Große Magen- und Darmpolypen

Alles Wissenswerte über große Magen und Darmpolypen

Gutartige Wucherungen der Magen- und Darmschleimhaut

Magen- und Darmpolypen sind gutartige Wucherungen der Magen- beziehungsweise Darmschleimhaut, die dort ins Innere vorragen. Kleine Polypen sind harmlos und bleiben oft unbemerkt. Größere Polypen können jedoch zu Beschwerden wie Völlegefühl und Bauchschmerzen führen oder Blutungen verursachen. Einige Formen haben die Tendenz, zu bösartigen Tumoren zu entarten und gelten daher als Krebsvorstufe.

Wir möchten Sie im folgenden Text darüber informieren, welche Symptome typisch für Magen- und Darmpolypen sind und wie unsere Fachärzt:innen die Wucherungen diagnostizieren. Anschließend stellen wir Ihnen die bewährten Behandlungsmöglichkeiten vor und geben Ihnen Tipps für Ihre allgemeine Magen-Darm-Gesundheit.

Wenn Sie Anzeichen von Polypen bemerken oder Fragen zu Ihrer Verdauung haben, wenden Sie sich gerne direkt an die medizinischen Einrichtungen von Asklepios. Unsere erfahrenen Mitarbeiter:innen sind für Sie da.

Welche Symptome treten bei großen Magen- und Darmpolypen auf?

Polypen machen sich nicht immer bemerkbar, selbst wenn sie bereits eine erhebliche Größe erreicht haben. Viele Betroffene sind völlig beschwerdefrei. Allerdings rufen die Wucherungen in einigen Fällen verschiedene Symptome hervor, die je nach Größe und Lage der Polypen variieren. Mit Beschwerden ist insbesondere dann zu rechnen, wenn eine Umwandlung in einen bösartigen Tumor (Magen- oder Darmkrebs) erfolgt ist. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Anzeichen für große Magen- und Darmpolypen.

Völlegefühl und Appetitlosigkeit

Große Magenpolypen verursachen oft ein anhaltendes Völlegefühl, das selbst nach kleinen Mahlzeiten auftreten kann. Die Betroffenen empfinden die Nahrungsaufnahme zunehmend als unangenehm und verlieren ihren Appetit.

Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch

Teilweise lösen große Magenpolypen auch ein Druckgefühl oder Schmerzen im Oberbauch aus. Oft sind die Beschwerden dumpf und schwer zu lokalisieren. Bei bestimmten Bewegungen oder nach dem Essen nehmen sie meist zu. Da die Symptome auf eine ernsthafte Veränderung der Magenschleimhaut hinweisen könnten, sollten sie nicht ignoriert werden.

Übelkeit und Erbrechen

Übelkeit tritt typischerweise auf, wenn die Nahrung den Magen aufgrund der Polypen nicht ungehindert passieren kann. Gelegentlich führt das auch zu Erbrechen, was in einigen Fällen eine ungewollte Gewichtsabnahme zur Folge hat.

Blut im Stuhl oder Bluterbrechen

Blutungen sind ein ernstzunehmendes Alarmsignal. Es deutet auf mögliche Schäden oder Entzündungen in der Schleimhaut hin und erfordert eine sofortige ärztliche Untersuchung. Während Polypen im Magen zu Bluterbrechen führen, wird bei Darmpolypen Blut im Stuhl sichtbar. Frisches Blut erscheint meist hellrot, während ältere Blutungen den Stuhl schwarz färben können (Teerstuhl).

Veränderungen des Stuhlgangs

Manche Patient:innen mit Darmpolypen leiden abwechselnd an Verstopfung und Durchfall. Ursache sind meist mechanische Behinderungen im Darm. Vor allem große oder breitbasige Polypen, die flach und breit auf der Darmwand sitzen, stören den normalen Verdauungsprozess. Die Veränderungen können jedoch auch ein Anzeichen dafür sein, dass die Wucherungen bereits zu Krebs entartet sind.

Bauchschmerzen

Durch die Reizung der Darmschleimhaut oder eine teilweise Behinderung des Darminhalts kann es auch zu Bauchschmerzen kommen. Sie treten diffus oder lokalisiert auf und variieren in ihrer Intensität.

