Pfortaderhochdruck

Alles Wissenswerte über Portale Hypertension

Pfortaderhochdruck

Die Pfortader (Vena portae) ist ein zentrales Blutgefäß im Bauchraum. Sie transportiert sauerstoffarmes, aber nährstoffreiches Blut aus den Verdauungsorganen zur Leber. Da in der Leber Giftstoffe abgebaut werden, ist die Pfortader extrem wichtig für die Regulierung des Stoffwechsels und die Entgiftung des Körpers. Verschiedene Erkrankungen aber können den Blutfluss in der Pfortader verlangsamen oder sogar unterbrechen. Dies führt zu Pfortaderhochdruck, medizinisch als portale Hypertension bezeichnet. Dieser Zustand kann schwerwiegende Komplikationen wie Bauchwassersucht, Krampfadern in der Speiseröhre oder eine hepatische Enzephalopathie (eine durch die Leber bedingte Krankheit des Gehirns) verursachen. Da Pfortaderhochdruck oft lange unbemerkt bleibt, haben wir für Sie in den folgenden Abschnitten wichtige Informationen zu den typischen Symptomen sowie zur Diagnose und Behandlung zusammengestellt.

Wenn Sie oder Ihre Angehörigen medizinischen Rat oder Hilfe benötigen, zögern Sie nicht, sich an unsere Einrichtungen zu wenden. Unsere Spezialist:innen stehen Ihnen mit umfassender Expertise und Fürsorge zur Seite.

Welche Symptome treten bei Pfortaderhochdruck häufig auf?

Ein Pfortaderhochdruck verursacht selbst zunächst keine direkten Beschwerden. Stattdessen treten Symptome erst auf, wenn es zu Komplikationen kommt. Die folgenden Begleiterscheinungen sind die häufigsten Anzeichen für eine portale Hypertension und sollten ernst genommen werden:

Beschwerden im Bauchraum: Bauchwassersucht (Aszites)

Ein klassisches Symptom bei Pfortaderhochdruck ist die Bauchwassersucht. Dabei sammelt sich Flüssigkeit in der Bauchhöhle an, was zu einer sichtbaren Zunahme des Bauchumfangs führt. Viele Betroffene berichten von einem unangenehmen Druck- oder Engegefühl und gelegentlich auch von Schmerzen im Bauchraum.

Bluterbrechen und Teerstuhl: Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen)

Durch den erhöhten Druck in der Pfortader muss sich das Blut andere Wege suchen. Diese sogenannten Umgehungskreisläufe führen von den Venen des Bauchraumes direkt zum Herz. Da sie aber für den Transport großer Blutmengen nicht geeignet sind, können sie sich zu Krampfadern entwickeln. Besonders betroffen ist davon die Speiseröhre (Ösophagus). Diese sogenannten Ösophagusvarizen sind sehr gefährlich, da sie reißen und zu lebensbedrohlichen Blutungen führen können. Solche Blutungen äußern sich häufig durch Bluterbrechen oder schwarzen, teerartigen Stuhl (Teerstuhl).

Schwellung sichtbarer Venen im Bauchbereich: Caput medusae

Ein weiteres häufiges Symptom ist die Schwellung von Venen an der Bauchdecke, insbesondere um den Nabel herum. Diese erweiterten Venen, auch als „Caput medusae“ (Medusenhaupt) bezeichnet, entstehen durch die Umleitung des Blutflusses über Oberflächenvenen.

Vergrößerte Milz (Splenomegalie)

Eine vergrößerte Milz tritt häufig auf, wenn sich das Blut durch den Pfortaderhochdruck in der Milz zurückstaut. Dies kann dazu führen, dass sich Blutzellen verstärkt abbauen, was wiederum Symptome wie Blutarmut (Anämie), eine erhöhte Infektanfälligkeit (Leukozytopenie) und eine gestörte Blutgerinnung (Thrombozytopenie) verursachen kann.

Blutungen im Analbereich: anorektale Varizen

Auch im Analbereich können sich erweiterte Venen bilden, die als anorektale Varizen bezeichnet werden. Diese äußern sich durch vergrößerte Hämorrhoiden, die zu Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen führen können. Frisches, rotes Blut auf dem Stuhl ist dafür ein typisches Anzeichen.

