Divertikelkrankheit (Divertikulose)
Alles Wissenswerte über die Divertikelkrankheit
Ausstülpungen im Darm

Divertikel sind gutartige Veränderungen der Darmwand, bei denen sich die Darmschleimhaut durch Lücken in der Darmwand sackartig nach außen stülpt. Besonders ältere Menschen sind davon häufig betroffen. Divertikel bilden sich meist im Dickdarm. In der Regel verursachen sie keine Beschwerden; Mediziner:innen sprechen in diesen Fällen von einer Divertikulose. Bereiten die Ausstülpungen aber zum Beispiel Schmerzen oder Verdauungsprobleme, ist von der Divertikelkrankheit die Rede. Eine weitere Stufe der Erkrankung ist die Divertikulitis: Wie die Endung „-itis“ verrät, sind die Ausstülpungen dann entzündet. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die typischen Symptome, die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten der Divertikelkrankheit.
Falls Sie oder Ihre Angehörigen Fragen zur Divertikulose, Divertikelkrankheit oder Divertikulitis haben oder medizinische Unterstützung benötigen, stehen Ihnen die Fachkräfte von Asklepios gerne mit Rat und Tat zur Seite.
Welche Symptome treten bei der Divertikelkrankheit auf?
Oftmals entwickeln sich Divertikel unbemerkt und bereiten keinerlei Probleme. Treten aber Symptome auf, sind diese Hinweise auf eine mögliche Divertikelkrankheit oder sogar eine Divertikulitis. Im Folgenden haben Expert:innen von Asklepios für Sie Informationen zu den häufigsten Symptomen zusammengestellt, die mit diesen Erkrankungen in Verbindung stehen.
Schmerzen im Unterbauch
Ein häufiges Anzeichen der Divertikelkrankheit sind dumpfe oder stechende Schmerzen im Unterbauch, insbesondere auf der linken Seite, seltener auf der rechten. Diese Schmerzen treten oft plötzlich auf. Bei manchen Betroffenen verstärken sich die Beschwerden nach dem Essen und lassen nach dem Stuhlgang nach.
Stuhlunregelmäßigkeiten
Haben die Betroffenen Verstopfung oder Durchfall oder beides im Wechsel, kann ebenfalls eine Divertikelkrankheit dahinterstecken. Verursacht werden diese Stuhlunregelmäßigkeiten, weil sich die Beweglichkeit des Darms verändert. Die Beschwerden können episodisch oder auch chronisch auftreten. Manche Patient:innen berichten zudem, sie hätten das Gefühl, sich nicht vollständig entleeren zu können.
Blähungen
Blähungen und ein aufgeblähter Bauch gehören zu den typischen Beschwerden der Divertikelkrankheit. Sie gehen häufig mit einem Druckgefühl im Bauchraum einher und können die Schmerzen zusätzlich verstärken. Diese Symptome treten oft nach den Mahlzeiten, besonders nach dem Verzehr schwer verdaulicher Speisen, auf.
Fieber
Kommt zu den Bauchschmerzen auch noch Fieber, ist dies möglicherweise ein Hinweis darauf, dass sich die Divertikel entzündet haben. Zusätzlich kann eine solche Divertikulitis auch von einem allgemeinen Schwächegefühl begleitet werden.
Übelkeit und selten Erbrechen
Übelkeit ist ein weiteres mögliches Symptom, insbesondere bei einer Divertikulitis. Erbrechen kommt eher selten vor, kann jedoch in schwereren Fällen auftreten, wenn die Verdauung in Folge eines Darmverschlusses stark beeinträchtigt ist. Diese Beschwerden können durch die entzündlichen Prozesse im Darm ausgelöst werden.
Abwehrspannung der Bauchmuskulatur
Wenn Druck auf den Bauch ausgeübt wird, etwa bei einer Untersuchung, kann sich die Bauchmuskulatur reflexartig anspannen. Vor allem wenn diese sogenannte Abwehrspannung im linken Unterbauch ausgelöst wird, ist sie ein typisches Anzeichen für eine Divertikulitis.
Blut im Stuhl
Manchmal können Divertikel auch bluten. Dies äußert sich durch sichtbares Blut im Stuhl oder durch eine dunkle bis schwarze Verfärbung des Stuhls. Solche Blutungen können sowohl bei einer Divertikelkrankheit als auch bei einer Divertikulitis vorkommen.
