Elektrolytstörungen

Alles Wissenswerte über Elektrolytstörungen

Störungen des Mineralhaushalts

Elektrolyte sind bestimmte Mineralsalze, die Strom leiten können. Unter anderem unterstützen sie die Nerven- und Muskeltätigkeit, regulieren den Flüssigkeitshaushalt und sind essenziell für stabile Knochen und gesunde Zähne. Zu den wichtigsten Elektrolyten im Körper zählen etwa Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium. Zu hohe oder zu geringe Elektrolytwerte können die Gesundheit erheblich beeinträchtigen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Elektrolytstörungen entstehen, welche Symptome sie verursachen und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt. Wenn Sie Mangelerscheinungen oder Anzeichen eines Mineralstoff-Überschusses bemerken, zögern Sie bitte nicht, sich an die Fachkräfte von Asklepios zu wenden. Unsere Mitarbeiter:innen gehen der Ursache für Ihre Beschwerden auf den Grund und helfen Ihnen, Ihre Elektrolyte wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Welche Symptome treten bei Elektrolytstörungen häufig auf?

Elektrolyte sind an zahlreichen Körperfunktionen beteiligt. Deswegen führt ein gestörter Elektrolythaushalt zu sehr unterschiedlichen Symptomen. Dabei ist auch entscheidend, ob ein Mangel oder Überschuss vorliegt und welches Mineral betroffen ist. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Beschwerden:

Muskelschwäche und Muskelkrämpfe

Eine Muskelschwäche oder schmerzhafte Krämpfe sind oft erste Anzeichen dafür, dass der Elektrolythaushalt gestört ist. Die Muskelfunktion wird insbesondere durch eine zu hohe oder zu niedrige Kaliumkonzentration beeinträchtigt.

Müdigkeit und Erschöpfung

Elektrolyte wie Magnesium oder Kalium spielen eine wichtige Rolle bei der Energieproduktion im Körper. Eine Unter- oder Überversorgung mit diesen Mineralien führt in vielen Fällen zu anhaltender Müdigkeit und einem allgemeinen Gefühl der Erschöpfung.

Herzrhythmusstörungen

Auch ein unregelmäßiger Herzschlag kann auf eine Elektrolytstörung hindeuten. Essenziell für die Herzmuskulatur sind unter anderem Kalium und Kalzium. Gerät die Versorgung mit diesen Mineralstoffen aus dem Gleichgewicht, gehören Herzstolpern oder ein beschleunigter Herzschlag zu den typischen Symptomen. In schweren Fällen können die Herzrhythmusstörungen lebensbedrohlich sein.

Verwirrtheit und Konzentrationsprobleme

Der Elektrolythaushalt beeinflusst auch das Nervensystem. Menschen mit einem niedrigen Natriumspiegel (Hyponatriämie) haben häufig Schwierigkeiten, sich zu konzentrieren, sind verwirrt oder orientierungslos.

Magen-Darm-Beschwerden

Übelkeit, Erbrechen oder Verstopfung können ebenfalls auf eine Elektrolytstörung hinweisen. Diese Magen-Darm-Probleme treten vor allem bei einem Mangel oder Überschuss an Kalium auf.

Kopfschmerzen und Schwindel

Ein unausgeglichener Elektrolythaushalt kann den Flüssigkeitshaushalt des Körpers stören. Ein Flüssigkeitsmangel (Dehydration) äußert sich häufig in Form von Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen.

Apathie und Antriebslosigkeit

Einige Patient:innen sind antriebs- und teilnahmslos. Diese Symptome treten vorwiegend bei einer langfristigen Störung des Elektrolythaushalts auf.

Eine Elektrolytstörung führt meist zu uneindeutigen Beschwerden, die individuell sehr unterschiedlich ausgeprägt sind. Sollten Sie unter den genannten Symptomen leiden, ist es wichtig, die Konzentration der Mineralstoffe im Körper testen zu lassen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios führen unsere erfahrenen Fachkräfte alle notwendigen Untersuchungen präzise durch, um die individuell bestmögliche Behandlung einleiten zu können.

Wie wird eine Elektrolytstörung diagnostiziert?

Elektrolyte wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium sorgen dafür, dass Nerven, Muskeln und Organe richtig funktionieren. Damit ein Ungleichgewicht keine schwerwiegenden Folgen hat, sollte es frühzeitig erkannt und behandelt werden.

