Gastbeitrag: Arthrose – Symptome, Ursachen, Behandlungsoptionen

Schmerzen in den Gelenken sind häufig die Folge eines langsamen, aber kontinuierlichen Abbaus von Gelenkknorpel. Doch es gibt Mittel und Wege, dem Verschleiß entgegenzuwirken.

Arthrose Schmerzen Knie
Arthrose im Knie ist häufig mit Schmerzen verbunden. © iStock

Die Beschwerden beginnen meist schleichend. Anfangs schmerzt ein Gelenk häufig dann, wenn es belastet wird. Oftmals sind Knie, Finger oder das Hüftgelenk betroffen. Mitunter zeigen sich Schwellungen, später kommt es dann zu dauerhaften Schmerzen inklusive Bewegungseinschränkung... Erhebungen zufolge leiden rund fünf Millionen Menschen in Deutschland unter Arthrose, vielfach auch als Gelenkverschleiß bezeichnet. Ältere sind dabei häufiger betroffen als Jüngere – doch bereits ab Mitte 30 zeigen sich mitunter erste Beschwerden, und die Wahrscheinlichkeit, Arthrose zu bekommen, steigt mit den Lebensjahren. 

Knochen reiben aufeinander

Prinzipiell kann dabei jedes unserer Gelenke von Arthrose betroffen sein. Vom Großzehengelenk über das Kniegelenk, vom Halswirbel bis hin zum Daumensattelgelenk – überall nutzt sich Knorpel mit den Jahren ab und kann sich unter Umständen nicht ausreichend erneuern. Die Folge: Die schützende Knorpelschicht geht teilweise oder gänzlich verloren, Knochen reiben – teilweise hör- und spürbar – aufeinander, und es entstehen Schmerzen und Bewegungseinschränkungen. Im weiteren Verlauf kann es im Extremfall zu Verformungen des Gelenks kommen.

Behandlung statt Heilung

Ob bei existierenden Schmerzen tatsächlich Arthrose vorliegt, wird in der Regel mithilfe einer Röntgenuntersuchung oder eines MRTs überprüft. Steht die Diagnose fest, können unterschiedliche Therapien zum Einsatz kommen, die Schmerzen lindern und die Gelenkfunktion erhalten sollen. Eine Heilung kann allerdings nicht erzielt werden, da sich Knorpelgewebe nur schlecht regeneriert. 

Verschiedene Behandlungsoptionen

Dementsprechend werden Patient:innen dem Erkrankungsstadium entsprechend angepasst behandelt. Vor dem Einsatz operativer Methoden werden in der Regel konservative Mittel angewandt und empfohlen – darunter Bewegungstraining, (falls nötig) Gewichtsreduktion, physikalische Therapie (Wärme oder Kälte), Akupunktur, Hyaluronspritzen, eine entzündungshemmende Ernährung; außerdem können verschiedene Medikamente verschrieben werden. Operative Eingriffe werden derweil bei deutlich fortgeschrittener Knie- oder Hüftarthrose in Betracht gezogen – dabei kommen beispielsweise künstliche Gelenke zum Einsatz. 

Individuelle Erkrankung

Alles in allem handelt es sich bei Arthrose um eine höchst individuelle Erkrankung, deren Behandlung je nach Diagnose, Stadium und allgemeinen physischen Voraussetzungen sehr unterschiedlich aussehen kann. Wichtig auch: Nicht jeder Mensch, der Arthrose hat, hat auch Schmerzen. Viele Menschen spüren den Verschleiß nicht und sind beschwerdefrei. Bleibt noch die Frage: Kann man Arthrose auch vorbeugen? Die Antwort ist leider ernüchternd. Prinzipiell kann man dem natürlichen Verschleiß entgegenwirken, indem man Übergewicht vermeidet, gelenkschonende Sportarten wählt (Schwimmen, Radfahren), Muskulatur aufbaut und erhält sowie auf eine vielseitige und ausgewogene Ernährung achtet. Weitere Optionen gibt es leider nicht. Bei Beschwerden gilt dementsprechend: Wenden Sie sich an Ihre Orthopädin oder Ihren Orthopäden, besprechen Sie Ihre Probleme und lassen Sie eine Diagnostik durchführen. Mit der passenden Behandlung können bei Arthrose gute Ergebnisse erzielt werden. 

Herzlichst Ihre
Ulrike Henniges

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