Hüftkopfnekrose
Alles Wissenswerte über die Hüftkopfnekrose
Schädigung des Hüftkopfes

Bei einer Hüftkopf- oder Femurkopfnekrose ist die Durchblutung des Hüftkopfes gestört. Nach und nach stirbt dadurch das Knochengewebe ab und der Hüftkopf verliert seine Stabilität. Die Folgen sind oft starke Schmerzen und Bewegungseinschränkungen bis hin zum Verlust der Gelenkfunktion.
In den folgenden Abschnitten haben unsere Expert:innen für Sie Informationen zu den Symptomen, der Diagnostik und den verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten dieser schwerwiegenden Erkrankung zusammengestellt. Bitte zögern Sie nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie Schmerzen in der Leiste spüren. Unsere Fachkräfte bei Asklepios stehen Ihnen mit modernen Diagnose- und Therapieverfahren zur Seite.
Welche Symptome deuten auf eine Hüftkopfnekrose hin?
Häufig beginnt die Hüftkopfnekrose schleichend und die anfänglichen Beschwerden weisen nicht eindeutig auf die Ursache hin. Dadurch wird die Erkrankung oft erst spät erkannt und behandelt. Wir stellen Ihnen die typischen Anzeichen vor, damit Sie diese frühzeitig ärztlich abklären lassen können. Im Folgenden finden Sie die häufigsten Symptome, die auf eine Hüftkopfnekrose hinweisen können.
Ziehende Schmerzen in der Leistengegend
Zu den ersten Anzeichen einer Hüftkopfnekrose gehört ein schleichend beginnendes Ziehen in der Leiste. Die Beschwerden treten oft bei Belastung des Hüftgelenks auf und können im Verlauf der Erkrankung zunehmen.
Plötzliche, einschießende Schmerzen
Auch plötzlich auftretende, einschießende Schmerzen in der Hüfte oder Leiste können auf eine Hüftkopfnekrose hinweisen. Typisch ist, dass die Schmerzen unerwartet auftreten und sehr intensiv sind.
Schmerzen im Ruhezustand
Ist die Erkrankung bereits fortgeschritten, spüren die meisten Betroffenen auch in Ruhe Schmerzen. Weil die Beschwerden beispielsweise den Schlaf stören, schränken sie die Lebensqualität erheblich ein.
Eingeschränkte Beweglichkeit
In den meisten Fällen kann das Hüftgelenk bei einer Nekrose nur noch eingeschränkt bewegt werden. Schwierig sind vor allem Drehbewegungen der Hüfte, etwa bei der Innenrotation des Beins.
Hinken
Durch die Schmerzen und die eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks beginnen viele Betroffene zu hinken. Dieses Symptom tritt meist im späteren Verlauf der Erkrankung auf.
Belastungsschmerzen
Die Hüfte toleriert die alltägliche Belastung zunehmend schlechter. Gehen, Treppensteigen oder längeres Stehen führen zu intensiven Schmerzen, wodurch die Patient:innen in ihrer Mobilität stark einschränkt sind.
Schmerzen mit Ausstrahlung
Die Beschwerden bleiben nicht immer auf die Hüfte beschränkt, sondern strahlen teilweise in den Oberschenkel oder das Gesäß aus. Dadurch wird es schwieriger, die genaue Ursache der Beschwerden zu lokalisieren.
Die genannten Symptome zählen zu den häufigsten Anzeichen einer Hüftkopfnekrose. Falls Sie diese oder ähnliche Beschwerden haben, empfehlen wir Ihnen, zeitnah eine Ärztin oder einen Arzt aufzusuchen. In den Einrichtungen von Asklepios bieten wir Ihnen eine medizinische Betreuung auf höchstem Niveau. Unsere Fachkräfte untersuchen Sie gründlich, um gemeinsam mit Ihnen die bestmögliche Behandlung zu planen.
Wie wird eine Hüftkopfnekrose diagnostiziert?
Aufgrund der unspezifischen Symptome, die sich oft erst im Verlauf der Erkrankung zeigen, ist eine sorgfältige Untersuchung unerlässlich. Eine frühzeitige Diagnose trägt entscheidend dazu bei, das Fortschreiten einer Hüftkopfnekrose zu verlangsamen und die Gelenkfunktion möglichst lange zu erhalten.
Anamnese und körperliche Untersuchung
Der erste Schritt zur Diagnose ist ein ausführliches Gespräch (Anamnese) mit einer medizinischen Fachkraft. Unsere Hüftspezialist:innen erfragen Informationen zu Ihren Beschwerden und möglichen Risikofaktoren wie Alkohol- oder Nikotinkonsum. Wichtig ist auch, dass Sie frühere Verletzungen oder Erkrankungen der Hüfte erwähnen. Bei der sich anschließenden körperlichen Untersuchung überprüft die Sie untersuchende Ärzt:in oder der Arzt, wie beweglich das Hüftgelenk ist und ob Schmerzpunkte ertastet werden können.
