Bauchwassersucht (Aszites)
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Bauchwassersucht
Bauchwassersucht, medizinisch als Aszites bezeichnet, beschreibt die Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum. Sie ist häufig ein Anzeichen für eine schwerwiegende Grunderkrankung wie Leberzirrhose, Krebs, Herzinsuffizienz oder eine Infektion. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie, welche Symptome bei Bauchwassersucht auftreten können. Unsere Expert:innen erklären Ihnen, wie die Diagnostik abläuft und welche Therapien Ihnen zur Verfügung stehen.
Wenn Sie von Bauchwassersucht betroffen sind, wenden Sie sich für eine präzise Diagnostik und individuell auf Sie abgestimmte Behandlung an unsere erfahrenen Fachkräfte bei Asklepios.
Welche Symptome treten bei Bauchwassersucht auf?
Die Bauchwassersucht zeigt sich durch eine Ansammlung von Flüssigkeit in der Bauchhöhle. Diese führt zu verschiedenen Beschwerden, die je nach Ausmaß der Flüssigkeitsansammlung unterschiedlich stark ausgeprägt sein können. Im Folgenden beschreiben unsere Ärzt:innen die häufigsten Symptome, die bei Betroffenen auftreten:
Zunahme des Bauchumfangs
Ein auffälliges und oft erstes Anzeichen für Aszites ist die deutliche Vergrößerung des Bauchumfangs. Betroffene bemerken, dass ihre Kleidung, insbesondere Hosen oder Gürtel, plötzlich enger sitzt. Bei stark ausgeprägter Bauchwassersucht kann der Bauch so anschwellen, dass sein Umfang an eine Schwangerschaft erinnert.
Druckgefühl im Bauchraum
Die angesammelte Flüssigkeit übt Druck auf die umliegenden Organe aus. Dies führt häufig zu einem unangenehmen Engegefühl im Bauch.
Übelkeit und Sodbrennen
Durch den Druck der Flüssigkeit auf den Magen-Darm-Trakt können Beschwerden wie Übelkeit, Sodbrennen oder sogar Erbrechen auftreten. Diese Symptome entstehen, weil die Flüssigkeitsansammlung die normale Verdauungsfunktion stört.
Atemnot
Bei einer starken Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum kann das Zwerchfell nach oben gedrückt werden. Dies schränkt den Platz für die Lunge ein und führt zu Atemnot. Besonders im Liegen können Betroffene Schwierigkeiten beim Atmen verspüren.
Gewichtszunahme
Ein weiteres häufiges Symptom ist eine unerklärliche Gewichtszunahme, die nicht auf veränderte Essgewohnheiten zurückzuführen ist. Der Grund für dieses erhöhte Körpergewicht ist die zunehmende Menge an Flüssigkeit im Bauchraum.
Nabelbruch
In einigen Fällen kann es durch den erhöhten Druck im Bauchraum zu einem Nabelbruch kommen. Dabei wölbt sich ein Teil der Bauchdecke oder der inneren Organe durch die geschwächte Nabelregion nach außen, was als weiche Schwellung sichtbar wird.
Flüssigkeitsansammlungen an anderen Körperstellen
Aszites tritt oft nicht isoliert auf. Viele Betroffene entwickeln zusätzlich Wassereinlagerungen an anderen Körperstellen, wie beispielsweise an den Unterschenkeln. Diese sogenannten Ödeme entstehen durch ähnliche Mechanismen wie die Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum.
Fazit
Die genannten Beschwerden sind die häufigsten Symptome bei Bauchwassersucht. Sie können je nach zugrunde liegender Ursache und Schweregrad der Erkrankung variieren. Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome bei sich feststellen, sollten Sie zeitnah ärztlichen Rat einholen. Unsere Ärzt:innen bei Asklepios klären die Ursache ab, um dann die für Sie geeignete Behandlung einzuleiten.
Wie wird Bauchwassersucht diagnostiziert?
