Mangelernährung und Kurzdarmsyndrom
Alles Wissenswerte über Verkürzungen des Dünndarms
Kurzdarmsyndrom (KDS)

Das Kurzdarmsyndrom (KDS) ist eine seltene Erkrankung, die durch die operative Entfernung oder das angeborene Fehlen großer Teile des Dünndarms entsteht. Es führt zu einer gestörten Verdauung und einer erheblich eingeschränkten Nährstoffaufnahme, die auch als chronisches Darmversagen bezeichnet wird. Viele Betroffene leiden an einer Mangelernährung.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, welche Beschwerden für ein Kurzdarmsyndrom typisch sind, wie die Diagnose gestellt wird und mit welchen Behandlungsmöglichkeiten unsere Fachkräfte bei Asklepios die Lebensqualität der Betroffenen verbessern können.
Sollten Sie oder Ihre Angehörigen von einem Kurzdarmsyndrom betroffen sein, stehen Ihnen in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios erfahrene Expert:innen zur Seite. Unsere Ärzt:innen und das Pflegepersonal unterstützen Sie individuell im Umgang mit der Erkrankung.
Welche Symptome treten beim Kurzdarmsyndrom häufig auf?
Die Symptome eines Kurzdarmsyndroms (KDS) variieren je nachdem, welche Abschnitte des Dünndarms entfernt wurden. Ausschlaggebend ist auch die Anpassungsfähigkeit des verbliebenen Darms. Im Folgenden finden Sie eine Übersicht über die häufigsten Beschwerden:
Chronische Durchfälle
Viele Betroffene leiden unter chronischen Durchfällen. Weil der Darm zu wenig Wasser und Nährstoffe aufnimmt, erhöht sich die Stuhlfrequenz und der Stuhl wird wässrig. Die Durchfälle sind mitunter sehr schwerwiegend und schränken den Alltag der Betroffenen stark ein.
Starker Gewichtsverlust
Ein ungewollter, signifikanter Gewichtsverlust ist eines der häufigsten Anzeichen des Kurzdarmsyndroms. Die unzureichende Aufnahme von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten, die der Körper für die Energieversorgung benötigt, schwächt den Körper.
Mangel an Vitaminen und Mineralstoffen
Patient:innen mit Kurzdarmsyndrom sind oft schlecht mit wichtigen Nährstoffen wie Vitamin B12, fettlöslichen Vitaminen (A, D, E und K), Eisen, Zink und Magnesium versorgt. Diese Mängel können weitere gesundheitliche Probleme verursachen, darunter Blutarmut, Knochenschwäche oder neurologische Beschwerden.
Blähungen und Bauchschmerzen
Bei einem KDS werden die Nährstoffe unvollständig aufgespalten, verbleiben im Darm und lösen dort Gärungsprozesse aus. Diese eingeschränkte Verdauungsfunktion führt bei vielen Betroffenen zu Blähungen und Bauchschmerzen.
Dehydration (Flüssigkeitsmangel)
Da über den Darm vermehrt Flüssigkeit verloren geht, besteht ein erhöhtes Risiko für Dehydration. Symptome wie trockene Haut, Müdigkeit, Schwindel und ein starker Durst deuten darauf hin, dass der Körper nicht ausreichend mit Flüssigkeit versorgt ist. Im Extremfall versagen die Nieren.
Verlust von Muskelmasse
Der Mangel an Proteinen und anderen Nährstoffen sorgt häufig dafür, dass Muskelmasse abgebaut wird. Dadurch ist nicht nur die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigt. Auch das Risiko für weitere gesundheitliche Komplikationen steigt.
Schwächung des Immunsystems
Bekommt der Körper nicht alle wichtigen Nährstoffe, wirkt sich das auch negativ aufs Immunsystem aus. Die Betroffenen werden anfälliger für Infektionen und andere Krankheiten.
