie nicht ausschließlich lange Läufe absolvieren, sondern regemäßig auch ein High Intensity Training (HIT) einfließen lassen, das den gesamten Körper fordert und beansprucht. Auf diese Weise vermeiden Sie eine partielle Überbelastung und beugen Bone-Bruise-Verletzungen effektiv vor. Wie so häufig im Leben gilt auch im Bereich des Sports: Der Mix macht’s. Und das Beste: Dies hält nicht nur den Körper fit, sondern auch den Geist! 

Herzlichst Ihr 

Michael Hoffmann

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