Die Diagnostik von Bauchwassersucht erfolgt in mehreren Schritten. Unsere Ärzt:innen ergründen in einem Gespräch (Anamnese) Ihre Krankheitsgeschichte und fragen nach Ihren Beschwerden. Darauf folgt eine Kombination aus körperlicher Untersuchung, bildgebenden Verfahren und Laboranalysen. Ziel ist es, die Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum zu bestätigen und die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln.
Körperliche Untersuchung
Im Anschluss führt die behandelnde Ärztin oder der Arzt eine gründliche körperliche Untersuchung durch. Sie oder er tastet (Palpation) und klopft (Perkussion) den Bauch ab, um Anzeichen für Flüssigkeitsansammlungen zu erkennen. Ein typisches Merkmal ist die sogenannte Flüssigkeitswelle, die das leichte Klopfen gegen die Bauchdecke auslösen kann. Bei starkem Aszites ist der Bauch oft gespannt und der Nabel abgeflacht oder vorgewölbt.
Bildgebende Verfahren
Zur genauen Bestätigung der Diagnose führen unsere Ärzt:innen in der Regel eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) durch. Dieses Verfahren ist einfach anzuwenden und kann auch kleine Mengen Flüssigkeit im Bauchraum sichtbar machen. Bei unklaren Befunden oder zur weiteren Abklärung können unsere Ärzt:innen zusätzlich eine Computertomografie (CT, spezielle 3D-Röntgenuntersuchung) oder Magnetresonanztomografie (MRT, bildgebendes Verfahren mittels Magnetfeldern) einsetzen.
Analyse der Aszitesflüssigkeit
Um die Ursache der Bauchwassersucht zu bestimmen, ist eine sogenannte Punktion nötig. Dabei entnimmt die behandelnde Fachkraft mit einer feinen Nadel eine Probe der Flüssigkeit aus dem Bauchraum. Das Fachpersonal im Labor untersucht die Flüssigkeit auf Eiweiße, Zellen, Tumormarker oder mögliche Infektionserreger. Die Ergebnisse geben wichtige Hinweise auf die zugrunde liegende Erkrankung, wie zum Beispiel Leberzirrhose, Krebs oder eine Infektion.
Weitere Untersuchungen
Ergänzend können unsere Ärzt:innen Bluttests zur Beurteilung der Leber- und Nierenfunktion sowie zur Bestimmung des Albuminspiegels im Blut durchführen. Diese Werte helfen, die Ursache des Aszites weiter einzugrenzen.
Die umfassende Diagnostik ermöglicht unseren Fachärzt:innen bei Asklepios eine gezielte Behandlung der Bauchwassersucht und ihrer Ursachen.
Wie wird Bauchwassersucht behandelt?
Die Behandlung der Bauchwassersucht richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und der Menge der angesammelten Flüssigkeit im Bauchraum. Die drei Ziele sind: die Beschwerden lindern, die Flüssigkeitsansammlung reduzieren und die Grunderkrankung behandeln. Bei Asklepios stehen Ihnen dafür erfahrene Mediziner:innen und Fachkräfte zur Seite. Im Folgenden stellen Ihnen unsere Expert:innen die häufigsten Therapien vor.
Reduktion der Salz- und Flüssigkeitsaufnahme
Eine Ernährungsanpassung gehört zu den ersten Maßnahmen bei Aszites. Eine Reduktion der Salzaufnahme verhindert, dass der Körper zusätzlich Wasser speichert. Betroffene sollten zudem ihre tägliche Flüssigkeitsaufnahme kontrollieren und so den Flüssigkeitshaushalt regulieren. Unsere Pflegefachkräfte unterstützen Sie dabei, diese Ernährungsrichtlinien im Alltag umzusetzen, und sie überwachen Ihren Fortschritt. Diese Basismaßnahme ist besonders effektiv bei milden Formen des Aszites.
