Schwindel - Plötzlich schwarz vor Augen
Übelkeit. Gleichgewichtsstörungen.
Schwindel - Plötzlich schwarz vor Augen
In der Hamburger Tagesklinik für Schwindel finden Patient:innen Hilfe
Endlich Hilfe
Fünf Tage für ein schwindelfreies Leben
Nach dem Kopfschmerz ist Schwindel der zweithäufigste Grund, warum Menschen ihren Hausarzt oder ihre Hausärztin aufsuchen. „Schwindel ist dabei keine Krankheit, sondern deren Symptom“, erklärt Neurologin Dr. Corinna Steidl von der Tagesklinik Schwindel am Hamburger Asklepios Klinikum St. Georg. „Es ist eine Empfindungsstörung, die höchst unterschiedliche Ursachen haben kann.“ Man benötige Zeit, um die richtige Diagnose zu stellen.
Es ist eine Investition in ein besseres Leben: Einem Großteil der Schwindel-Patientinnen und Patienten geht es nach einem Aufenthalt in der Tagesklinik besser. Die multimodale, interdisziplinäre Therapie besteht aus verschiedenen physiotherapeutischen, psychologischen und medizinischen Bausteinen, findet an fünf Werktagen von 8:00 bis 16:00 Uhr statt und bietet Platz für zehn Patientinnen und Patienten. Ob die Tagesklinik für Sie das Richtige ist, klären die beiden Ärztinnen, Dr. Silja Strauß und Dr. Corinna Steidl, in ihrer Sprechstunde.
Im Gleichgewicht
Das Gleichgewichtsorgan sitzt im Innenohr. Genauer: in den dort befindlichen drei Bogengängen und zwei Aussackungen, genannt Uriculus und Sacculus. Die Bogengänge sind für die Wahrnehmung von Drehbeschleunigung zuständig, Utriculus und Sacculus für Linearbeschleunigung. Nehmen verschiedene Sinnesorgane unterschiedliche Eindrücke wahr – das Gleichgewichtsorgan meldet eine Schieflage, das Auge aber nicht – wird vielen Menschen schwindelig. Ein Grund, warum man auf Schiffen oder in Autos häufig mit Übelkeit zu kämpfen hat.
Schwindel entsteht, wenn das Gleichgewichtssystem aus dem Takt gerät. Das kann viele Ursachen haben. „Am häufigsten liegt eine Erkrankung des Innenohrs vor“ erklärt Dr. Silja Strauß, Hals-Nasen-Ohren-Ärztin und Leiterin der Schwindel-Tagesklinik in der Hamburger Asklepios Klinik St. Georg. Aber auch neurologische oder internistische Erkrankungen wie Mini-Schlaganfälle, Herz-Rhythmus-Störungen, Diabetes, aber auch psychische Belastungen können Auslöser sein.
Bei Menschen, die unter mehreren Erkrankungen bzw. Einschränkungen leiden, tritt Schwindel häufiger auf als bei gesunden. Daher sind ältere Menschen, bei denen sich viele kleine Beschwerden zu einer größeren kombinieren, von Schwindel häufiger betroffen als jüngere. Letztere leiden meist unter einer so genannten vestibulären Migräne, einer Gleichgewichtsmigräne, die sich wie eine Augenmigräne auswirkt.
Umfassende Untersuchung
„Schwindelmedizin ist zunächst eine sprechende Medizin“, beschreibt Neurologin Dr. Corinna Steidl den Beginn der meist aufwändigeren Anamnese. „Wir fragen sehr gezielt nach, wie der betroffene Patient, die betroffene Patientin den Schwindel erlebt: Für die einen dreht sich der ganze Raum, andere fühlen sich wie alkoholisiert, als hätten sie ein Glas Sekt getrunken, wiederum andere können ihre Beine nicht im Raum verorten.“ Alles Hinweise auf mögliche Schwindelursachen. Die Medizin unterscheidet zwischen Dreh-, Lift- und Schwankschwindel, Gangunsicherheit und Benommenheit.
Im zweiten Schritt werden die Patientinnen und Patienten umfassend untersucht. „Auch dafür benötigt man Zeit, die eine Arztpraxis normalerweise nicht hat“, erklärt die Fachärztin. Um beispielsweise einen Lagerungsschwindel auszuschließen, benötige sie bis zu zwanzig Minuten – und berichtet von bewegenden Szenen in ihrer Sprechstunde. Eine Patientin beispielsweise, die sie von Kopf bis Fuß untersucht habe, habe sie spontan mit den Worten umarmt: „So ausführlich hat sich noch nie jemand um mich gekümmert!“ „Das höre ich sehr oft“, sagt die Neurologin. Viele Patientinnen und Patienten hätten eine lange Odyssee hinter sich, die Tagesklinik sei oft ihre letzte Hoffnung.