Blähungen und Verdauungsstörungen

Blähungen gehören ebenfalls zu den typischen Beschwerden. Sie sind auf die gestörte Verdauung zurückzuführen und können für die Betroffenen enorm belastend sein.

Wenn große Magen- und Darmpolypen zu Beschwerden führen, ist das ein Anzeichen dafür, dass eine bösartige Entartung der Polypen bevorsteht oder bereits erfolgt ist. Beachten Sie aber bitte, dass die genannten Symptome auch bei anderen Erkrankungen auftreten können. Eine genaue Diagnose kann nur durch eine medizinische Untersuchung gestellt werden. Bitte scheuen Sie sich nicht, eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen.

Wie werden große Magen- und Darmpolypen diagnostiziert?

Die Gastroenterolog:innen bei Asklepios sind sehr erfahren in der Diagnose von Polypen. Mit spezialisierten Untersuchungen können sie die Schleimhautveränderungen genau erkennen und bewerten. Da Polypen oft lange symptomlos bleiben, werden sie in den meisten Fällen zufällig im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen entdeckt.

Magenspiegelung (Gastroskopie)

Die Magenspiegelung macht Polypen im Magen und im Zwölffingerdarm, dem ersten Teil des Dünndarms, sichtbar. Dabei führt die Ärztin oder der Arzt ein flexibles Endoskop mit Kamera über die Speiseröhre in den Magen und den Zwölffingerdarm ein. So kann die medizinische Fachkraft die Magenschleimhaut betrachten und Polypen genau lokalisieren. Bei Bedarf wird während der Untersuchung eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen. Eine anschließende feingewebliche (histologische) Untersuchung gibt Aufschluss darüber, ob es sich um gutartige oder bösartige Wucherungen handelt.

Darmspiegelung (Koloskopie)

Bei der Darmspiegelung führen die Gastroenterolog:innen das Endoskop über den Anus in den Dickdarm ein. Auch hier können bei Veränderungen Gewebeproben entnommen werden. Da einige Darmpolypen Vorstufen von Darmkrebs sein können, ist die Biopsie besonders wichtig.

Zusätzliche Untersuchungen

In einigen Fällen werden weitere Untersuchungen durchgeführt. Beispielsweise kann ein Stuhltest auf verstecktes Blut Hinweise auf Polypen geben. Bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) oder die Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung) setzen unsere Fachkräfte nur selten ein, etwa, wenn die Polypen schwer zugänglich sind.

Die frühzeitige Diagnose von großen Magen- und Darmpolypen trägt entscheidend dazu bei, mögliche Komplikationen wie Blutungen oder die Entwicklung bösartiger Tumore zu vermeiden. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios kümmern sich erfahrene Fachkräfte um Ihre Gesundheit. Mit modernen Diagnosetechniken gehen sie der Ursache für Ihre Beschwerden auf den Grund und leiten die für Sie individuell bestmögliche Behandlung ein.

 

Wie werden große Magen- und Darmpolypen behandelt?

Oft können unsere Fachärzt:innen die Polypen direkt während der Magen- beziehungsweise Darmspiegelung sicher und schonend entfernen. Dadurch sinkt das Krebsrisiko deutlich. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen sämtliche endoskopische Behandlungsverfahren zur Verfügung. Welche Methode sie einsetzen, entscheiden die Gastroenterolog:innen anhand der Art, Größe und Lage der Polypen. Hier sind die gängigsten Behandlungen im Überblick:

Endoskopische Entfernung (Polypektomie)

Die am häufigsten angewandte Methode ist die Abtragung mit einer speziellen Drahtschlinge. Sie wird über ein flexibles Endoskop in den Magen beziehungsweise Darm eingeführt. Mit dem Instrument können unsere Expert:innen den Polyp präzise aus der Darmwand herausschälen. Das Verfahren ist besonders schonend und wird in der Regel ambulant durchgeführt. Unsere Pflegefachkräfte sorgen während und nach der Untersuchung für eine kompetente und einfühlsame Betreuung. Um mögliche Komplikationen wie Blutungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, werden Sie engmaschig überwacht.

