Magendurchbruch
Alles Wissenswerte über Magenperforation
Magendurchbruch

Bei einem Magendurchbruch, medizinisch als Magenperforation bekannt, tritt Mageninhalt in den Bauchraum aus. Es handelt sich um einen lebensbedrohlichen Zustand, der sofortige medizinische Hilfe erfordert.
Expert:innen von Asklepios haben für Sie Informationen zu den Symptomen eines Magendurchbruchs zusammengestellt. Darüber hinaus liefern sie Ihnen Einblicke in die Diagnostik und die Behandlungsoptionen.
Wenn Sie bei sich oder jemandem in Ihrem Umfeld Anzeichen eines Magendurchbruchs bemerken, zögern Sie bitte nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Im akuten Notfall wählen Sie umgehend den Notruf 112.
Welche Symptome treten bei einem Magendurchbruch auf?
Ein Magendurchbruch ruft oft sehr gravierende Beschwerden hervor. Dies sind die häufigsten Symptome, die bei Betroffenen auftreten können:
Plötzliche, starke Bauchschmerzen
Typisch für einen Magendurchbruch sind plötzlich einsetzende, sehr heftige Schmerzen im Bauchbereich, insbesondere oberhalb des Nabels. Teilweise strahlen die Schmerzen bis in die Schultern oder den Rücken aus. Die Bauchschmerzen sind oft das erste alarmierende Signal.
Brettharte Bauchdecke
Bei einer Magenperforation ist die Bauchdecke oft extrem verhärtet. Tritt Mageninhalt in den Bauchraum aus, kann sich das Bauchfell entzünden. Dann fühlt sich die Bauchdecke steif und angespannt an.
Übelkeit und Erbrechen
Viele Betroffene klagen über Übelkeit und müssen sich übergeben. Diese Beschwerden können sowohl direkt nach dem Magendurchbruch als auch im weiteren Verlauf auftreten.
Appetitlosigkeit
Ein weiteres häufiges Symptom ist der plötzliche Verlust des Appetits. Betroffene verspüren keine Lust zu essen und fühlen sich häufig auch allgemein geschwächt.
Kalter Schweiß und schneller Herzschlag
Häufig führt eine Magenperforation zu Kreislaufproblemen. Einige Betroffene spüren kalten Schweiß auf der Haut oder haben einen beschleunigten Herzschlag. Beide Symptome sind Anzeichen dafür, dass der Körper auf einen akuten Notfall reagiert.
Schwindelgefühl
Da ein Magendurchbruch den Kreislauf stark belasten kann, kommt es bei vielen Patient:innen zu Schwindelgefühlen. In schweren Fällen ist sogar eine kurzzeitige Ohnmacht möglich.
Fieber
Im späteren Verlauf tritt manchmal Fieber auf, was auf eine Entzündung oder Infektion im Bauchraum hinweist. Die erhöhte Temperatur ist ein klares Zeichen dafür, dass sich der Gesundheitszustand weiter verschlechtert.
Wie wird ein Magendurchbruch diagnostiziert?
Da die Symptome in der Regel schwerwiegend und eindeutig sind, können unsere Ärzt:innen einen Magendurchbruch meist schnell erkennen. Dennoch sind gezielte Untersuchungen notwendig, um die genaue Ursache und das Ausmaß der Erkrankung festzustellen.
Körperliche Untersuchung
Die Diagnostik beginnt mit einer gründlichen Befragung und einer körperlichen Untersuchung durch die Ärztin oder den Arzt. Dabei wird die Bauchdecke abgetastet. Eine brettharte Bauchdecke ist ein typisches Anzeichen für einen Magendurchbruch.
Bildgebende Verfahren
Zur Bestätigung der Diagnose setzen die Fachkräfte meist bildgebende Verfahren ein. Erste Wahl ist eine Röntgenaufnahme des Brust- und Bauchbereichs. Bei einer Perforation ist auf den Bildern freie Luft im Bauchraum sichtbar, die aus dem Magen ausgetreten ist.
In einigen Fällen führen unsere Expert:innen zusätzlich eine Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) durch. Das Verfahren liefert detailliertere Bilder, wodurch die genaue Größe und Position der Magenöffnung sichtbar wird. Außerdem lassen sich mögliche Komplikationen wie eine Bauchfellentzündung oder Abszesse erkennen.