Müdigkeit und Verwirrtheit: hepatische Enzephalopathie

Wenn die Leber durch den Pfortaderhochdruck nicht mehr ausreichend entgiften kann, können Giftstoffe wie Ammoniak ins Gehirn gelangen. Dies führt zu einer sogenannten hepatischen Enzephalopathie, einer Gehirnerkrankung, die sich durch Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit, Müdigkeit bis hin zu Bewusstseinsstörungen äußern kann.

Allgemeine Symptome einer Lebererkrankung

Zusätzlich zu den spezifischen Symptomen können allgemeine Anzeichen einer Lebererkrankung auftreten, wie Gelbfärbung der Haut und Augen (Gelbsucht), Müdigkeit oder ein allgemeines Schwächegefühl. Diese Beschwerden sind oft ein Hinweis auf eine zugrunde liegende Schädigung der Leber.

Die genannten Symptome sind die häufigsten Begleiterscheinungen eines Pfortaderhochdrucks. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bemerken, ist es wichtig, zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

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Wie wird Pfortaderhochdruck diagnostiziert?

Die Diagnose einer portalen Hypertension erfolgt in mehreren Schritten und beinhaltet sowohl eine ausführliche Anamnese, also die Erhebung der Krankengeschichte, als auch verschiedene Untersuchungsmethoden. Zu Beginn steht das Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt, bei dem Ihre Beschwerden besprochen werden. Deuten die Symptome auf einen Pfortaderhochdruck hin, werden die Mediziner:innen auch mögliche Risikofaktoren wie Alkoholkonsum oder frühere Lebererkrankungen sowie familiäre Vorbelastungen abfragen. Denn ein Pfortaderhochdruck ist meist die Folge einer Leberzirrhose.

Im Anschluss folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei tastet die Ärztin oder der Arzt den Bauch ab, um Auffälligkeiten wie vergrößerte Bauchvenen, eine vergrößerte Milz oder Bauchwassersucht zu erkennen. Auch sichtbare Krampfadern um den Nabel (Caput medusae) können auf einen Pfortaderhochdruck hinweisen.

Eine zentrale Rolle bei der Diagnose spielt die Blutuntersuchung, bei der unsere Mediziner:innen unter anderem Leberwerte, Blutgerinnung und die Anzahl der Blutzellen überprüfen. Veränderungen in diesen Werten können auf eine gestörte Leberfunktion oder Komplikationen wie eine vergrößerte Milz hinweisen.

Bildgebende Verfahren wie Ultraschall (Sonografie) oder Doppler-Sonografie – eine Ultraschalluntersuchung, die den Blutfluss sichtbar macht – sind besonders wichtig. Mit diesen Methoden lassen sich die Struktur und Durchblutung der Leber sowie der Pfortader abbilden. Auch eine Computertomografie (CT: computergestützte Röntgenuntersuchung) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT: Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) kann sinnvoll sein, um die Ursachen des Pfortaderhochdrucks genauer zu untersuchen.

In einigen Fällen ist eine invasive Untersuchung, also ein kleiner Eingriff, notwendig. Hierzu gehört die Messung des hepatischen Venendrucks. Dabei führt die Ärztin oder der Arzt ein medizinisches Instrument, den Katheter, in die Lebervene ein. Ein Sensor am Katheter ermittelt den Druckunterschied zwischen der Pfortader und der unteren Hohlvene. So lässt sich die Schwere des Pfortaderhochdrucks bestimmen.

Eine endoskopische Untersuchung der Speiseröhre und des Magens (Ösophago-Gastro-Duodenoskopie) kann Krampfadern oder Blutungsquellen aufdecken. Bei dieser Methode führt die Ärztin oder der Arzt einen dünnen, flexiblen Schlauch mit einer Kamera und Lichtquelle über den Mund der Patient:innen in Speiseröhre und Magen ein. Diese Untersuchung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn ein Verdacht auf Komplikationen wie blutende Ösophagusvarizen, also Krampfadern in der Speiseröhre, besteht.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei Pfortaderhochdruck?

Die Therapie eines Pfortaderhochdrucks richtet sich nach der Grunderkrankung und den bestehenden Beschwerden. Ziel jeder Behandlung ist es, den Druck in der Pfortader zu senken, Komplikationen vorzubeugen und die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen verschiedene moderne Verfahren zur Verfügung, die unsere Spezialist:innen individuell auf die Bedürfnisse ihrer Patient:innen abstimmen. Erfahrene Mediziner:innen und Pflegefachkräfte begleiten sie dabei mit umfassender Expertise und Fürsorge. Nachfolgend stellen wir Ihnen die gängigsten Methoden vor.