Anamnese und körperliche Untersuchung

Zu Beginn erhebt die Ärztin oder der Arzt Ihre Krankengeschichte (Anamnese). Es ist wichtig, dass Sie Ihre bestehenden Symptome schildern und Angaben zu Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme und möglichen Flüssigkeitsverlusten machen. Bei der anschließenden körperlichen Untersuchung überprüfen unsere Fachkräfte beispielsweise die Muskelfunktion und den Herzschlag. So bekommen sie erste Hinweise auf eine eventuell bestehende Elektrolytstörung.

Bluttests zur Bestimmung der Elektrolyte

Ob tatsächlich ein Mangel oder Überschuss an bestimmten Mineralstoffen vorliegt, können nur Laboruntersuchungen zeigen. Daher ist die Messung der Elektrolytkonzentrationen im Blut der wichtigste Schritt in der Diagnostik. Je nach Symptomatik werden beispielsweise die Werte von Natrium, Kalium, Kalzium, Magnesium und anderen Elektrolyten überprüft.

Zusätzliche Untersuchungen

In einigen Fällen führen unsere Ärzt:innen weitere Tests durch, um die Ursache der Elektrolytstörung zu ermitteln. Hormonanalysen lassen beispielsweise Rückschlüsse auf die Funktion der Nebenniere zu. Mit einem Elektrokardiogramm (EKG, Messung der Herzströme) können Expert:innen die Herzgesundheit beurteilen. Und bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) machen strukturelle Veränderungen der Nieren sichtbar.

Warum ist eine frühzeitige Diagnose wichtig?

Bleibt eine Elektrolytstörung unbehandelt, sind Herzprobleme, eine Muskelschwäche oder neurologische Ausfälle nicht ausgeschlossen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios setzen modernste Diagnostik-Techniken ein, um die Ursache schnell zu identifizieren und eine gezielte Behandlung einzuleiten. Bitte lassen Sie Symptone deshalb zeitnah ärztlich abklären.

Wie werden Elektrolytstörungen behandelt?

Meist genügen schon einfache Maßnahmen, um das Elektrolytgleichgewicht im Körper wiederherzustellen und Komplikationen zu verhindern. Dabei ist es wichtig, dass die Behandlung individuell auf die Bedürfnisse der Patient:innen abgestimmt wird. Unsere Ärzt:innen und Pflegefachkräfte sorgen für eine optimale Versorgung. Hier sind die gängigsten Behandlungsmethoden im Überblick:

Flüssigkeitszufuhr zur Stabilisierung des Elektrolythaushalts

Ein Verlust an Flüssigkeit, etwa bei Durchfall oder Erbrechen, führt fast immer zu einem Elektrolytmangel. In diesen Fällen ist die gezielte Flüssigkeitszufuhr eine schnelle und effektive Methode, um die Konzentration der Elektrolyte im Blut wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Unsere Fachkräfte überwachen dabei genau, welche Menge und Zusammensetzung der Flüssigkeit benötigt wird, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen. Reicht eine Trinklösung nicht aus, verabreichen sie eine Infusionslösung in die Vene.

Substitution fehlender Elektrolyte

Haben unsere Ärzt:innen einen Mangel eines bestimmten Elektrolyts wie Kalium oder Magnesium festgestellt, bekommen Sie entsprechende Präparate, die den Spiegel wieder anheben. Je nachdem, wie schwer der Mangel ist und wie schnell er ausgeglichen werden muss, erfolgt die Substitution oral oder intravenös. Unsere erfahrenen Fachkräfte überwachen die Therapie sorgfältig, damit es zu keiner Überdosierung kommt.

Anpassung der Ernährung

Langfristig wird der Elektrolythaushalt über eine angepasste Ernährung stabilisiert. Elektrolytreiche Lebensmittel wie Bananen, Spinat oder Milchprodukte helfen, Defizite auszugleichen. Patient:innen mit einem Überschuss müssen hingegen auf eine elektrolytarme Ernährung achten. Unsere Fachkräfte beraten Sie gerne persönlich und geben Ihnen praktische Tipps, wie Sie die Ernährung an Ihren Bedarf anpassen können.