Entwässerung durch Medikamente
Bei stärker ausgeprägtem Aszites kommen entwässernde Medikamente (Diuretika) zum Einsatz. Diese fördern die Ausscheidung von überschüssiger Flüssigkeit über die Nieren. Die Behandlung erfolgt unter ärztlicher Aufsicht, um mögliche Nebenwirkungen wie Elektrolytstörungen zu vermeiden. Unsere Fachkräfte überwachen die Wirkung der Medikamente regelmäßig und passen die Dosierung bei Bedarf an, damit die Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum schrittweise abnimmt.
Punktion zur Flüssigkeitsentfernung (Parazentese)
Wenn die Flüssigkeitsmenge im Bauchraum stark ausgeprägt ist und Beschwerden verursacht, kann eine Punktion (Parazentese) notwendig sein. Dabei wird die Flüssigkeit mithilfe einer feinen Nadel aus dem Bauchraum abgeleitet. Diese Methode bringt oft sofortige Erleichterung, insbesondere bei Atemnot oder starkem Druckgefühl. Bei Asklepios führen diesen Eingriff erfahrene Fachkräfte unter sterilen Bedingungen durch, um Komplikationen zu vermeiden.
Langfristige Ableitung mit einem Katheter
Bei wiederkehrendem Aszites kann die Anlage eines Dauerkatheters sinnvoll sein. Ein solcher Katheter ermöglicht es, die Flüssigkeit kontinuierlich abzuleiten, ohne dass wiederholte Punktionen erforderlich sind. Die Handhabung des Katheters erklären unsere Pflegefachkräfte den Betroffenen ausführlich, sodass diese die Therapie auch zu Hause sicher fortführen können.
Behandlung der Grunderkrankung
Die erfolgreiche Therapie des Aszites hängt maßgeblich von der Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung ab. Ob Leberzirrhose, Herzinsuffizienz oder Tumorerkrankung – die Fachkräfte bei Asklepios entwickeln für Sie einen individuellen Behandlungsplan. Dabei kommen verschiedene medizinische und therapeutische Maßnahmen zum Einsatz, die die Ursache des Aszites gezielt bekämpfen.
Welche Krankheiten treten häufig in Verbindung mit Bauchwassersucht auf?
Bauchwassersucht (Aszites) entsteht oft im Zusammenhang mit anderen Erkrankungen, die entweder als Ursache oder Folge auftreten können. Diese Erkrankungen beeinflussen den Verlauf und die Behandlung des Aszites erheblich. Nachfolgend geben wir Ihnen eine Übersicht über die häufigsten Erkrankungen, die mit Aszites in Verbindung stehen.
Leberzirrhose
Die Leberzirrhose ist die häufigste Ursache für Aszites. Dabei handelt es sich um eine chronische Schädigung der Leber, bei der Narbengewebe gesundes Gewebe ersetzt. Dies führt zu einem erhöhten Druck in der Pfortader (portale Hypertension) und einer verminderten Produktion von Albumin, einem wichtigen Bluteiweiß. Beide Faktoren begünstigen die Ansammlung von Flüssigkeit im Bauchraum.
Herzinsuffizienz
Eine Rechtsherzinsuffizienz, also eine Schwäche der rechten Herzhälfte, kann ebenfalls Aszites verursachen. Das Blut staut sich in den Körperkreislauf zurück, was zu einem erhöhten Druck in den Blutgefäßen führt. In der Folge tritt Flüssigkeit aus den Gefäßen in den Bauchraum aus. Typisch sind zudem Flüssigkeitsansammlungen in den Beinen (Ödeme).
Bauchfellkrebs (Peritonealkarzinose)
Bei der Peritonealkarzinose handelt es sich um eine bösartige Streuung von Tumorzellen im Bauchfell. Diese Tumorzellen behindern den Abfluss von Flüssigkeit über die Lymphbahnen und regen die Neubildung durchlässiger Blutgefäße an, was zur Entstehung eines sogenannten malignen Aszites führt.