Seele sucht Halt
Insbesondere für Menschen, bei denen keine körperlichen Ursachen nachgewiesen werden können. „Der Anteil psychischer Ursachen an dem Phänomen Schwindel ist sehr hoch, wird aber selten erkannt“, erklärt dazu Hals-Nasen-Ohren-Ärztin und Tagesklinik-Leiterin Dr. Silja Strauß. „Die Menschen befinden sich oft in einem Teufelskreis: Die Seele verursacht den Schwindel, der Schwindel stresst den Menschen, der Stress verstärkt die seelischen Beschwerden, die wiederum den Schwindel. Ein Teufelskreislauf. Wenn wir nach Ausschluss aller körperlichen Ursachen dem Patienten sagen können: ‚Es hat psychische Ursachen!‘ ist dies für einige erst schwer nachvollziehbar, bei vielen aber ist die Erleichterung riesengroß.“
Dabei kann die Psyche auf gegenwärtige oder vergangene Belastungen mit Schwindel reagieren: „Entweder wird sie durch ein akutes Ereignis belastet oder sie erinnert sich an ein vergangenes Trauma“, so Dr. Silja Strauß. Das Ergebnis ist dasselbe: „Die Seele äußert ihre Not über körperlich auftretenden Schwindel, der organisch nicht nachweisbar ist.“
Selbstverständlich verschreibt sie nicht jedem Schwindelpatient und nicht jeder Schwindelpatientin fünf Tage Klinik-Aufenthalt. „Einem Großteil reicht bereits der Besuch unserer Sprechstunde“, so Dr. Silja Strauß. „Gerade diejenigen, die lange falsch diagnostiziert wurden, fühlen sich extrem erleichtert, endlich zu wissen, was sie haben und wie sie damit umgehen können.“ Für andere hingegen kann es hilfreich sein, sich fünf Tage lang multimodal und intensiv mit ihrem Problem auseinanderzusetzen - aufgehoben in einer kleinen Gruppe aus zehn Gleich-Gesinnten.
Das „Kombiticket Vestibulartraining“ umfasst:
- Physiotherapeutisches Gruppen- und Einzeltraining: sensomotorische Übungen, die den Gleichgewichtssinn, den Blick und die Gleichgewichtsfunktion stabilisieren
- Psychotherapeutische Betreuung in Gruppen und im Einzelgesprächen: verhaltenstherapeutische Bewältigungsstrategien und Entspannungstechniken sowie neue Umgangsweisen mit den auslösenden Einschränkungen erlernen, Verständnis und Wissen für die Schwindel-Ursachen erweitern
- Ärztliche Mitbehandlung: individuelle Betreuung, Beratung und patientenorientierte Anpassung der Therapie
Diese interdisziplinäre, individuelle Behandlung zeichnet die Tagesklinik aus. Entsprechend multiprofessionell ist auch das Team. Es besteht aus den beiden Fachärztinnen für Hals-Nasen-Ohren, Dr. Silja Strauß und für Neurologie Dr. Corinna Steidl sowie drei Psychologinnen und Psychologen, zwei Physiotherapeutinnen und -therapeuten und einer Teamassistentin.
Nachweislich erfolgreich
Evaluationen haben ergeben: Nach Ablauf eines halben Jahres berichtet nahezu jeder zweite Patient, jede zweite Patientin von einer Verbesserung ihrer Lebensqualität (40 Prozent). Allerdings: Mit etwas mehr Disziplin könnte dieser Anteil noch höher sein. Das Programm der Klinik ist anspruchsvoll, manche Patientinnen und Patienten springen vorzeitig ab oder setzen das in der Klinik Erlernte nicht nachhaltig um. Davon aber hängt der Erfolg maßgeblich ab.
Dass sie Menschen helfen können, das wissen die beiden Ärztinnen: „Alle hier im Team lieben ihren Job, machen ihn mit Herzblut. Wir wissen, wie allein sich viele Schwindel-Patientinnen und Patienten fühlen. Hier sind sie es nicht. Wir sind für sie da.“
Unsere Expertinnen
Kompetenz im Bereich Hals-Nasen-Ohrenheilkunde und Neurologie
Hilfe & Rat
Leiden Sie regelmäßig unter Schwindel und alle bisherigen Behandlungen hatten keinen Erfolg? Oder sind Sie auf der Suche nach einer Therapie für Ihre Beschwerden? Dann nehmen Sie jetzt Kontakt auf zu den Fachexpert:innen