In der Regel treten mehrere der genannten Symptome gleichzeitig auf. Häufig wird der Alltag der Betroffenen vollständig von den Beschwerden bestimmt. Sollten Sie oder Ihre Angehörigen an entsprechenden Symptomen leiden, ist es wichtig, ärztlichen Rat einzuholen. Unsere Fachkräfte in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios untersuchen Sie gründlich und leiten anschließend eine geeignete Therapie ein.
Wie wird das Kurzdarmsyndrom diagnostiziert?
Bei der Diagnostik geht es darum, die Funktion des verbliebenen Darms zu bewerten, Nährstoffmängel zu identifizieren und andere mögliche Ursachen für die Symptome auszuschließen. Dazu kombinieren unsere Ärzt:innen die Anamnese (Befragung zur Krankengeschichte), körperliche Untersuchungen und spezifische Tests.
Anamnese und Symptome
Im ersten Schritt erfasst die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt Ihre Beschwerden und Ihre Krankengeschichte. Zentral sind dabei Angaben über eine gegebenenfalls erfolgte Operation am Dünndarm. Spezifische Beschwerden wie chronische Durchfälle, ungewollter Gewichtsverlust, aber auch allgemeine Symptome wie Müdigkeit, Blähungen oder Bauchschmerzen geben weitere wichtige Hinweise.
Körperliche Untersuchung
Bei der körperlichen Untersuchung werden oft erste Anzeichen von einer Mangelernährung oder einem erhöhten Flüssigkeitsverlust erkennbar. Unsere Fachkräfte achten beispielsweise auf trockene Haut, Muskelschwund oder geschwächte Reflexe.
Blutuntersuchungen und Stuhltests
Bluttests sind ein zentraler Bestandteil der Diagnostik und zeigen, ob es Defizite bei Vitaminen, Mineralstoffen oder Proteinen gibt. Im Fokus stehen die Werte von Vitamin B12, Eisen, Zink, Magnesium und den fettlöslichen Vitaminen (A, D, E und K). Darüber hinaus können auch Entzündungsmarker und der Albuminwert (Konzentration des Eiweißstoffs Albumin) Hinweise auf den Ernährungszustand liefern. Stuhltests helfen, die Fettverdauung zu analysieren und mögliche Infektionen auszuschließen.
Bildgebende Verfahren
Um die Funktion und Struktur des Darms genauer zu untersuchen, setzten unsere Ärzt:innen bildgebende Verfahren wie Röntgenkontrastuntersuchung, Computertomografie (CT, computergestützte Röntgenuntersuchung), Magnetresonanztomografie (MRT, Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) oder Ultraschall ein.
Spezialisierte Diagnostik
Bei einigen Patient:innen sind weitere Tests erforderlich, mit denen unsere Spezialist:innen die genaue Länge des verbliebenen Dünndarms und dessen Absorptionsfähigkeit (Fähigkeit, Nahrungsbestandteile aufzunehmen) bestimmen.
Steht die genaue Diagnose, entwickeln unsere Fachkräfte individuelle Therapiepläne für ihre Patient:innen. In den Einrichtungen von Asklepios geben unsere erfahrenen Teams ihr Bestmögliches, um Ihre Nährstoffversorgung zu optimieren und Ihre Beschwerden zu lindern.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Kurzdarmsyndrom?
Ein Kurzdarmsyndrom (KDS) kann nicht geheilt werden. Es gibt jedoch vielseitige Behandlungsmethoden, die darauf abzielen, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die verbliebene Darmfunktion zu unterstützen. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios arbeiten unsere Expert:innen mit einem interdisziplinären Ansatz. Das bedeutet, dass Vertreter:innen unterschiedlicher Fachrichtungen eng und vertrauensvoll zusammenarbeiten. Die Behandlungspläne passen sie an die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Patient:innen an. Welche Maßnahmen dabei zum Einsatz kommen, möchten wir Ihnen im Folgenden vorstellen.