Medikamentöse Therapie

In leichten Fällen eines Pfortaderhochdrucks wird zunächst eine medikamentöse Behandlung eingeleitet, um den Druck in der Pfortader zu senken und Komplikationen vorzubeugen. Häufig werden sogenannte Betablocker eingesetzt, die die Herzfrequenz senken und dadurch den Blutfluss durch die Pfortader verringern. In einigen Fällen können zusätzlich blutdrucksenkende Wirkstoffe wie Nitrate verabreicht werden, um die Blutgefäße zu erweitern und den Druck weiter zu reduzieren. Diese Therapie soll das Risiko für Blutungen aus Krampfadern der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) senken und den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen.

Endoskopische Verfahren zur Behandlung von Krampfadern (Varizen)

Eine häufig angewendete Methode ist die endoskopische Behandlung von Krampfadern in der Speiseröhre oder im Magen. Dabei werden die erweiterten Venen mithilfe eines medizinischen Instruments, dem Endoskop, entweder verödet (Sklerosierung) oder mit speziellen Gummibändern abgebunden (Ligatur). Die Behandlung ist minimalinvasiv: Die Ärztin oder der Arzt führt das Endoskop über den Mund ein. Meistens lässt sich der Eingriff deshalb sogar ambulant durchführen. Das endoskopische Verfahren senkt das Risiko für gefährliche Blutungen erheblich. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen die Patient:innen für eine optimale Genesung vor, während und nach der Behandlung.

Anlage eines TIPS (transjugulärer intrahepatischer portosystemischer Shunt)

Ein TIPS ist ein Eingriff, bei dem Ärzt:innen unter Ultraschallkontrolle eine künstliche Verbindung (Shunt) zwischen der Pfortader und einer Lebervene schaffen. Dadurch wird der Blutfluss um die Leber herumgeleitet, und der Druck in der Pfortader sinkt. Der Eingriff erfolgt minimalinvasiv, also ohne großen chirurgischen Schnitt. Dieses Verfahren eignet sich besonders, wenn andere Behandlungsansätze nicht ausreichen oder wenn bereits Komplikationen wie Blutungen aufgetreten sind. In den Kliniken von Asklepios führen erfahrene Spezialist:innen den Eingriff mit bester medizintechnischer Ausstattung durch.

Behandlung von Bauchwassersucht (Aszites)

Bei einer starken Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum, dem sogenannten Aszites, ist oft eine Parazentese die Therapie der Wahl. Dabei handelt es sich um eine Punktion, bei der die Ärztin oder der Arzt die überschüssige Flüssigkeit mithilfe einer Nadel ablässt. Diese Methode lindert schnell Beschwerden wie Schmerzen und Engegefühl im Bauch. Zusätzlich erhalten Patient:innen Unterstützung durch eine angepasste Ernährung sowie begleitende Maßnahmen, die die Entstehung von Aszites reduzieren können. Die Fachkräfte bei Asklepios stehen ihren Patient:innen beratend zur Seite und sorgen für eine einfühlsame Betreuung.

Unterstützung bei hepatischer Enzephalopathie

Eine hepatische Enzephalopathie, also eine durch die Leber bedingte Krankheit des Gehirns, entsteht, wenn die Leber ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr ausreichend wahrnehmen kann. In solchen Fällen kommen verschiedene Maßnahmen zum Einsatz, um die Giftstoffbelastung im Körper zu reduzieren. Neben diätetischen Anpassungen sind auch begleitende Therapien sinnvoll, die die Gehirnleistung stabilisieren. Unsere Pflegefachkräfte achten dabei besonders auf die individuellen Bedürfnisse der Patient:innen und unterstützen sie bei der Umsetzung der Behandlungsempfehlungen.

Unsere Spezialist:innen wählen die geeignete Therapie nach den individuellen Bedürfnissen ihrer Patient:innen. Modernste medizinische Technik und menschliche Betreuung gehen dabei Hand in Hand. Bitte stellen Sie stets alle Ihre Fragen. Wir möchten, dass Sie sich jederzeit bestmöglich informiert wissen können.

Welche Erkrankungen können bei Pfortaderhochdruck auftreten?

Ein Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) entsteht häufig aufgrund von Grunderkrankungen und kann selbst weitere gesundheitliche Probleme nach sich ziehen. Diese Erkrankungen beeinflussen sich oft gegenseitig und können die Behandlung erschweren.