Nierenfunktionsstörungen
Nierenerkrankungen wie das nephrotische Syndrom können durch einen erhöhten Eiweißverlust über den Urin zu einem Albuminmangel im Blut führen. Dieser Albuminmangel begünstigt die Entstehung von Aszites, da Flüssigkeit leichter aus den Blutgefäßen austritt.
Bauchfellentzündung (Peritonitis)
Eine Entzündung des Bauchfells kann sowohl Ursache als auch Folge von Aszites sein. Besonders bei einer bakteriellen Infektion der Aszitesflüssigkeit (spontane bakterielle Peritonitis) ist eine schnelle medizinische Behandlung erforderlich.
Es ist wichtig zu wissen, dass Symptome wie die geschilderten auch harmlosere Ursachen haben können. Wichtig ist, dass Sie Beschwerden zeitnah ärztlich abklären lassen. Eine gründliche Diagnostik ist die Basis für eine individuelle Behandlung. Und eine frühzeitige Behandlung ist in den meisten Fällen ein wichtiger Baustein für eine bestmögliche Therapie.
Wie kann man Bauchwassersucht vorbeugen und gesünder leben?
Die Vorbeugung von Bauchwassersucht (Aszites) basiert auf Maßnahmen, die die zugrunde liegenden Ursachen der Erkrankung eindämmen oder vermeiden können. Insbesondere die Pflege eines gesunden Lebensstils und die frühzeitige Behandlung von Grunderkrankungen sind entscheidend. Nachfolgend nennen unsere Expert:innen Ihnen konkrete Präventionsmaßnahmen und geben Tipps, wie Sie diese in Ihren Alltag einbauen können.
Vermeiden Sie Alkohol vollständig
Ein übermäßiger Alkoholkonsum ist eine der Hauptursachen für Lebererkrankungen wie die Leberzirrhose, die häufig zur Entwicklung von Aszites führt. Um Ihre Leber zu schützen und das Risiko für Bauchwassersucht zu minimieren, sollten Sie Alkohol bestenfalls vollständig aus Ihrem Leben streichen. Selbst geringe Mengen können bei einer geschädigten Leber problematisch sein. Stattdessen können Sie auf alkoholfreie Alternativen wie Mineralwasser mit einem Spritzer Zitrone oder ungesüßten Kräutertee zurückgreifen. Planen Sie gesellige Abende bewusst ohne alkoholische Getränke, um Ihre Leber langfristig zu entlasten. Für viele Drinks und Cocktails gibt es mittlerweile sehr gute alkoholfreie Alternativen.
Achten Sie auf eine salzarme Ernährung
Ein hoher Salzkonsum fördert die Wassereinlagerung im Körper und kann die Entstehung von Aszites begünstigen. Reduzieren Sie daher Ihren täglichen Salzkonsum auf maximal 5 Gramm. Verwenden Sie für schmackhafte Speisen frische Kräuter wie Petersilie, Basilikum oder Thymian. Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel wie Fertiggerichte, Chips oder Snacks, denn diese enthalten oft hohe Mengen an Salz. Kochen Sie stattdessen frisch und bereiten Sie Ihre Mahlzeiten selbst zu, um die Kontrolle über den Salzgehalt zu behalten.
Kontrollieren Sie Ihre Flüssigkeitsaufnahme
Bei bestehenden Risiken für Aszites kann eine tägliche Begrenzung der Flüssigkeitsaufnahme auf 1,2 bis 1,5 Liter sinnvoll sein, um den Flüssigkeitshaushalt zu regulieren. Dazu zählen alle Flüssigkeiten, die Sie zu sich nehmen, einschließlich Suppen, Joghurts und Soßen. Nutzen Sie eine Wasserflasche mit Messskala, um Ihre tägliche Aufnahme im Blick zu behalten. Bei Durst können Sie Ihre Mundhöhle mit einem Mundspray befeuchten oder auf saure Lebensmittel wie Zitronenscheiben zurückgreifen, die den Durst effektiv stillen.