Zusammenfassend sind dies die häufigsten Symptome, die auf eine Divertikelkrankheit oder eine Divertikulitis hindeuten können. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Anzeichen bei sich bemerken, empfehlen wir Ihnen, ärztlichen Rat einzuholen, um die genaue Ursache abzuklären. In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen erfahrene Fachkräfte bereit, um eine fundierte Diagnose zu stellen und eine individuelle Behandlung einzuleiten.
Wie wird die Divertikelkrankheit diagnostiziert?
Divertikel, die keine Beschwerden bereiten, werden häufig nur zufällig, zum Beispiel im Rahmen einer Routine-Darmspiegelung, entdeckt. Anders ist das, wenn ein oder mehrere Symptome, wie sie oben aufgeführt werden, auftreten: Bei Verdacht auf eine Divertikelkrankheit erfolgt die Diagnose in mehreren Schritten, um die Beschwerden einzuordnen und andere mögliche Erkrankungen auszuschließen.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Zu Beginn steht das Gespräch mit der Ärztin oder dem Arzt, bei dem die Betroffenen ihre Beschwerden, Vorerkrankungen und Lebensgewohnheiten schildern. Dabei fragen die Mediziner:innen auch nach Risikofaktoren wie einer ballaststoffarmen Ernährung, Rauchen oder der Einnahme bestimmter Medikamente. Anschließend tastet die Ärztin oder der Arzt den Bauch ab, wobei Druckschmerzen oder Abwehrspannungen im Bereich des Unterbauchs Hinweise auf eine Divertikulitis liefern können.
Blut- und Urinuntersuchungen
Einen wichtigen Bestandteil der Diagnose stellen Laboruntersuchungen von Blut und Urin dar: Sind etwa die Werte des Bluteiweiß CRP (C-reaktives Protein) oder der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) erhöht, kann dies auf eine Entzündung hinweisen. Eine Urinuntersuchung hilft, andere Ursachen für die Beschwerden, zum Beispiel Harnwegsinfektionen, auszuschließen.
Bildgebende Verfahren
In der Regel führen Ärzt:innen eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauchs durch, um Divertikel oder entzündliche Veränderungen zu erkennen. Bleibt die Diagnose danach unklar, kann eine Computertomografie (CT) notwendig sein. Diese computerunterstützte Röntgenuntersuchung liefert detaillierte Bilder des Bauchraumes. So lassen sich zum Beispiel Komplikationen wie Abszesse (Eiteransammlungen) oder eine Perforation (Darmdurchbruch) feststellen.
Darmspiegelung (Koloskopie)
Eine Darmspiegelung (Koloskopie) wird bei einer akuten Divertikulitis nicht durchgeführt, da die Entzündung das Risiko für Komplikationen erhöht. Nach Abklingen der Entzündung kann sie jedoch helfen, andere Erkrankungen wie Darmpolypen oder Darmkrebs auszuschließen, insbesondere dann, wenn eine Blutung aufgetreten ist und eine Vorsorgekoloskopie noch nie erfolgt ist oder bereits länger zurückliegt.
An dieser Stelle soll kurz darauf hingewiesen werden: Darmkrebs entwickelt sich nie aus Divertikeln. Er entsteht aus Polypen.
In den medizinischen Abteilungen von Asklepios stehen für Sie alle Möglichkeiten einer zuverlässigen Diagnostik und erfolgreichen Behandlung bereit.
Welche Therapien gibt es bei der Divertikelkrankheit?
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Divertikelkrankheit zu behandeln, sie reichen von einer Veränderung des Lebensstils über Medikamente bis zum operativen Eingriff. Die Therapie richtet sich dabei nach dem Schweregrad der Beschwerden und danach, ob und welche Komplikationen zu erwarten sind. In den Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen vielfältige Therapieansätze zur Verfügung, die individuell auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt werden. Ziel ist es, akute Beschwerden zu lindern, vorhandene Entzündung zu heilen, Komplikationen zu vermeiden oder – falls bereits eingetreten, angemessen zu behandeln – und so langfristig die Lebensqualität zu verbessern.
Ernährungsumstellung
In leichten Fällen, besonders wenn keine Entzündung vorliegt, ist eine Ernährungsumstellung die erste und wichtigste Maßnahme: Eine ballaststoffreiche Ernährung mit Vollkornprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten und Obst sorgt dafür, dass der Stuhl weicher und die Darmbewegung angeregt wird. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist ebenfalls wichtig, um die Wirkung der Ballaststoffe zu unterstützen. Zusammen mit Ernährungsberater:innen unterstützen Pflegefachkräfte bei Asklepios Sie dabei, die Ernährungsumstellung schrittweise umzusetzen, um Blähungen und Verdauungsprobleme zu vermeiden.