Bildgebende Verfahren
Um die Verdachtsdiagnose zu bestätigen, werden bildgebende Verfahren eingesetzt. Eine Röntgenuntersuchung bietet erste Hinweise auf strukturelle Veränderungen des Hüftkopfes, ist jedoch in frühen Stadien der Erkrankung oft nicht aussagekräftig. Hier spielt die Magnetresonanztomografie (MRT: Bildgebungsverfahren, bei dem ein Magnetfeld genutzt wird) eine zentrale Rolle. Eine MRT macht selbst kleinste Durchblutungsstörungen und Nekroseareale im Frühstadium sichtbar. Dank der hohen Detailgenauigkeit können unsere Fachkräfte den Zustand des Hüftkopfes präzise beurteilen.
Stadieneinteilung nach ARCO
Steht die Diagnose fest, wird die Hüftkopfnekrose gemäß der ARCO-Klassifikation je nach Schweregrad in verschiedene Stadien eingeteilt. Diese Einteilung ermöglicht eine Beurteilung des Krankheitsverlaufs und hilft bei der Auswahl der passenden Therapie.
In den Einrichtungen von Asklepios setzen wir moderne Diagnosetechniken ein, um eine Hüftnekrose frühzeitig erkennen und gezielt behandeln zu können.
Wie wird eine Hüftkopfnekrose behandelt?
Je nachdem, wie schwer die Hüftnekrose ist, stehen unseren Ärzt:innen unterschiedliche Behandlungsansätze zur Verfügung. Bei der Entscheidung für oder gegen eine Therapie beziehen sie immer die individuellen Bedürfnissen ihrer Patient:innen ein. Unser Anliegen bei Asklepios ist es, Ihre Schmerzen bestmöglich zu lindern. Unsere Mitarbeiter:innen geben Ihr Bestmögliches, um die Beweglichkeit Ihrer Hüfte zu erhalten und dafür zu sorgen, dass die Erkrankung nicht weiter voranschreitet. Im Folgenden stellen wir Ihnen die häufigsten Therapieansätze vor, die in den Einrichtungen von Asklepios angeboten werden. Unsere Pflegefachkräfte und Fachkräfte unterstützen Sie während der gesamten Behandlung.
Konservative Therapie mit Medikamenten
Wird eine Hüftkopfnekrose frühzeitig erkannt, genügt meist eine konservative Therapie. Medikamente können die Schmerzen lindern und Entzündungen hemmen. Zusätzlich können Gehhilfen das Hüftgelenk entlasten. Unsere Fachkräfte beraten Sie umfassend und stimmen die konservative Therapie individuell auf Ihre Situation ab.
Physiotherapie zur Entlastung und Mobilisierung
Insbesondere in frühen Stadien kommt außerdem der Physiotherapie eine zentrale Aufgabe zu. Gezielte Übungen stärken die Muskulatur und verbessern die Beweglichkeit des Hüftgelenks. Somit sinkt die Belastung des Hüftkopfes und die Betroffenen werden wieder mobiler. Unsere Physiotherapeut:innen stimmen Ihren Trainingsplan passgenau auf Ihre Beschwerden ab. Werden die physiotherapeutischen Maßnahmen regelmäßig durchgeführt, kann in vielen Fällen das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.
Operative Entlastungsbohrung
Ist eine Hüftkopfnekrose bereits fortgeschritten, muss gegebenenfalls operiert werden. Bei der Entlastungsbohrung wird der Hüftknochen gezielt angebohrt, um den Druck im Knochen zu senken. Diese minimalinvasive Methode fördert die Bildung neuer Blutgefäße und sorgt somit für eine bessere Durchblutung. Das lindert die Schmerzen und unterstützt die Heilung des Knochens. Unsere Gelenkspezialist:innen führen diesen Eingriff unter höchsten medizinischen Standards durch.
Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks
In einem späten Stadium kann der Hüftkopf bereits eingebrochen sein. Dann bleibt oft nur der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks. Dabei ersetzen die Orthopäd:innen das geschädigte Gelenk durch eine Prothese, die schmerzfreie Bewegungen ermöglicht. Unsere Fachärzt:innen planen den Eingriff sorgfältig und individuell. Während des gesamten Genesungsprozesses unterstützen Sie unsere Pflegefachkräfte.