Pflegen Sie eine eiweißreiche Ernährung
Ein Eiweißmangel, wie er bei Mangelernährung oder Leberfunktionsstörungen auftreten kann, fördert die Entwicklung von Aszites. Nehmen Sie daher verstärkt eiweißreiche Lebensmittel wie Hülsenfrüchte, mageres Fleisch, Fisch, Eier oder fettarme Milchprodukte in Ihren Speiseplan auf. Wenn Sie Schwierigkeiten haben, genügend Eiweiß aufzunehmen, kann Ihnen eine Ernährungsberatung helfen, passende Alternativen zu finden. Planen Sie Ihre Mahlzeiten im Voraus, um sicherzustellen, dass sie ausgewogen und nährstoffreich sind.
Bewegen Sie sich regelmäßig und achten Sie auf Ihr Gewicht
Übergewicht und Bewegungsmangel können das Risiko für Erkrankungen wie Fettleber und Herzinsuffizienz erhöhen, die wiederum Aszites auslösen können. Versuchen Sie, sich täglich mindestens 30 Minuten aktiv zu bewegen, sei es durch zügiges Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen. Wenn Sie viel sitzen, integrieren Sie kleine Bewegungspausen in Ihren Alltag, etwa durch kurze Dehnübungen oder Treppensteigen. Ein gesundes Körpergewicht unterstützt nicht nur Ihre allgemeine Gesundheit, sondern entlastet auch Ihre Organe.
Gehen Sie regelmäßig zu Kontrolluntersuchungen
Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, etwa aufgrund einer Lebererkrankung, von Herzinsuffizienz oder eines Nierenschadens, dann sollten Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen. Lassen Sie dabei Ihre Leber- und Nierenwerte prüfen und besprechen Sie mögliche Präventionsmaßnahmen mit Ihrer behandelnden Ärzt:in. Frühzeitige Diagnosen und Behandlungen können das Fortschreiten von Grunderkrankungen verhindern und das Risiko für Aszites erheblich senken.
Indem Sie diese Maßnahmen konsequent umsetzen, können Sie nicht nur das Risiko für Bauchwassersucht minimieren, sondern auch Ihre allgemeine Gesundheit fördern. Unsere Expert:innen bei Asklepios unterstützen Sie gerne dabei, individuelle Präventionsstrategien zu entwickeln.
Welche Rolle hat die Leber bei der Entstehung von Bauchwassersucht?
Die Leber spielt bei der Entstehung von Bauchwassersucht (Aszites) eine entscheidende Rolle. Rund 80 Prozent aller Aszites-Fälle sind auf eine Leberzirrhose zurückzuführen. Bei dieser chronischen Erkrankung ersetzt Narbengewebe das Lebergewebe. Der Umbauprozess führt zu einer Verhärtung der Leber und beeinträchtigt den Blutfluss durch das Organ. Infolgedessen steigt der Druck in der Pfortader, was als portale Hypertension bezeichnet wird. Dieser erhöhte Druck bewirkt, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in den Bauchraum austritt.
Die Leber hat zudem eine wichtige Funktion bei der Produktion von Albumin, einem zentralen Eiweiß im Blut. Albumin sorgt dafür, dass Flüssigkeit in den Blutgefäßen bleibt und nicht ins umliegende Gewebe austritt. Bei einer geschädigten Leber wird jedoch zu wenig Albumin produziert. Dies führt zu einem verminderten sogenannten onkotischen Druck, wodurch Flüssigkeit leichter in den Bauchraum gelangt und Aszites entsteht.
Zusätzlich beeinflusst die Leber den Hormonhaushalt und den Flüssigkeitsstoffwechsel des Körpers. Bei einer eingeschränkten Leberfunktion sind diese Prozesse gestört, was die Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum weiter begünstigt.
Die Bedeutung der Leber bei der Entstehung von Aszites unterstreicht die Notwendigkeit, Lebererkrankungen frühzeitig zu diagnostizieren und gezielt zu behandeln, um die Entwicklung von Bauchwassersucht zu verzögern oder sogar ganz zu verhindern.