Konservative Therapie bei akuter Divertikulitis
Bei einer unkomplizierten Divertikulitis, also einer leichten Entzündung der Divertikel, wenden Mediziner:innen in der Regel eine konservative Behandlung an. Oft reicht es schon aus, wenn sich die Betroffenen eine Zeitlang körperlich schonen, auf feste Nahrung verzichten und stattdessen flüssige Kost zu sich nehmen. Antibiotika sind in den meisten Fällen nicht nötig, sondern nur, wenn die Patient:innen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen aufweisen, etwa, weil sie eine Nierenerkrankung oder Immunschwäche haben.
Liegt dagegen eine komplizierte Divertikulitis vor, haben sich also bereits Abszesse entwickelt, ist der Darm perforiert oder verschlossen, können Darm-wirksame Antibiotika nötig sein, um die Entzündung zu lindern und zu verhindern, dass sie sich ausbreitet.
Während der konservativen Behandlung müssen die Betroffenen zumeist die Aufnahme von ballaststoffreicher Nahrung unterbrechen. In Absprache mit der behandelnden Ärztin oder dem behandelnden Arzt können die Patient:innen diese Ernährung fortsetzen, wenn die Beschwerden abgeklungen sind und die Entzündung ausgeheilt ist.
Die Fachkräfte bei Asklepios begleiten ihre Patient:innen während dieser Phase engmaschig, um den Heilungsverlauf zu überwachen und bei Bedarf die Therapie anzupassen.
Operative Behandlung bei Komplikationen
Manchmal kann es bei der Divertikelkrankheit oder bei der Divertikulitis zu schwerwiegenden Komplikationen wie einem Darmdurchbruch oder einer starken Verengung des Darms kommen. In solchen Fällen ist eine Operation notwendig, um den betroffenen Teil des Dickdarms zu entfernen. Auch wenn die Beschwerden lange nicht abklingen oder ständig wiederkehren, kann eine Operation ratsam sein. Dies entscheiden die Mediziner:innen immer im Einzelfall.
Ist eine Operation nötig, führen die erfahrenen Chirurg:innen bei Asklepios den Eingriff in der Regel minimalinvasiv, also über sehr kleine Schnitte, durch, um die Belastung für ihre Patient:innen so gering wie möglich zu halten. Nach dem Eingriff unterstützen unsere Pflegekräfte bei der Genesung und sorgen dafür, dass sich die Patient:innen bestmöglich erholen.
Langfristige Prävention
Nach einer erfolgreichen Behandlung zielt die Therapie in den medizinischen Einrichtungen von Asklepios darauf ab, erneuten Beschwerden vorzubeugen. Neben einer ballaststoffreichen Ernährung spielen regelmäßige körperliche Bewegung und der Verzicht auf Rauchen eine wichtige Rolle. Unsere medizinischen Fachkräfte beraten Sie umfassend, wie Sie Ihren Lebensstil langfristig anpassen können, um das Risiko für erneute Entzündungen zu minimieren.
In den Einrichtungen von Asklepios stehen Sie im Mittelpunkt. Die Pflegefachkräfte und Ärzt:innen entwickeln in enger Absprache mit Ihnen eine individuelle Behandlungsstrategie, die auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist.
Welche Erkrankungen können im Zusammenhang mit der Divertikelkrankheit auftreten?
Die Divertikelkrankheit kann sowohl als Ursache als auch als Folge mit anderen Erkrankungen in Zusammenhang stehen. Diese Erkrankungen betreffen oft den Verdauungstrakt, können aber auch andere Organe einbeziehen. Nachfolgend erklären wir Ihnen die häufigsten Begleiterkrankungen im Detail:
Segmentale Kolitis assoziiert mit Divertikulose (SCAD)
Kolitis ist der medizinische Oberbegriff für verschiedene Entzündungen des Dickdarms (Kolon). Die SCAD ist eine entzündliche Veränderung der Schleimhaut, die speziell in den Darmabschnitten mit den Divertikeln auftritt. Sie zeigt sich durch Rötungen, Schwellungen und auch Geschwüre in der interdivertikulären Schleimhaut. Patient:innen berichten häufig über Durchfall, Bauchschmerzen und Blut im Stuhl. Obwohl die SCAD in der Regel mild verläuft, kann sie in einigen Fällen eine entzündungshemmende Therapie erfordern.