Die Wahl der geeigneten Behandlungsmethode erfolgt immer in enger Abstimmung mit unseren Patient:innen. In den Einrichtungen von Asklepios können Sie sich auf moderne Therapieverfahren und langjährige Erfahrungswerte für eine bestmögliche Versorgung verlassen.
Welche Erkrankungen erhöhen das Risiko für eine Hüftkopfnekrose?
Es gibt verschiedene Risikofaktoren, die das Entstehen einer Hüftkopfnekrose begünstigen. Dazu gehören neben Unfallverletzungen auch verschiedene Vorerkrankungen. Im Folgenden stellen wir einige Erkrankungen vor, die häufig im Zusammenhang mit einer Hüftkopfnekrose stehen.
Stoffwechselbedingte Erkrankungen
Bei Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) oder Fettstoffwechselstörungen steigt das Risiko für eine Hüftkopfnekrose. Durch den erhöhten Blutzucker können sich die Gefäße verändern, was eine Durchblutungsstörung auslösen kann. Erhöhte Blutfettwerte wirken sich ebenfalls negativ auf die Blutversorgung des Knochens aus.
Alkohol- und kortisonbedingte Schäden
Alkohol wirkt toxisch auf die Knochenzellen und kann die Durchblutung des Hüftkopfes stören. Ein übermäßiger Alkoholkonsum ist daher sehr schädlich für die Knochengesundheit. Ähnlich verhält es sich bei einer langfristigen Einnahme von Kortisonpräparaten. Die Medikamente fördern den Knochenabbau und unterdrücken langfristig den Knochenaufbau.
Nierenerkrankungen
Nierenprobleme gehen oft mit einer gestörten Mineralstoffbalance einher, wodurch die Knochenstabilität und -durchblutung beeinträchtigt wird. Somit erhöhen auch chronische Nierenerkrankungen oder eine Nierentransplantation das Risiko einer Hüftkopfnekrose.
Gerinnungsstörungen
Bei einem Antiphospholipid-Syndrom bildet das Immunsystem Antikörper gegen bestimmte Phospholipide, die die normale Blutgerinnung beeinflussen. Diese und andere Erkrankungen, die die Blutgerinnung betreffen, können die Blutversorgung des Hüftkopfes stören. Dadurch wird die Entstehung einer Hüftkopfnekrose begünstigt beziehungsweise deren Verlauf verschlechtert.
Blutzellerkrankungen
Eine Sichelzellanämie (angeborene Erkrankung der roten Blutkörperchen) oder andere Blutzellerkrankungen können die Durchblutung des Hüftkopfes direkt beeinträchtigen. Die veränderte Form der roten Blutkörperchen blockiert die kleinen Gefäße, was zu einer Nekrose führen kann.
Unsere Fachkräfte haben die Gesundheit ihrer Patient:innen ganzheitlich im Blick, um die Therapie jeweils individuell abstimmen zu können.
Wie kann einer Hüftkopfnekrose vorgebeugt werden?
Ein konkreter Auslöser lässt sich nur selten ausmachen. Daher ist es auch nicht möglich, einer Hüftkopfnekrose sicher vorzubeugen. Es gibt aber trotzdem einige Maßnahmen, mit denen Sie die Durchblutung der Hüftregion fördern und Ihre Knochengesundheit unterstützen können. Diese Verhaltensweisen tragen somit auch dazu bei, das Risiko einer Hüftnekrose zu verringern. Hier erfahren Sie, mit welchen Schritten Sie gut für Ihre Hüftgesundheit sorgen.
Verzicht auf Alkohol
Alkohol ist Gift für die Knochenzellen und ein bekannter Risikofaktor für die Entstehung einer Hüftkopfnekrose. Am besten streichen Sie Alkohol vollständig aus Ihrem Alltag. Damit schützen Sie nicht nur Ihre Knochen. Der Verzicht hat zahlreiche positive Effekte auf Ihre allgemeine Gesundheit.
Rauchstopp für eine bessere Durchblutung
Nikotin schädigt die Blutgefäße und reduziert die Durchblutung des gesamten Körpers, wodurch das Risiko einer Hüftkopfnekrose steigt. Wenn Sie rauchen, ist ein Rauchstopp eine der wirksamsten Maßnahmen, um Ihre Gefäße zu entlasten und die Sauerstoffversorgung der Knochen zu verbessern. Nutzen Sie unterstützende Angebote wie Raucherentwöhnungsprogramme oder sprechen Sie mit einer Fachkraft über geeignete Strategien.