Leberzirrhose

Leberzirrhose ist die häufigste Ursache für Pfortaderhochdruck. Dabei vernarbt das normale Lebergewebe zunehmend, was den Blutfluss durch die Leber blockiert und den Druck in der Pfortader erhöht. Diese chronische Erkrankung entsteht oft durch Alkoholmissbrauch oder virale Hepatitis: eine Leberentzündung, die durch eine Infektion mit Hepatitisviren verursacht wird, zum Beispiel Hepatitis B oder C. Die Erkrankung führt neben Pfortaderhochdruck zu weiteren Komplikationen wie Bauchwassersucht oder einer eingeschränkten Entgiftungsfunktion der Leber.

Hepatische Enzephalopathie

Als Folge einer verminderten Leberfunktion kann es zu einer hepatischen Enzephalopathie kommen. Giftstoffe wie Ammoniak gelangen ungehindert ins Gehirn, da die Leber diese nicht mehr abbauen kann. Dies führt zu Konzentrationsstörungen, Verwirrtheit und in schweren Fällen zu Bewusstseinsverlust. Diese Erkrankung tritt oft parallel zu einem Pfortaderhochdruck auf, wenn sich die Leberfunktion weiter verschlechtert.

Pfortaderthrombose

Eine Pfortaderthrombose, also ein Blutgerinnsel in der Pfortader, kann sowohl Ursache als auch Folge eines erhöhten Pfortaderdrucks sein. Sie blockiert den Blutfluss und verschärft die bereits bestehenden Symptome wie Bauchwassersucht oder Krampfadern.

Ösophagusvarizenblutungen

Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) sind eine direkte Folge des Pfortaderhochdrucks. Sie können reißen und lebensbedrohliche Blutungen verursachen. Diese Komplikation ist eng mit der zugrunde liegenden Lebererkrankung und dem erhöhten Druck in der Pfortader verknüpft.

Die frühzeitige Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen ist entscheidend, um schwerwiegende Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Wie können Sie Pfortaderhochdruck vorbeugen?

Das Risiko für einen Pfortaderhochdruck (portale Hypertension) lässt sich senken, wenn man die zugrunde liegenden Ursachen frühzeitig zu erkennt und mögliche Risikofaktoren so weit wie möglich reduziert. Da die häufigste Ursache für einen erhöhten Druck in der Pfortader eine Leberzirrhose ist, stehen Maßnahmen zur Unterstützung der Lebergesundheit im Vordergrund. Nachfolgend finden Sie konkrete Tipps, die Sie in Ihren Alltag integrieren können:

Vermeiden Sie Alkohol vollständig

Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für Lebererkrankungen wie die Leberzirrhose, die wiederum den Pfortaderhochdruck begünstigen. Alkohol wird in der Leber abgebaut und belastet dieses Organ dadurch stark. Bereits dauerhafter moderater Konsum kann über die Jahre zu erheblichen Schäden führen. Deshalb gilt: Verzichten Sie vollständig auf Alkohol. Selbst gelegentlicher Konsum kann die Leber belasten, wenn diese bereits geschädigt ist. Entscheiden Sie sich für alkoholfreie Alternativen, wie Wasser mit frischen Zitronenscheiben, Kräutertees oder ungesüßte Fruchtschorlen.

Ernähren Sie sich leberfreundlich

Eine ausgewogene Ernährung unterstützt die Leberfunktion und kann die Entstehung von Krankheiten wie der Fettleber, einer Vorstufe der Leberzirrhose, verhindern. Reduzieren Sie stark verarbeitete Lebensmittel, die reich an gesättigten Fetten, Zucker und Salz sind. Nutzen Sie stattdessen frische Zutaten wie Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und hochwertige pflanzliche Fette, zum Beispiel aus Olivenöl oder Avocados. Essen Sie regelmäßig ballaststoffreiche Lebensmittel wie Haferflocken oder Hülsenfrüchte, die die Verdauung unterstützen und den Cholesterinspiegel senken.

Halten Sie ein gesundes Körpergewicht

Übergewicht, insbesondere in Form von Bauchfett, erhöht das Risiko für eine nicht-alkoholische Fettleber, die ebenfalls zur Leberzirrhose und damit zu einem Pfortaderhochdruck führen kann. Streben Sie ein gesundes Körpergewicht an, indem Sie eine Kombination aus gesunder Ernährung und Bewegung in Ihren Alltag integrieren. Bereits 30 Minuten moderater körperlicher Aktivität an fünf Tagen die Woche – wie zügiges Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren – können langfristig einen großen Unterschied machen.