Fisteln
Fisteln sind krankhafte Verbindungen zwischen dem Darm und anderen Organen, wie der Harnblase oder der Haut. Sie entstehen, wenn eine Divertikulitis auf umliegendes Gewebe übergreift. Eine Darm-Harnblasen-Fistel kann beispielsweise zu wiederkehrenden Harnwegsinfektionen führen, da Darmbakterien in die Blase gelangen.
Abszesse
Abszesse sind Eiteransammlungen, die sich im Bauchraum bilden können, wenn die Entzündung des Divertikels die Darmwand überschreitet. In diesem Zusammenhang kann es auch zu einem Darmdurchbruch (Perforation) kommen. Dies kann starke Bauchschmerzen, Fieber und eine allgemeine Schwäche verursachen. Eine gezielte Ableitung des Abszesses (Drainage) oder operative Behandlung ist oft notwendig.
Darmverschluss (Ileus)
Chronische Entzündungen oder wiederholte Divertikulitis-Schübe können zu vernarbten Verengungen im Darm führen. Dies erschwert die Darmpassage, also den Transport von Nahrung durch den Darm, und kann im schlimmsten Fall einen vollständigen Darmverschluss verursachen. Symptome sind starke Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen.
Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Bei einem Darmdurchbruch tritt Stuhl in die Bauchhöhle aus, was eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung auslösen kann. Diese äußert sich durch starke Bauchschmerzen, eine harte Bauchdecke und Fieber und ist ein medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss.
Bei Asklepios verfügen die Mediziner:innen auf dem Gebiet all dieser Erkrankungen über große Erfahrung. Sie stehen Ihnen zur Seite, um sie frühzeitig zu erkennen und gezielt zu behandeln.
Wie kann man der Divertikelkrankheit gezielt vorbeugen?
Bei der Entwicklung der Divertikelkrankheit spielt neben dem Alter der Betroffenen und einer genetischen Veranlagung auch der Lebensstil eine wichtige Rolle: Die falsche Ernährung und Bewegungsmangel zählen zu den Risikofaktoren. Eine Umstellung des Lebensstils kann nicht nur das Risiko für die Entstehung von Divertikeln senken, sondern auch verhindern, dass bestehende Divertikel Beschwerden oder Entzündungen verursachen. Wir haben für Sie konkrete Tipps zusammengestellt, wie Sie präventive Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren können.
Ballaststoffreiche Ernährung: Der Schlüssel zu einer gesunden Verdauung
Eine ballaststoffreiche Ernährung hält den Darm gesund. Denn Ballaststoffe binden Wasser, wodurch der Stuhl weicher und voluminöser wird. Das erleichtert die Darmentleerung und verringert den Druck auf die Darmwand – ein entscheidender Faktor, um die Bildung von Divertikeln und deren Entzündung vorzubeugen.
Integrieren Sie täglich mindestens 30 Gramm Ballaststoffe in Ihre Ernährung. Diese finden Sie in Vollkornprodukten, Haferflocken, Linsen, Bohnen, Erbsen sowie Obst und Gemüse wie Äpfeln, Karotten und Brokkoli. Beginnen Sie beispielsweise den Tag mit einer Schale Haferflocken, ergänzt durch 100 Gramm Beeren. Zum Mittagessen können Sie beispielsweise eine Portion Linsensuppe oder einen Salat mit Kichererbsen einplanen. Achten Sie darauf, die Ballaststoffzufuhr langsam zu steigern, um Blähungen zu vermeiden.
Ausreichend trinken: Unterstützen Sie die Ballaststoffe
Eine erhöhte Ballaststoffzufuhr benötigt ausreichend Flüssigkeit, um ihre Wirkung im Darm zu entfalten. Trinken Sie mindestens zwei Liter Wasser täglich, um den Stuhl weich zu halten. Starten Sie den Tag mit einem Glas Wasser (400 ml) und stellen Sie sicher, während der Mahlzeiten und zwischendurch regelmäßig zu trinken. Vermeiden Sie zuckerhaltige Getränke und setzen Sie auf Wasser oder ungesüßten Kräutertee.
Reduktion von rotem Fleisch
Expert:innen bringen den regelmäßigen Verzehr von rotem Fleisch mit einem höheren Risiko für die Divertikelkrankheit in Verbindung. Wenn Sie Fleisch essen, wählen Sie magere Sorten wie Huhn oder Pute und beschränken Sie den Konsum auf ein bis zwei Mal pro Woche. Ersetzen Sie Fleischgerichte auch durch pflanzliche Alternativen wie Hülsenfrüchte oder Tofu.