Ernährungstherapie und „Zottentraining“
Die Ernährungstherapie ist ein zentraler Baustein der Behandlung. Sie soll die Nährstoffaufnahme optimieren und die Anpassungsfähigkeit des verbliebenen Darms fördern. Dabei spielt das sogenannte „Zottentraining“ eine wichtige Rolle: Eine spezielle Aufbaukost wird schrittweise angepasst, damit sich die Darmzotten regenerieren und die Resorptionsfähigkeit (Aufnahme von Nährstoffen) verbessert. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen Sie gerne dabei, Ihren Ernährungsplan im Alltag umzusetzen. Zusätzlich erklären Ihnen unsere Mitarbeiter:innen, welche Lebensmittel für Sie besonders geeignet sind und wie Sie Ihre Mahlzeiten am besten zusammenstellen.
Parenterale Ernährung
Nimmt der Darm zu wenig Nährstoffe auf, wird oft eine parenterale (wörtlich: „am Darm vorbei“) Ernährung notwendig. Um den Körper mit allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen und ausreichend Energie zu versorgen, werden die Nährstoffe über eine Infusion direkt in den Blutkreislauf geleitet. Unsere Fachkräfte setzen diese Methode vor allem in der Anfangsphase der Behandlung ein oder bei Patient:innen mit schwerer Malabsorption (Störung der Aufnahme von Nahrungsbestandteilen). Um mögliche Komplikationen zu vermeiden, begleiten unsere erfahrenen Expert:innen Betroffene engmaschig. Ihr Anliegen ist es, die parenterale Ernährung bestmöglich in Ihren Alltag zu integrieren. Dazu gehört auch die professionelle Anlage von entsprechenden permanenten Gefäßkathetern (z. B. Broviackatheter).
Flüssigkeitsmanagement und Elektrolytausgleich
Ein weiteres häufiges Problem beim Kurzdarmsyndrom ist der Flüssigkeitsverlust, der durch chronische Durchfälle entsteht. Um Ihren Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt bei Bedarf ausgleichen zu können, wird er regelmäßig von unseren Fachkräften kontrolliert. Sie stellen sicher, dass ihre Patient:innen ausreichend Flüssigkeit erhalten und unterstützen bei der Auswahl geeigneter Getränke oder Rehydratationslösungen.
Interdisziplinäre Betreuung und Beratung
Für eine erfolgreiche Behandlung des Kurzdarmsyndroms ist es erforderlich, dass verschiedene Fachrichtungen zusammenarbeiten. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios werden Sie von einem kompetenten Behandlungsteam aus Gastroenterolog:innen, Chirurg:innen, Ernährungsberater:innen und Pflegekräften betreut. Gemeinsam entwickeln sie individuelle Therapiepläne, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt sind, und begleiten Sie auf Ihrem Weg zu einer besseren Lebensqualität.
Darüber hinaus stehen auch moderne medikamentöse Therapieverfahren zur Verfügung. Die Expert:innen in den darauf spezialisierten Einrichtungen von Asklepios beraten Sie dazu gern.
Mit diesen umfassenden Maßnahmen können unsere Fachkräfte Betroffene bestmöglich unterstützen. Sie setzen alles daran, gemeinsam mit Ihnen die Herausforderungen des Kurzdarmsyndroms zu bewältigen.
Welche Erkrankungen treten häufig zusammen mit dem Kurzdarmsyndrom auf?
Verschiedene Erkrankungen können dazu führen, dass größere Teile des Dünndarmes entfernt werden müssen. Häufige Gründe sind zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Chron, Krebserkrankungen oder Darminfarkte. In der Folge kann ein Kurzdarmsyndrom entstehen, das wiederum weitere Erkrankungen nach sich ziehen kann. Hier sind einige Beispiele:
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Bei Patient:innen mit Morbus Crohn müssen teilweise große Dünndarmabschnitte entfernt werden. Diese chronische Entzündung des Verdauungstrakts ist daher eine der Hauptursachen für das Kurzdarmsyndrom. Gleichzeitig verschlechtert Morbus Crohn durch Entzündungen und Narbenbildung die Nährstoffaufnahme weiter.
