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Wege zur Verbesserung der Lebensqualität
Eine schwere Spastik ist die Folge einer erheblichen Schädigung des Gehirns oder Rückenmarks, z. B. im Rahmen einer Multiplen Sklerose, eines Schlaganfalls, durch Hirnverletzungen oder nach Sauerstoffmangel des Gehirns. Die Schädigung führt zu einer gesteigerten Muskelsteifheit und unkontrollierten Muskelkontraktionen – einer Spastik.
Spastische Muskulatur führt oft zu Schmerzen im betroffenen Muskel selbst, aber auch in den angrenzenden Gelenken. Durch Spastik wird die übende Behandlung oft stark eingeschränkt. Im Langzeitverlauf können Gelenkfehlstellungen (Kontrakturen) und Hautschäden entstehen.
In unseren Kliniken werden Patient:innen mit schwerer Spastik durch ein speziell geschultes Team aus Ärzt:innen und Physio- beziehungsweise Ergotherapeut:innen untersucht, anschließend wird gemeinsam die individuelle Behandlungsstrategie besprochen. Ziele sind die Linderung der Symptome, die Verbesserung der Mobilität und auch der Lebensqualität.
Im Folgenden erfahren Sie, wie dieser Prozess abläuft und welche Methoden – von der Physiotherapie über medikamentöse Behandlungen bis hin zu unterstützenden Technologien – dabei eingesetzt werden, um Betroffenen bestmöglich zu helfen.
Die Behandlung erfolgt in mehreren Stufen und umfasst verschiedene Ansätze:
Die Behandlung schwerer Spastik ist oft komplex und individuell unterschiedlich. Eine der größten Herausforderungen besteht darin, dass Spastik nicht vollständig heilbar ist. Betroffene und ihre Angehörigen müssen lernen, mit den Symptomen umzugehen und realistische Erwartungen an die Therapie zu entwickeln. Hierbei helfen regelmäßige Aufklärungsgespräche und eine enge Zusammenarbeit zwischen Ärzt:innen, Therapeut:innen und Pflegefachkräften.
Ein weiteres Hindernis sind mögliche Nebenwirkungen der Therapien. Medikamente können beispielsweise Müdigkeit oder Muskelschwäche hervorrufen. Die Wahl der richtigen Dosierung sowie kontinuierliche Anpassungen durch erfahrene Fachkräfte sind entscheidend, um die Balance zwischen Nutzen und Nebenwirkungen zu finden.
Auch das emotionale Wohlbefinden der Patient:innen spielt eine zentrale Rolle. Eine Spastik kann Ängste, Frustration oder Depressionen verursachen. Psychologische Betreuung und die Unterstützung durch das soziale Umfeld sind daher essenziell, um diese Belastungen zu verringern.
Durch einen multidisziplinären Ansatz, regelmäßige Anpassungen der Therapie und eine enge Betreuung tragen wir bei Asklepios dazu bei, die Herausforderungen in der Frührehabilitation zu bewältigen und den Betroffenen eine möglichst aktive und selbstbestimmte Teilhabe am Leben zu ermöglichen.
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Zu Beginn steht eine ausführliche Diagnostik, bei der der Schweregrad der Spastik und ihre Auswirkung auf den Alltag analysiert wird. Mithilfe von Beurteilungsskalen wie der Ashworth-Skala wird die Muskelspannung gemessen. Basierend auf den Ergebnissen und individuellen Lebensumständen wird ein Therapieplan entwickelt, der sowohl physische als auch psychische Aspekte berücksichtigt.
In der Akutphase der Rehabilitation liegt der Fokus darauf, Beschwerden wie Schmerzen und Bewegungseinschränkungen schnell zu lindern. Dies geschieht durch gezielte Maßnahmen wie passive Dehnübungen, unterstützende Lagerungstechniken und, falls erforderlich, den Einsatz von Medikamenten. Ziel ist es, die Beweglichkeit zu erhalten und erste Fortschritte zu erzielen.
Die Hauptphase der Rehabilitation konzentriert sich auf aktive und passive Bewegungstherapie durch Physiotherapie und Ergotherapie. Übungen fördern die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke, während gezielte Alltagstrainings den Patient:innen helfen, eigenständiger zu werden. Ergänzend können moderne Technologien wie motorisierte Bewegungshilfen oder Exoskelette zum Einsatz kommen, um den Therapieeffekt zu verstärken.
Parallel dazu wird häufig eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, um die Muskelspannung weiter zu reduzieren. Antispastische Medikamente werden individuell dosiert und wirken unterstützend zu den therapeutischen Ansätzen.
Während der gesamten Rehabilitation spielen physikalische Maßnahmen eine wichtige Rolle. Anwendungen wie transkutane Elektrostimulation, Ganzkörpervibration oder Wärmebehandlungen fördern die Muskelentspannung und verbessern das allgemeine Wohlbefinden. Gleichzeitig wird darauf geachtet, Triggerfaktoren wie Stress oder Schmerzen zu minimieren, um die Spastik nicht zu verstärken.