Überwachung und unterstützende Therapien

Kommt es durch die Elektrolytverschiebung zu Herzrhythmusstörungen oder andere Komplikationen, werden Sie von unseren Spezialist:innen intensiv überwacht. Hierbei werden die Herzfunktion und Elektrolytwerte kontinuierlich kontrolliert. Gegebenenfalls unterstützen physiotherapeutische Maßnahmen die Therapie, um die Muskulatur zu stärken und die Mobilität zu fördern.

In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen erfahrene Fachkräfte zur Seite, um Sie auf dem Weg zur Genesung bestmöglich zu unterstützen.

Welche Erkrankungen können zu einer Elektrolytstörungen führen?

Verschiedene Erkrankungen haben Einfluss darauf, wie der Körper Elektrolyte aufnimmt, verteilt oder ausscheidet. Daher können sie den Mineralstoffhaushalt erheblich stören. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige dieser Erkrankungen vor:

Nierenerkrankungen

Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Elektrolythaushalts. Oft werden bei einer chronischen Niereninsuffizienz (Nierenversagen) Elektrolyte wie Kalium oder Natrium nicht mehr in der richtigen Menge ausgeschieden. Dadurch entsteht mitunter ein gefährlicher Überschuss beziehungsweise ein Mangel.

Herzerkrankungen

Eine Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) oder ein Herzinfarkt kann den Elektrolythaushalt durch veränderte Blutflüsse und notwendige Medikamente wie Diuretika (Entwässerungstabletten) beeinflussen.

Hormonelle Störungen

Beim Addison-Syndrom handelt es sich um eine seltene Erkrankung, die durch einen Funktionsverlust der Nebennierenrinde gekennzeichnet ist. Dadurch kommt es zu einem   Mangel an Aldosteron. Dieses Hormon reguliert die Ausscheidung von Natrium und Kalium. Auch die Hormone, die in der Schilddrüse gebildet werden, regeln die Konzentration der Elektrolyte im Blut. Somit kann auch eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse zu einer Elektrolytstörung führen.

Magen-Darm-Erkrankungen

Chronischer Durchfall oder Erbrechen verursacht oft erhebliche Elektrolytverluste. Betroffen sind davon vor allem Natrium, Kalium und Magnesium. Werden die Verluste nicht ausgeglichen, besteht ein Risiko für schwere Komplikationen.

Die medizinischen Einrichtungen von Asklepios verfolgen einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Liegt Ihrer Elektrolytstörung eine Erkrankung zugrunde, kümmern sich unsere Fachkräfte nicht nur darum, den Mineralstoffhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bringen, sondern setzen bei der Ursache an.

Wie kann ich einer Elektrolytstörung vorbeugen?

Die richtige Flüssigkeitszufuhr und eine ausgewogene Ernährung bilden die Basis dafür, dass Ihr Körper gut mit allen wichtigen Elektrolyten versorgt ist. Hier erfahren Sie, wie Sie Ihren Alltag so gestalten, dass Ihr Elektrolythaushalt stabil bleibt.

Ausreichend Flüssigkeit

Der Elektrolythaushalt ist eng mit dem Wasserhaushalt verbunden. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser. Bei körperlicher Anstrengung und heißem Wetter, aber auch wenn Sie Durchfall haben oder sich übergeben müssen, kann der Bedarf steigen. In solchen Fällen sollten Sie zusätzlich etwa 400 ml Wasser pro Stunde trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen. Wählen Sie ein mineralstoffreiches Wasser, das ausreichend Elektrolyte wie Natrium und Magnesium enthält.

Elektrolytreiche Lebensmittel

Lebensmittel wie Bananen, Kartoffeln und Spinat sind reich an Kalium, während Milchprodukte und Brokkoli wichtige Kalziumquellen darstellen. Magnesium bekommen Sie über Vollkornprodukte, Nüsse und Samen. Am besten bauen Sie täglich eine Portion dieser Lebensmittel in Ihre Mahlzeiten ein. Zum Beispiel können Sie Ihr Frühstück mit einer Banane ergänzen oder abends eine Handvoll Mandeln snacken.