Regelmäßige Bewegung zur Förderung der Durchblutung
Eine aktive Lebensweise trägt wesentlich zur Gesundheit Ihrer Knochen bei. Regelmäßige Bewegung sorgt für eine gute Durchblutung und stärkt die Muskulatur, die das Hüftgelenk stabilisiert. Wer bereits Probleme mit der Hüfte hat, setzt am besten auf gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Yoga. So können Sie Ihre Hüfte entlasten und gleichzeitig in Bewegung bleiben. Wenn Sie mindestens 30 Minuten moderaten Sport an fünf Tagen pro Woche einplanen, profitieren Sie langfristig von den positiven Effekten.
Ausgewogene Ernährung für starke Knochen
Achten Sie auf eine ausreichende Zufuhr von Kalzium und Vitamin D. Diese Nährstoffe sind essenziell für den Knochenaufbau. Sie stecken vor allem in fettarmen Milchprodukten, grünem Blattgemüse und Fisch wie Lachs oder Makrele. Um die körpereigene Vitamin-D-Produktion durch Sonnenlicht zu fördern, sollten Sie sich täglich im Freien aufhalten und zum Beispiel spazieren gehen.
Vermeidung von Langzeit-Kortisontherapien
Langfristige Kortisonbehandlungen fördern den Knochenabbau. Wenn Sie auf Kortison angewiesen sind, fragen Sie Ihre behandelnde Ärztin oder Ihren Arzt, ob es Alternativen gibt oder die Dosis reduziert werden kann. Es ist wichtig, dass Sie regelmäßige Kontrolluntersuchungen wahrnehmen, damit Nebenwirkungen frühzeitig erkannt und behandelt werden.
Gewichtskontrolle zur Entlastung der Hüfte
Übergewicht belastet das Hüftgelenk, was zu einer schlechten Durchblutung des Hüftkopfes führen kann. Streben Sie ein dauerhaft gesundes Körpergewicht an und vermeiden Sie schnelle Diäten, die oft zu einem Jo-Jo-Effekt führen. Setzen Sie stattdessen auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung.
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen
Wenn Sie an einer Stoffwechselstörung, Nierenerkrankung oder Gerinnungsstörung leiden, gehören Sie zur Risikogruppe. In diesem Fall ist es wichtig, dass Sie zu den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen gehen. Frühzeitige Diagnosen ermöglichen es, gezielte Maßnahmen einzuleiten, die das Risiko einer Hüftkopfnekrose minimieren.
Einige Risikofaktoren für eine Hüftkopfnekrose können zwar aktiv vermieden werden. Da jedoch noch unklar ist, wie die Erkrankung genau entsteht, lässt sie sich nicht vollständig verhindern. Wenn Sie die oben genannten Maßnahmen in Ihren Alltag integrieren, sind Sie aber auf einem guten Weg. Wenden Sie sich gerne an die Fachkräfte bei Asklepios, falls Sie Fragen zur Hüftgesundheit haben. Unsere Mitarbeiter:innen unterstützen Sie dabei, Ihre individuellen Präventionsziele zu erreichen.
Was passiert bei einer Hüftkopfnekrose?
Der Hüftkopf ist das obere Ende des Oberschenkelknochens und trägt wesentlich zur Beweglichkeit und Stabilität des Körpers bei. Bei der Hüftkopfnekrose ist die Durchblutung dieses Knochens gestört. Wird das Knochengewebe im Hüftkopf nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt, stirbt es ab.
Die Auswirkungen auf den Hüftkopf können gravierend sein. Je weiter die Krankheit voranschreitet, umso instabiler wird der Knochen und es können Frakturen auftreten. Schließlich kann der Hüftkopf einbrechen: Die Gelenkoberfläche verformt sich und wird letztlich zerstört.
Dieser Prozess hat weitreichende Folgen für das gesamte Hüftgelenk. Die mechanische Belastung auf den beschädigten Hüftkopf führt zu Schmerzen, schränkt die Beweglichkeit ein und führt unbehandelt zu einer Arthrose des Hüftgelenks (Abbau der stoßdämpfenden Knorpelschicht zwischen den Gelenkflächen). Eine frühzeitige Diagnose und Therapie sind daher entscheidend, um den Hüftkopf zu stabilisieren und seine Funktion möglichst lange zu erhalten. In frühen Stadien der Erkrankung zeigen sich allerdings oft noch keine sichtbaren Veränderungen im Röntgenbild. In der Magnetresonanztomografie (MRT) sind jedoch schon früh erste Nekroseareale erkennbar.
In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios setzen wir auf moderne Diagnostik- und Behandlungsverfahren, um den Hüftkopf gezielt zu schützen und die Lebensqualität unserer Patient:innen zu verbessern. Unsere Expert:innen sind für Sie da und beantworten gerne Ihre Fragen.