Herzinfarkt
Myokardinfarkt:
Alles über den Herzinfarkt
Der Myokardinfarkt – eher als Herzinfarkt bekannt – entsteht, wenn die Blutzufuhr zu einem Teil des Herzmuskels plötzlich unterbrochen wird, zum Beispiel durch ein verengtes oder verschlossenes Herzkranzgefäß. Dies kann zu schwerwiegenden Schäden am Herzmuskel, aber auch an anderen Organen und schlimmstenfalls zum Tod führen. Doch so weit muss es nicht kommen: Unsere erfahrenen Spezialist:innen bei Asklepios bieten verschiedenste moderne Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten, um frühzeitig Risiken zu erkennen und Patient:innen nach einem Herzinfarkt erfolgreich zu behandeln.
Hier erfahren Sie alles Wichtige über die Beschwerden, die ein Herzinfarkt verursacht, sowie über die Diagnostik und Behandlungsmöglichkeiten. Außerdem informieren wir Sie über die Ursachen eines Herzinfarkts und wie Sie einem Infarkt vorbeugen können.
Haben Sie Fragen oder benötigen Sie Unterstützung? In den medizinischen Einrichtungen von Asklepios stehen Ihnen unsere Expert:innen gern zur Seite und beraten Sie umfassend zu allen Aspekten rund um das Thema Herzinfarkt.
Erkennen Sie die häufigsten Symptome eines Herzinfarkts
Ein Herzinfarkt kann plötzlich auftreten und ist in der Regel ein medizinischer Notfall. Deshalb nennen wir Ihnen hier die häufigsten Beschwerden, mit denen ein Herzinfarkt einhergeht, wobei diese von Mensch zu Mensch unterschiedlich intensiv wahrgenommen werden können.
- Starke Schmerzen und Druckgefühl im Brustkorb, oft hinter dem Brustbein zentriert
- Schmerzen, die in den linken Arm, den Oberbauch, den Rücken, den Hals oder das Kiefer ausstrahlen können
- Plötzliches starkes Engegefühl im Brustbereich, das oft als Druck oder Einschnürungsgefühl beschrieben wird
- Kalter Schweiß, Blässe und ein Gefühl der Schwäche
- Übelkeit und Erbrechen, begleitet von Atemnot
Diese Beschwerden können Anzeichen dafür sein, dass das Herz nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. Besonders bei Männern treten diese klassischen Symptome auf, während Frauen oft weniger eindeutige Anzeichen zeigen. Sie berichten häufiger über Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen, Rückenschmerzen oder unerklärliche Müdigkeit. Diese Symptome können leicht mit anderen Erkrankungen verwechselt werden. Frauen sollten daher bei ungewöhnlichen Beschwerden besonders frühzeitig eine Ärztin oder einen Arzt zu Rate ziehen, um einen möglichen Herzinfarkt rechtzeitig zu erkennen.
Was tun bei Verdacht auf einen Herzinfarkt?
Wenn Sie bei sich selbst oder bei einer anderen Person Symptome eines Herzinfarkts erkennen, zögern Sie nicht und handeln Sie sofort: Rufen Sie umgehend den Rettungsdienst unter der Notrufnummer 112 an. Geben Sie dabei klar an, dass der Verdacht auf einen Herzinfarkt besteht.
Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes kann und sollte jeder Erste Hilfe leisten. Lagern Sie die betroffene Person mit erhöhtem Oberkörper, um ihr das Atmen zu erleichtern, und beruhigen Sie sie. Lockern Sie enge Kleidung und sorgen Sie dafür, dass die Person nicht allein ist. Sollte die Person das Bewusstsein verlieren und nicht mehr atmen, beginnen Sie sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen. Dazu gehören die Herzdruckmassage und, wenn Sie es sich zutrauen, die Mund-zu-Mund- oder die Mund-zu-Nase-Beatmung. Sollte ein Defibrillator (ein Gerät, mit dem Herzrhythmusstörungen durch gezielte Stromstöße beseitigt werden können) in der Nähe sein, setzen Sie es gemäß den Anweisungen am Gerät ein.
Denken Sie daran: Bei einem Herzinfarkt zählt jede Sekunde. Schnelles Handeln kann Leben retten.
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Die ärztliche Diagnose eines Herzinfarkts
Unsere Mediziner:innen nutzen zur Erkennung eines Herzinfarkts verschiedene Verfahren und gehen dabei in mehreren Schritten vor. Zunächst nehmen Sie anhand der Beschwerden und der Krankengeschichte eine erste Einschätzung vor. Bestätigt sich der Verdacht auf einen Herzinfarkt, setzen sie für eine präzise Diagnose verschiedene Methoden ein. Diese Verfahren stehen dabei zur Verfügung:
- Elektrokardiografie (EKG): Dies ist eine der ersten Untersuchungen, die bei Verdacht auf einen Herzinfarkt durchgeführt wird. Das EKG zeichnet die elektrische Aktivität des Herzens auf und kann Aufschluss darüber geben, ob eine Durchblutungsstörung vorliegt.
- Blutuntersuchungen: Bestimmte Grundbausteine der Zellen – zum Beispiel Enzyme und Proteine wie Troponin – werden ins Blut freigesetzt, wenn der Herzmuskel beschädigt wurde. Ein Anstieg dieser sogenannten Marker im Blut kann auf einen Herzinfarkt hindeuten.