Verzicht auf Alkohol

Alkohol stört die Nierenfunktion und erhöht den Flüssigkeitsverlust, wodurch er den Elektrolythaushalt durcheinander bringen kann. Um Elektrolytstörungen vorzubeugen, sollten Sie Alkohol vollständig meiden. Dies schützt nicht nur Ihre Nieren, sondern fördert auch die allgemeine Gesundheit.

Elektrolytausgleich bei sportlichen Aktivitäten

Sport fördert die Gesundheit, führt durch das Schwitzen aber auch zu einem Verlust von Elektrolyten. Nach intensiven Trainingseinheiten sollten Sie den Elektrolythaushalt gezielt ausgleichen. Trinken Sie beispielsweise ein Glas (ca. 300 ml) mineralstoffreiches Wasser oder eine selbstgemachte Elektrolytlösung. Vermischen Sie dazu einen Liter Wasser mit einem Teelöffel Salz, zwei Esslöffeln Zucker und dem Saft einer Zitrone.

Achtsamer Umgang mit Medikamenten

Einige Medikamente wie Diuretika (Entwässerungstabletten) oder Abführmittel können den Elektrolythaushalt beeinflussen. Wenn Sie solche Mittel einnehmen, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, ob ein Elektrolytausgleich notwendig ist. Lassen Sie Ihre Blutwerte regelmäßig überprüfen, damit Veränderungen frühzeitig erkannt werden.

Warnsignale des Körpers ernstnehmen

Muskelschwäche, Krämpfe oder anhaltende Müdigkeit sind mögliche Anzeichen für ein Ungleichgewicht der Elektrolyte. Reagieren Sie frühzeitig, indem Sie Ihren Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt ausgleichen und bei anhaltenden Beschwerden ärztlichen Rat einholen.

Ernährungsberatung in Anspruch nehmen

Lassen Sie sich beraten, wenn Sie unsicher sind, wie Sie Ihre Ernährung optimal gestalten. Unsere Fachkräfte bei Asklepios entwickeln einen individuellen Ernährungsplan mit Ihnen, der Ihren Elektrolytbedarf deckt und Ihre Gesundheit fördert.

Mit diesen präventiven Maßnahmen können Sie Ihren Elektrolythaushalt stabil halten und das Risiko für Störungen minimieren. Bei Fragen stehen Ihnen unsere Expert:innen bei Asklepios gerne beratend zur Seite. Das Behandlungsteam freut sich, Ihre Gesundheit langfristig zu unterstützen.

Wie regulieren die Nieren den Elektrolythaushalt?

Die Nieren filtern täglich etwa 1.800 Liter Blut, wodurch ungefähr 180 Liter Primärharn entstehen. Dieser Primärharn besteht aus Wasser, Salzen, Nährstoffen und Abfallprodukten. Der Großteil davon wird wieder in den Blutkreislauf aufgenommen – einschließlich der Elektrolyte. Lediglich 1,5 bis 2 Liter werden als Urin ausgeschieden. Somit sorgen die Nieren dafür, dass Mineralstoffe wie Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium in einem ausgewogenen Verhältnis im Körper vorhanden sind.

Eine eingeschränkte Nierenfunktion kann Elektrolytstörungen auslösen oder verstärken. Beispielsweise sind die Nieren bei einer Insuffizienz oft nicht mehr in der Lage, genügend Kalium auszuscheiden. Dadurch kann der Kaliumspiegel im Blut gefährlich ansteigen. Scheiden die Nieren überschüssiges Wasser nicht aus, kann hingegen ein Natriummangel (Hyponatriämie) auftreten.

Die Nieren regulieren den Elektrolythaushalt auch, indem sie Hormone wie Aldosteron freisetzen. Es steuert die Ausscheidung von Kalium und die Wiederaufnahme von Natrium. Gerät dieses System aus dem Gleichgewicht, können schwerwiegende gesundheitliche Probleme entstehen, darunter Herzrhythmusstörungen und Muskelschwäche.

Die Gesundheit der Nieren ist entscheidend für ein stabiles Gleichgewicht der Elektrolyte und somit für das allgemeine Wohlbefinden. Unsere Spezialist:innen bei Asklepios legen ein besonderes Augenmerk auf die Funktion Ihrer Nieren und leiten gegebenenfalls eine gezielte Behandlung ein, damit Ihr Körper weiterhin mit allen wichtigen Mineralstoffen versorgt wird.