Lebererkrankungen
Viele Menschen mit einem Kurzdarmsyndrom entwickeln Leberprobleme. Sie entstehen unter anderem durch die langfristige parenterale Ernährung. Zwar ist diese grundsätzlich lebensnotwendig, aber eben auch nicht natürlich und kann daher im Einzelfall eine Belastung für die Leber darstellen. Leberfunktionsstörungen wirken sich ihrerseits negativ auf die Therapieoptionen und den allgemeinen Gesundheitszustand aus.
Nierensteine
Durch die veränderte Aufnahme von Oxalat (natürlich vorkommende Dicarbonsäure) im Darm besteht die erhöhte Gefahr, dass sich Nierensteine bilden. Nierensteine verursachen nicht nur starke Schmerzen, sondern beeinträchtigen unter Umständen auch die Nierenfunktion. Eine angepasste Ernährung kann dieses Risiko reduzieren.
Dünndarmbakterienüberwucherung (SIBO)
Bei einigen Patient:innen mit Kurzdarmsyndrom vermehren sich die Bakterien im verbliebenen Dünndarm. Typische Symptome sind Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall. Das ist nicht nur eine zusätzliche Belastung für die Betroffenen, sondern kann auch die Nährstoffaufnahme weiter verschlechtern.
Osteoporose
Häufig geht ein Kurzdarmsyndrom mit einem Mangel an Vitamin D und Kalzium einher. Das kann dazu führen, dass sich die Knochendichte verringert und das Risiko für Knochenbrüche steigt. Eine gezielte Supplementierung ist hier essenziell.
Diese Begleiterscheinungen verdeutlichen, wie komplex das Kurzdarmsyndrom ist. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios arbeiten unsere Fachkräfte mit einer ganzheitlichen Betreuung daran, diese Herausforderungen in den Griff zu bekommen.
Welche Selbsthilfemaßnahmen unterstützen die Darmgesundheit?
Das Kurzdarmsyndrom entsteht in der Regel durch die chirurgische Entfernung von Dünndarmabschnitten, beispielsweise aufgrund von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Tumoren oder Bauchverletzungen. Diese Ursachen lassen sich nicht vollständig vermeiden. Doch auch wenn keine gezielte Vorbeugung möglich ist, können Sie einiges tun, um Ihre Darmgesundheit zu fördern. Für Patient:innen mit KDS tragen die unten aufgeführten Maßnahmen dazu bei, die Beschwerden zu managen und die Lebensqualität zu verbessern. Dies sind die wichtigsten Empfehlungen:
Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung
Eine ausgewogene Ernährung ist entscheidend, um den Körper mit allen notwendigen Nährstoffen zu versorgen. Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst und Gemüse unterstützen die Darmfunktion. Für Menschen mit KDS ist es wichtig, die Ernährung an ihre individuelle Situation anzupassen. Welche Diät geeignet ist, hängt unter anderem davon ab, welche Darmabschnitte fehlen. Grundsätzlich empfehlen Expert:innen, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag zu verteilen. Essen Sie in Ruhe und planen Sie Ihre Ernährung bewusst. Sprechen Sie sich dazu mit Ihrem Behandlungsteam ab, um die Nährstoffaufnahme zu optimieren und die Darmbelastung zu reduzieren.
Vermeiden Sie Alkohol vollständig
Alkoholkonsum ist schlecht für die Darmgesundheit und kann das Risiko für chronische Entzündungen erhöhen. Zudem kann Alkohol die Darmschleimhaut reizen und die Verdauung beeinträchtigen, wodurch KDS-Symptome wie Durchfall oder Bauchschmerzen verstärkt werden. Verzichten Sie daher vollständig auf alkoholische Getränke, um Ihre Darmfunktion zu schützen und mögliche Komplikationen zu vermeiden.