Nach der intensiven Therapiephase folgt die langfristige Stabilisierung. Hierbei liegt der Fokus auf der Eigeninitiative der Betroffenen. Regelmäßige Übungen, angepasst an den Alltag, helfen, die erzielten Fortschritte zu sichern. Begleitend finden regelmäßige Kontrolluntersuchungen statt, bei denen Fachkräfte den Therapieerfolg überwachen und Anpassungen vornehmen.
Ein oft übersehener, aber essenzieller Bestandteil der Rehabilitation ist die Unterstützung der emotionalen und sozialen Bedürfnisse der Betroffenen. Eine abgestimmte psychologische Betreuung trägt dazu bei, mit den Herausforderungen der Erkrankung besser umzugehen.
Durch die Kombination dieser Schritte entsteht ein ganzheitliches Konzept, das den Betroffenen hilft, die Spastik bestmöglich zu bewältigen und ein aktiveres Leben zu führen.
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Eine unzureichende oder verspätete Rehabilitation bei schwerer Spastik kann zu erheblichen Folgen führen, die den Alltag der Betroffenen deutlich beeinträchtigen sowie langfristig die Lebensqualität und Selbstständigkeit erheblich einschränken.
Ohne gezielte Maßnahmen wie Dehnübungen oder Physiotherapie können sich Muskeln, Sehnen und Bänder verkürzen. Dies führt oft zu Kontrakturen, also dauerhaften Gelenkversteifungen, die die Beweglichkeit stark einschränken. Fehlstellungen der Gliedmaßen, beispielsweise ein spastisch gebeugter Arm oder ein nach innen gedrehter Fuß, können den Alltag zusätzlich erschweren. Das Risiko von Stürzen und Verletzungen steigt dadurch erheblich.
Unbehandelte Spastik kann schmerzhafte Muskelverkrampfungen verstärken. Betroffene leiden oft unter chronischen Schmerzen, die nicht nur die körperliche Gesundheit, sondern auch das emotionale Wohlbefinden beeinträchtigen. Zudem können sekundäre Komplikationen wie Hautschäden durch Druckstellen oder Dekubiti entstehen, insbesondere bei mobilitätseingeschränkten Patient:innen.
Ohne rechtzeitige Rehabilitation fällt es den Betroffenen zunehmend schwerer, alltägliche Aufgaben wie Anziehen oder Essen eigenständig zu bewältigen. Dies kann zur Abhängigkeit von Pflege führen und die soziale sowie berufliche Teilhabe einschränken. Psychische Belastungen wie Frustration oder Depression sind dann häufige Begleiterscheinungen.
Eine frühzeitige und umfassende Rehabilitation ist daher entscheidend, um diese negativen Konsequenzen zu minimieren und Betroffenen eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen.
Nach einer erfolgreichen Frührehabilitation beginnt die Phase der langfristigen Stabilisierung und Nachsorge. Ziel ist es, die erzielten Fortschritte zu sichern, weitere Verbesserungen zu fördern und die Lebensqualität der Betroffenen nachhaltig zu steigern.
Betroffene sollten nach der Frührehabilitation die erlernten Übungen und Strategien fortsetzen. Regelmäßige Physiotherapie und Ergotherapie bleiben wesentliche Bestandteile des Alltags, um die Beweglichkeit der Muskeln und Gelenke zu erhalten und weiter auszubauen. Dabei kommen oft individuell angepasste Übungspläne zum Einsatz, die sich nahtlos in das tägliche Leben integrieren lassen. Auch der Einsatz von Hilfsmitteln wie Orthesen oder speziellen Trainingsgeräten kann weiterhin sinnvoll sein.
Eine kontinuierliche medizinische Überwachung ist essenziell, um den aktuellen Funktions- und Trainingszustand zu bewerten und gegebenenfalls Anpassungen an der Behandlung vorzunehmen. Ärzt:innen und Therapeut:innen überprüfen regelmäßig die Muskelspannung, Beweglichkeit und den allgemeinen Gesundheitszustand. Je nach Bedarf können medikamentöse Therapien, wie orale Medikamente, individuell angepasst werden. In spezialisierten Ambulanzen oder Zentren kann auch die Injektion von Botulinumtoxin in bestimmten Abständen wiederholt werden.
Nach der Frührehabilitation liegt ein weiterer Fokus darauf, den Betroffenen zu helfen, aktiv am sozialen und beruflichen Leben teilzunehmen. Dies kann durch unterstützende Maßnahmen wie Berufsförderung, psychosoziale Beratung oder der Teilnahme an Selbsthilfegruppen erleichtert werden.
Auch wenn eine schwere Spastik nicht vollständig heilbar ist, können Betroffene durch eine konsequente Nachsorge ein aktiveres und selbstbestimmteres Leben führen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios unterstützen wir diese Patient:innen dabei, ihre Ziele zu erreichen und langfristig ihre Lebensqualität zu verbessern.
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