Blutuntersuchungen
Ergänzend ordnen die Ärzt:innen gegebenenfalls Bluttests an. Damit überprüfen sie Entzündungswerte wie das C-reaktive Protein (CRP) und die Anzahl der weißen Blutkörperchen. Erhöhte Werte deuten auf eine Entzündung oder Infektion im Körper hin, die mit einem Magendurchbruch einhergehen kann.
Schnelle Hilfe im Notfall
Da ein Magendurchbruch lebensbedrohlich ist, zählt jede Minute. Zögern Sie deshalb nicht, den Notruf 112 zu wählen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen erfahrene Fachkräfte und moderne Diagnostikverfahren bereit, um die Erkrankung schnell zu erkennen und umgehend eine Behandlung einzuleiten.
Wie wird ein Magendurchbruch behandelt?
Die Behandlung eines Magendurchbruchs umfasst in der Regel mehrere Schritte, die unsere Spezialist:innen individuell auf die Ursache und den Schweregrad der Erkrankung abstimmen.
Operativer Verschluss der Magenöffnung
Eine Magenperforation muss in der Regel operativ versorgt werden. Damit kein weiterer Mageninhalt in den Bauchraum gelangt, wird die durchbrochene Stelle verschlossen. Zusätzlich entfernen unsere Fachkräfte wenn nötig entzündetes Gewebe. Der Eingriff wird unter Vollnarkose durchgeführt. Unsere Pflegefachkräfte sorgen dafür, dass die Patientin oder der Patient vor und nach dem Eingriff optimal betreut wird, damit die Heilung ohne Komplikationen verläuft.
Spülung des Bauchraums
Um den ausgetretenen Mageninhalt und Bakterien zu entfernen, wird der Bauchraum während der Operation gründlich gespült. Diese Maßnahme dämmt bereits bestehende Bauchfellentzündungen ein und reduziert das Risiko schwerer Infektionen. Eine Drainage kann entzündliche Flüssigkeiten ableiten und die Heilung fördern.
Behandlung der zugrunde liegenden Ursache
Häufig entsteht ein Magendurchbruch infolge eines Magengeschwürs oder einer Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori. Nach der operativen Versorgung behandeln unsere Ärzt:innen die zugrunde liegende Ursache gezielt, um ein erneutes Auftreten zu verhindern. Hierzu setzen sie beispielsweise Medikamente zur Reduktion der Magensäure oder zur Bekämpfung von Infektionen ein. Die Therapie wird individuell auf den Bedarf der jeweiligen Patientin oder des Patienten abgestimmt.
Intensive Überwachung und Nachsorge
Nach der Operation kontrollieren unsere Fachkräfte den Heilungsverlauf engmaschig, um Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Hierfür steht in den Einrichtungen von Asklepios modernste Technik zur Verfügung. Unsere Pflegekräfte unterstützen die Patient:innen beispielsweise bei der Mobilisierung und geben Tipps zu einer magenschonenden Ernährung. Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen gehören für die vollständige Genesung ebenfalls zum Behandlungsprozess.
Welche Erkrankungen können begleitend bei einem Magendurchbruch auftreten?
Ein Magendurchbruch kann durch andere Erkrankungen ausgelöst werden und auch weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen.
Chronische Magenschleimhautentzündung (Gastritis)
Eine chronische Gastritis schwächt die Magenschleimhaut und begünstigt die Entstehung eines Magengeschwürs. Weil die Schleimhaut durch die Magensäure ständig gereizt wird, steigt das Risiko eines Magendurchbruchs.
Magengeschwür (Ulcus ventriculi)
Magengeschwüre zählen zu den häufigsten Ursachen für einen Magendurchbruch. Sie kommen bei etwa 5–10 % der über 50-Jährigen vor. Ein Magengeschwür ist eine Wunde in der Magenwand, die auf eine geschädigte Magenschleimhaut zurückzuführen ist. Diese Schädigung wird häufig durch das Bakterium Helicobacter pylori oder durch die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln verursacht. Bleibt ein Magengeschwür unbehandelt, kann die Magenwand durchbrechen.
Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Wenn bei einem Magendurchbruch Mageninhalt in die Bauchhöhle gelangt, führt das oft zu einer Bauchfellentzündung. Sie geht mit starken Schmerzen, Fieber und einem allgemein schlechten Gesundheitszustand einher. Eine rasche medizinische Behandlung ist entscheidend, da die Peritonitis unbehandelt eine Sepsis (Blutvergiftung) verursachen kann.