Spezielle endoskopische Resektionsverfahren (EMR, ESD, EID und Vollwandresektion)

Für größere oder breitbasige Polypen gibt es spezialisierte endoskopische Methoden. Bei der endoskopischen Schleimhautresektion (EMR) und der endoskopischen submukösen Dissektion (ESD) wird die Schleimhaut, in der sich der Polyp befindet, gezielt abgetragen. Während das bei der EMR in mehreren Schritten mit einer Schlinge geschieht, nutzen die Gastroenterolog:innen bei der ESD ein wenige Millimeter großes endoskopisches Messer. In beiden Fällen wird der Polyp in der mittleren Schicht der Darmwand herausgelöst, der sogenannten Submukosa. Diese besteht aus Bindegewebe und liegt zwischen Schleimhaut (Mukosa) und Muskelschicht. Bei Polypen im Enddarm wenden unsere Ärzt:innen in der Regel eine endoskopische intermuskuläre Dissektion (EID) an. Bei dieser Methode wird zusätzlich ein Anteil der Muskelschicht entfernt. Und bei einer Vollwandresektion wird ein Stück der kompletten Darmwand mit all ihren Schichten entfernt. Dabei verhindert eine spezielle Klammer (Clip), dass ein Loch in der Darmwand entsteht. Alle genannten Verfahren minimieren das Risiko, dass krankhaftes Gewebe zurückbleibt, und erhalten die Funktion des Organs. In den Einrichtungen von Asklepios werden Sie von erfahrenen Fachkräften behandelt. Während des kurzen stationären Aufenthalts geben unsere Pflegefachkräfte ihr Bestmögliches, um die Zeit für Sie so angenehm wie möglich zu gestalten.

Operative Entfernung

Bei sehr großen oder schwer zugänglichen Polypen ist mitunter eine operative Entfernung notwendig. Dann muss ein Teil des Magens oder Darms chirurgisch entfernt werden, um den Polypen vollständig zu beseitigen. Der Eingriff wird in enger Zusammenarbeit mit spezialisierten Chirurg:innen durchgeführt und erfordert einen stationären Aufenthalt. Unsere Pflegekräfte begleiten Sie während der Genesungsphase und unterstützen Sie bei der Rückkehr in den Alltag.

Nachsorge und Kontrolle

Da sich auch wieder neue Polypen bilden können, erfolgen nach der Behandlung regelmäßige Kontrolluntersuchungen. In den Einrichtungen von Asklepios werden die Patient:innen umfassend betreut und bei Bedarf zu weiteren Maßnahmen beraten.

Welche Begleiterkrankungen können bei großen Magen- und Darmpolypen auftreten?

Einige Erkrankungen können die Entstehung von Polypen begünstigen und sollten bei der Diagnose und Behandlung berücksichtigt werden. Wichtig ist auch, mögliche Komplikationen und Folgeerkrankungen im Blick zu behalten. Hier sind die häufigsten Krankheiten, die im Zusammenhang mit großen Polypen auftreten können:

Magenschleimhautentzündung (Gastritis)

Eine chronische Gastritis, also eine anhaltende Entzündung der Magenschleimhaut, schwächt die Schleimhaut und fördert Zellveränderungen, die zu Polypen führen können. Ein erhöhtes Risiko besteht bei einer Gastritis, die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht wurde.

Polyposis-Syndrome

Bei erblichen Erkrankungen wie der familiären adenomatösen Polyposis (FAP) oder dem Peutz-Jeghers-Syndrom bilden sich zahlreiche Polypen im gesamten Magen-Darm-Trakt. Diese Polypen haben ein hohes Entartungspotenzial und müssen daher regelmäßig überwacht und gezielt behandelt werden.

Darmkrebs (Kolorektales Karzinom)

Einige Darmpolypen, insbesondere Adenome, sind Vorstufen von Darmkrebs. Je größer ein gutartiger Polyp wird, desto größer ist die Gefahr, dass er entartet. Umgekehrt besteht bei Patient:innen mit Darmkrebs nach erfolgreicher Behandlung ein erhöhtes Risiko für die Entwicklung neuer Polypen. In vielen Fällen haben sie eine entsprechende genetische Neigung. Für diese Personen bieten unsere Fachkräfte eine spezielle Beratung an.

Kann man großen Magen- und Darmpolypen vorbeugen?

Nicht alle Polypen lassen sich durch einen gesunden Lebensstil verhindern. Dennoch senken bestimmte Gewohnheiten das Risiko erheblich. Mit den folgenden präventiven Maßnahmen fördern Sie Ihre Magen- und Darmgesundheit und vermeiden die häufigsten Risikofaktoren für Polypen.

Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorgeuntersuchung

Da sie oft keine Beschwerden verursachen, tragen Vorsorgeuntersuchungen entscheidend dazu bei, dass Polypen frühzeitig erkannt werden. Expert:innen empfehlen ab dem Alter von 50 Jahren regelmäßige Darmspiegelungen. Wenn Sie eine familiäre Vorbelastung haben, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber, ob die Vorsorge bereits in jüngeren Jahren beginnen sollte. Eine generelle Empfehlung zur Vorsorge-Magenspiegelung gibt es in Deutschland zwar nicht. Für einige Personengruppen kann sie aber dennoch sinnvoll sein. Auch hier berät Sie Ihre Hausärztin oder Ihr Hausarzt gern.

Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung

Ballaststoffe fördern die Verdauung und helfen, schädliche Substanzen schneller aus dem Darm zu entfernen. Nehmen Sie täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe in Form von Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse zu sich. Besonders wirksam sind Lebensmittel wie Haferflocken, Leinsamen, Äpfel und Karotten. Diese tragen zur allgemeinen Darmgesundheit bei und senken das Risiko für Darmpolypen nachweislich.

Ernähren Sie sich fettarm und reduzieren Sie verarbeitetes Fleisch

Eine fettreiche Ernährung, verarbeitetes Fleisch und Wurstwaren stehen im Verdacht, Polypen zu fördern. Verwenden Sie gesunde Fette, etwa aus Nüssen, Avocados oder Olivenöl, und setzen Sie auf frisches, mageres Fleisch oder pflanzliche Proteinquellen wie Tofu und Linsen.

Vermeiden Sie Alkohol

Alkohol kann die Schleimhaut im Verdauungstrakt schädigen und Entzündungen fördern, was Wucherungen begünstigt. Damit gilt er als bekannter Risikofaktor für Magen- und Darmpolypen. Im Idealfall verzichten Sie ganz auf Alkohol und entscheiden sich stattdessen für gesündere Alternativen wie ungesüßte Getränke.

Verzichten Sie auf Tabak

Rauchen ist ein weiterer bekannter Risikofaktor. Die im Tabak enthaltenen Schadstoffe können die Schleimhaut schädigen. Für Raucher, die der Gesundheit zuliebe aufhören möchten, gibt es vielfältige Unterstützung – sei es durch Beratungsangebote, Nikotinersatzprodukte oder eine ärztliche Begleitung.

Bewegen Sie sich regelmäßig

Regelmäßige Bewegung regt die Verdauung an, reduziert Übergewicht und kann somit das Risiko für Darmpolypen senken. Streben Sie mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche an, beispielsweise zügiges Gehen, Schwimmen oder Radfahren. Aber auch einfache Alltagsaktivitäten wie Treppensteigen oder Gartenarbeit tragen zur Darmgesundheit bei.

Trinken Sie ausreichend Wasser

Wasser ist wichtig für die Verdauung. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr beugt Verstopfungen vor, die den Darm belasten können. Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter Wasser, um den Nahrungsbrei geschmeidig zu halten und die Darmbewegung zu fördern. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und setzen Sie auf stilles Wasser oder ungesüßte Tees.

Wie häufig sind Polypen von Magen und Darm?

Statistiken zeigen, dass etwa 30 bis 40 Prozent der Bevölkerung Darmpolypen entwickeln, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt. Männer sind tendenziell häufiger betroffen als Frauen. Polypen im Magen sind seltener, können jedoch durch Faktoren wie eine chronische Gastritis begünstigt werden.

Um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden, müssen Polypen frühzeitig erkannt und entfernt werden. Unsere Mediziner:innen bei Asklepios setzen moderne diagnostische Verfahren ein und verfügen über hohe Erfahrungswerte. Mit einer Magen- beziehungsweise Darmspiegelung können unsere Gastroenterolog:innen die Polypen nicht nur eindeutig lokalisieren, sondern in den meisten Fällen auch direkt entfernen. Somit bleiben die lebenswichtigen Funktionen von Magen und Darm erhalten und das Risiko schwerer Erkrankungen sinkt. Wann immer Sie Fragen haben, stellen Sie diese unsere Expert:innen gerne. Es ist uns wichtig, dass Sie sich bei Asklepios stets bestens informiert und gut aufgehoben wissen.