Körperliche Aktivität: Bewegen Sie Ihren Darm
Regelmäßige Bewegung regt die Darmtätigkeit an und fördert die Verdauung. Ziel ist es, mindestens 150 Minuten moderate körperliche Aktivität pro Woche in Ihren Alltag zu integrieren. Das kann ein zügiger Spaziergang von 30 Minuten an fünf Tagen der Woche sein oder eine Fahrradtour am Wochenende. Auch Yoga kann helfen, die Darmbewegung zu unterstützen und Stress abzubauen, der sich negativ auf die Verdauung auswirken kann.
Verzicht auf Alkohol und Rauchen
Alkohol und Rauchen können das Risiko für eine Divertikelkrankheit erhöhen. Alkohol beeinträchtigt die Darmgesundheit und sollte vollständig vermieden werden. Auch Rauchen schädigt die Darmwand und erhöht den Druck im Darm. Der Verzicht auf Zigaretten verbessert nicht nur die Verdauung, sondern auch die allgemeine Gesundheit.
Stressabbau: Entlasten Sie den Darm
Chronischer Stress kann die Darmgesundheit beeinträchtigen. Planen Sie bewusst Entspannungsphasen in Ihren Alltag ein, beispielsweise durch Meditation, Atemübungen oder Spaziergänge in der Natur. Auch ausreichend Schlaf (mindestens sieben Stunden pro Nacht) ist wichtig, um den Körper zu regenerieren.
Durch die Kombination dieser Maßnahmen können Sie aktiv dazu beitragen, Ihre Darmgesundheit zu fördern und der Divertikelkrankheit vorzubeugen. Die Fachkräfte bei Asklepios unterstützen Sie gerne dabei, diese Tipps in Ihren Alltag zu integrieren.
Wie beeinflusst die Divertikelkrankheit den Dickdarm?
Divertikel sind sackförmige Ausstülpungen der Darmschleimhaut. Sie entstehen, weil die innere Schleimhaut des Darms durch natürliche Schwachstellen in der Darmmuskulatur nach außen gedrückt wird und so in den Bauchraum ragt. Divertikel bilden sich vor allem in den schwächeren Bereichen der Darmwand. Besonders häufig treten sie deshalb im sogenannten Sigma auf, dem S-förmigen Abschnitt des Dickdarms (Kolon), der vor dem Mastdarm liegt. Denn in diesem Bereich ist der Druck auf die Darmwand am höchsten, was die Entstehung von Divertikeln begünstigt.
Während viele Divertikel harmlos bleiben und keine Symptome verursachen (Divertikulose), können sie in einigen Fällen Beschwerden wie Schmerzen im Unterbauch, Blähungen oder Stuhlunregelmäßigkeiten hervorrufen. Dann sprechen Mediziner:innen von einer Divertikelkrankheit. Wenn sich die Divertikel entzünden – eine sogenannte Divertikulitis –, kann dies zu ernsthaften Komplikationen führen. Dazu zählen Abszesse, Fisteln, Verengungen (Stenosen) oder sogar ein Darmdurchbruch (Perforation), der eine lebensbedrohliche Bauchfellentzündung auslösen kann.
Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, Divertikel im Dickdarm zu entwickeln. Denn mit dem Alter verändern sich Bindegewebe, Muskulatur und Beweglichkeit der Darmwand. Studien zeigen, dass etwa 10 % der Menschen unter 50 Jahren Divertikel haben, während bei den über 70-Jährigen etwa 50 % betroffen sind. Die meisten Divertikel entstehen im linken Dickdarm, während rechtsseitige Divertikel seltener auftreten und oft in asiatischen Ländern beobachtet werden.
Eine ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und regelmäßige Bewegung unterstützen die Gesundheit des Dickdarms. Diese Maßnahmen helfen, den Druck im Darm zu reduzieren und das Risiko für Divertikel und deren Entzündungen zu senken. Sollten Sie aber Symptome einer Divertikelkrankheit zeigen, zögern Sie nicht, Kontakt zu uns aufzunehmen. Die kompetenten Behandlungsteams bei Asklepios verfügen über langjährige Erfahrung in der Diagnostik und Therapie und werden Ihr Bestmögliches tun, um Ihnen zu helfen.