Blutvergiftung (Sepsis)
Eine mögliche Folge einer unbehandelten Bauchfellentzündung ist die Sepsis. Hierbei handelt es sich um eine schwere Infektion, die sich über den Blutkreislauf im ganzen Körper ausbreiten kann. Eine Sepsis ist lebensgefährlich und muss unbedingt behandelt werden.
Eine frühzeitige Diagnose und gezielte Behandlung dieser begleitenden Erkrankungen sind entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Wie lässt sich die Gesundheit des Magen-Darm-Systems unterstützen?
Ein Magendurchbruch ist eine ernsthafte Komplikation vorangegangener Erkrankungen des Magens. Glücklicherweise können Sie das Risiko solcher Erkrankungen durch gezielte Maßnahmen senken. Hier lernen Sie Verhaltensweisen kennen, mit denen Sie Ihre Magen- und Darmgesundheit fördern.
Achten Sie auf eine magenschonende Ernährung
Eine gesunde, ausgewogene Ernährung schützt die Magenschleimhaut vor Schäden. Vermeiden Sie stark fettige, sehr scharfe oder säurehaltige Speisen, da diese die Magenschleimhaut reizen können. Lebensmittel wie Haferflocken, Bananen, gekochte Karotten und Zucchini sind leicht verdaulich und schonen den Magen. Indem Sie regelmäßig kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, verhindern Sie eine Überproduktion von Magensäure.
Verzichten Sie möglichst auf Alkohol und Nikotin
Sowohl Alkohol als auch Nikotin schädigen die schützende Schleimschicht des Magens und fördern die Entstehung von Magengeschwüren. Alkohol erhöht zudem die Produktion von Magensäure, was die Gefahr einer Schleimhautentzündung oder eines Geschwürs erhöht. Um Ihre Magenwand langfristig zu schützen, sollten Sie am besten gar keinen Alkohol trinken und auch nicht rauchen.
Stress reduzieren und Entspannung fördern
Dauerhafter Stress kann die Produktion von Magensäure anregen und die Magenschleimhaut schwächen. Nutzen Sie gezielte Entspannungstechniken oder werden Sie sportlich aktiv, um einen guten Ausgleich zum stressigen Alltag zu haben. Wichtig sind auch regelmäßig Pausen und ausreichend Schlaf – mindestens sieben Stunden pro Nacht – um Ihrem Körper die notwendige Regeneration zu ermöglichen.
Schmerzmittel nur nach ärztlicher Rücksprache einnehmen
Die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere nicht-steroidaler Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Diclofenac, kann die Magenschleimhaut angreifen. Falls Sie solche Medikamente regelmäßig benötigen, besprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt mögliche Alternativen oder die ergänzende Einnahme von magenschützenden Protonenpumpenhemmern. Vermeiden Sie die Selbstmedikation. Wenn Sie sich aber selbst entscheiden, ein rezeptfreies Schmerzmittel zu nehmen, so wenden Sie dieses genau nach Packungsbeilage an. Im Zweifel holen Sie ärztlichen Rat ein.
Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen
Wenn Sie häufig unter Sodbrennen, Völlegefühl oder Oberbauchschmerzen leiden, sollten Sie diese Beschwerden ärztlich abklären lassen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Magenschleimhautentzündungen oder Magengeschwüren reduziert das Risiko eines Magendurchbruchs erheblich. Unsere Fachkräfte bei Asklepios sind für Sie da und können mit modernen Diagnoseverfahren wie der Magenspiegelung mögliche Probleme frühzeitig erkennen.
Infektion mit Helicobacter pylori behandeln lassen
Das Bakterium Helicobacter pylori ist eine Hauptursache für Magengeschwüre. Lassen Sie sich testen, wenn Sie Symptome wie häufiges Sodbrennen oder Übelkeit bemerken. Eine Kombination aus Antibiotika und Protonenpumpenhemmern beseitigt die Infektion und verringert das Risiko eines Magendurchbruchs.
Diese präventiven Maßnahmen fördern Ihre Magen- und Darmgesundheit langfristig. Dadurch sinkt das Risiko für einen Magendurchbruch oder andere schwerwiegende Komplikationen deutlich. Und Sie tun zudem einiges für Ihre allgemeine Fitness und Ihr Wohlbefinden.