Lassen Sie sich gegen Hepatitis impfen

Chronische Hepatitis-B- und Hepatitis-C-Infektionen sind weitere häufige Ursachen für Leberzirrhose. Während es für Hepatitis B eine wirksame Schutzimpfung gibt, sollten Sie sich auch auf Hepatitis C testen lassen, insbesondere wenn Sie einem erhöhten Risiko ausgesetzt sind, beispielsweise durch medizinische Eingriffe oder Tätowierungen. Eine frühzeitige Diagnose ermöglicht eine gezielte Behandlung und kann die Leber vor langfristigen Schäden bewahren.

Vermeiden Sie den Kontakt mit leberschädigenden Substanzen

Viele Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und Chemikalien können die Leber belasten. Nehmen Sie Medikamente nur nach Rücksprache mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ein und informieren Sie sich über potenziell leberschädigende Wirkstoffe. Ergreifen Sie im Haushalt und Beruf Schutzmaßnahmen, wenn Sie mit Lösungsmitteln oder anderen Chemikalien arbeiten, um den ungewollten Kontakt zu minimieren.

Bauen Sie Stress ab und schlafen Sie ausreichend

Chronischer Stress kann sich negativ auf die allgemeinen Körperfunktionen auswirken, einschließlich der Leber. Planen Sie bewusst Pausen in Ihren Alltag ein und probieren Sie entspannende Aktivitäten wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung aus. Achten Sie außerdem auf einen gesunden Schlafrhythmus mit mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf pro Nacht, um Ihrem Körper die nötige Regeneration zu ermöglichen.

Gehen Sie regelmäßig zur Vorsorge

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei Ihrer Hausarztpraxis oder bei Fachärzt:innen können helfen, mögliche Risiken oder frühe Anzeichen von Lebererkrankungen rechtzeitig zu erkennen. Lassen Sie Ihre Leberwerte im Blut überprüfen und – falls nötig – bildgebende Untersuchungen wie eine Sonografie durchführen. Besonders wenn Sie bereits bekannte Risikofaktoren wie Alkoholkonsum, Übergewicht oder eine chronische Hepatitis haben, ist eine engmaschige Kontrolle wichtig.

Durch diese Maßnahmen können Sie Ihre Leber schützen und das Risiko für einen Pfortaderhochdruck deutlich senken. Die Fachkräfte der medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen gerne beratend zur Seite, um Ihre individuelle Vorsorge zu optimieren.

Warum spielt die Leber eine zentrale Rolle beim Pfortaderhochdruck?

Die Leber ist nicht nur für die Entgiftung des Körpers verantwortlich, sondern auch für den Stoffwechsel von Nährstoffen, Medikamenten und Hormonen. Eine der Hauptaufgaben der Leber ist es, das nährstoffreiche Blut aus der Pfortader zu filtern, bevor es in den systemischen Kreislauf gelangt. Funktioniert die Leber nicht einwandfrei, kann dies den Blutfluss in der Pfortader stören und so zum Pfortaderhochdruck führen. Umgekehrt beeinträchtigt die portale Hypertension auch den Entgiftungsprozess.

Die häufigste Ursache für Pfortaderhochdruck ist eine Leberzirrhose. Hierbei wird gesundes Lebergewebe durch Narbengewebe ersetzt, wodurch der Blutfluss durch die Leber behindert wird. Dies führt zu einem erhöhten Druck in der Pfortader, der wiederum gefährliche Umgehungskreisläufe und Komplikationen wie Krampfadern in der Speiseröhre oder Bauchwassersucht auslösen kann. Normalerweise beträgt der Druck in der Pfortader zwischen 3 und 6 mmHg (mmHg = Druckeinheit für Blutdruckangaben). Bei einem Pfortaderhochdruck kann er jedoch auf über 10 mmHg ansteigen.

Eine geschädigte Leber kann zudem ihre Entgiftungsfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen. Dies führt dazu, dass Giftstoffe wie Ammoniak ins Gehirn gelangen können, was eine hepatische Enzephalopathie auslöst. Die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Lebererkrankungen ist daher essenziell, um die Entstehung oder Verschlechterung eines Pfortaderhochdrucks zu verhindern. Maßnahmen wie der Verzicht auf Alkohol, Impfungen gegen Hepatitis und regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen können entscheidend zur Gesunderhaltung der Leber beitragen.