Trinken Sie ausreichend
Bei einem KDS besteht ein erhöhter Flüssigkeitsverlust, der unter anderem durch chronische Durchfälle verursacht wird. Achten Sie darauf, ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Welche Menge für Sie die richtige ist, sollten Sie mit Ihrem Behandlungsteam besprechen. Gegebenenfalls können auch Rehydratationslösungen sinnvoll sein. Für gesunde Personen gilt: Trinken Sie täglich mindestens 1,5 bis 2 Liter, am besten stilles Wasser.
Reduzieren Sie stark verarbeitete Lebensmittel
Fertiggerichte, Snacks oder zuckerreiche Produkte stören die Darmfunktion und können Entzündungen auslösen. Ersetzen Sie stark verarbeitete Lebensmittel durch frische Alternativen, die reich an Vitaminen und Mineralstoffen sind. Damit stärken Sie Ihre Darmflora und fördern die Nährstoffaufnahme.
Bewegen Sie sich regelmäßig
Gehen Sie täglich für etwa 30 Minuten spazieren oder betreiben Sie leichten Sport wie Schwimmen oder Radfahren. Das fördert die Durchblutung und verbessert die Bewegungsfähigkeit des Darms (Darmmotilität). Zudem hilft Bewegung beim Stressabbau und fördert das Wohlbefinden.
Suchen Sie bei Beschwerden frühzeitig medizinische Beratung
Lassen Sie Symptome wie chronische Durchfälle, Blähungen, ungewollten Gewichtsverlust oder Müdigkeit ärztlich abklären. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung von Erkrankungen wie Morbus Crohn (chronisch entzündliche Darmerkrankung) oder Zöliakie (durch Glutenunverträglichkeit verursachte Autoimmunerkrankung) minimiert das Risiko für Komplikationen. Insbesondere, wenn Sie an chronischen Erkrankungen leiden oder bereits am Darm operiert wurden, sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen.
Der Lebensstil und insbesondere die Ernährung haben großen Einfluss auf die Darmfunktion. Mit den genannten Maßnahmen können Sie die Gesundheit dieses Organs unterstützen und bestehende Beschwerden lindern. Patient:innen mit einem Kurzdarmsyndrom sollten sich zuvor mit ihrer behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt austauschen. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen bei Fragen gerne zur Seite und geben Ihnen individuelle Empfehlungen.
Warum kommt es bei einem Kurzdarmsyndrom häufig zu einer Mangelernährung?
Der Dünndarm ist für die Aufnahme von Kohlenhydraten, Fetten, Eiweißen, Vitaminen, Mineralstoffen und Wasser aus der Nahrung verantwortlich. Muss ein großer Teil des Dünndarms operativ entfernt werden, ist diese Funktion erheblich eingeschränkt. Wie gut der Körper weiterhin Nährstoffe aufnehmen kann, wird maßgeblich von der verbliebenen Länge des Dünndarms bestimmt.
Zwei wichtige Abschnitte des Dünndarms sind Jejunum (Leerdarm) und Ileum (Krummdarm). Im Jejunum findet die wesentliche Verdauung und Resorption von Kohlenhydraten, Proteinen und Fetten statt. Das Ileum hingegen übernimmt vor allem die Aufnahme von Vitamin B12 und Gallensäuren. Bei einer Resektion von mehr als 100 Zentimetern des Ileums treten schwerwiegende Mangelerscheinungen auf, wie ein Vitamin-B12-Mangel oder eine Malabsorption (mangelhafte Aufnahme) von Fett und fettlöslichen Vitaminen (A, D, E und K).
Wird das Jejunum entfernt, kann das Ileum durch eine Verlängerung und verbesserte Funktion seiner Zotten eine gewisse Kompensation leisten. Bei einem Verlust des Ileums ist das Jejunum hingegen nicht in der Lage, sich anzupassen. Dadurch verschärfen sich die Probleme der Nährstoffaufnahme.
Die Therapie eines Kurzdarmsyndroms zielt darauf ab, die verbliebene Darmfunktion zu optimieren und Mangelerscheinungen zu verhindern. Unsere kompetenten Teams sind hierbei mit optimaler Ausstattung und langjähriger Erfahrung an Ihrer Seite.