- Echokardiografie (Herzultraschall): Bei der Echokardiografie wird das Herz per Ultraschall untersucht.
- Computertomografie (CT): Mittels dieser computergestützten Röntgenuntersuchung können unsere Teams das Herz und die Herzkranzgefäße detailliert darstellen und eventuelle Besonderheiten des Herzinfarkts erkennen.
Sobald die Diagnose Herzinfarkt feststeht, leiten unsere Expertinnen und Experten umgehend die Behandlung ein. Ziel ist es, den Blutfluss in dem betroffenen Herzkranzgefäß wiederherzustellen. So wird zum Beispiel bei einem Eingriff per Herzkatheter ein dünner Schlauch über einen kleinen Schnitt in der Haut durch eine Arterie zum Herzen geführt – das verschlossene Gefäß wird geöffnet und eine Gefäßstütze (Stent) eingesetzt. In manchen Fällen wird auch eine Bypass-Operation durchgeführt, bei der das erkrankte Blutgefäß durch eine operativ erstellte Umleitung (Bypass) überbrückt wird.
Bei Asklepios stehen Ihnen erfahrene Teams, die auf die Herzmedizin spezialisiert sind, sowie modernste Technologien zur Verfügung. Zögern Sie bitte nicht, auch bei vermeintlich geringen Beschwerden umgehend Kontakt aufzunehmen, damit wir Ihnen schnell und präzise helfen können.
Moderne Behandlungsmethoden bei einem Herzinfarkt
Bei der Behandlung eines Herzinfarkts ist schnelles Handeln entscheidend, denn so können das betroffene Herzmuskelgewebe gerettet und das Komplikationsrisiko minimiert werden. Für die Therapie bieten wir Ihnen bei Asklepios verschiedene etablierte und auch neuartige Behandlungsmethoden, um die Durchblutung des Herzens wiederherzustellen und die Herzfunktion zu stabilisieren. Dies sind die gängigsten Behandlungsansätze:
Medikamentöse Therapie
Die Gabe von Medikamenten ist meist der erste Schritt bei der Therapie eines Herzinfarkts. Damit das Blut nicht gerinnt, wird zum Beispiel Acetylsalicylsäure (ASS) verabreicht. Um die Bildung weiterer Blutgerinnsel zu verhindern und damit der Bildung weiterer Gefäßverschlüsse vorzubeugen, werden sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer eingesetzt. Weiterhin stehen Medikamente zur Verfügung, die Herzmuskelzellen vor Sauerstoffmangel schützen und den Blutfluss verbessern – zum Beispiel sogenannte Beta-Blocker, ACE-Hemmer oder Statine. All diese Medikamente können den Blutdruck senken, das Herz entlasten und damit das Risiko für weitere Herzinfarkte reduzieren.
Eingriff per Herzkatheter (Herzkatheterintervention/PCI)
Die Behandlung des Herzinfarkts per Herzkatheter – in der Fachsprache als perkutane koronare Intervention (PCI) bezeichnet – wird häufig angewendet, um den Blutfluss in den verstopften Herzkranzgefäßen wieder herzustellen. Dabei wird ein Katheter über einen kleinen Hautschnitt, zum Beispiel in der Leiste, durch eine Arterie bis zu den verengten Gefäßstellen im Herzen vorgeschoben. Ein kleiner Ballon am Ende des Katheters wird aufgeblasen, um das Gefäß zu erweitern. Anschließend wird ein röhrenförmiges Drahtgeflecht (Stent) eingesetzt, mit dem das Gefäß offengehalten wird und das einen erneuten Gefäßverschluss verhindert. Die Patient:innen erhalten bei dieser Prozedur eine lokale Betäubung. Für die Eingriffe stehen unseren Mediziner:innen bei Asklepios moderne Herzkatheterlabore zur Verfügung.
Bypass-Operation
Sollte eine Behandlung per Herzkatheter nicht möglich sein oder sind gleich mehrere Herzkranzgefäße verschlossen, wird häufig eine Bypass-Operation durchgeführt. Unsere chirurgischen Teams stellen dabei den Blutfluss wieder her, indem sie die verschlossenen Blutgefäße operativ überbrücken. Dabei werden körpereigene Venen – zum Beispiel aus dem Unterschenkel – wie eine Umgehung (Bypass) eingenäht. Die Operation wird unter Vollnarkose durchgeführt.
Rehabilitation und Nachsorge
Nach einem Herzinfarkt sollten Sie sich und Ihrem Herzen Ruhe und Erholung gönnen. Eine gezielte Rehabilitation und Nachsorge sind entscheidend, um Ihre Gesundheit wieder herzustellen und weiteren Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Spezielle Rehabilitationsprogramm bieten Patientinnen und Patienten individuelle Unterstützung bei der Rückkehr in den Alltag, unter anderem mit Bewegungstherapie, Ernährungsberatung, psychologischer Unterstützung oder auch Schulungen zur Krankheitsbewältigung. Ziel ist es, die Patientinnen und Patienten bei der Änderung ihres Lebensstils zu unterstützen. So können zum Beispiel der Verzicht aufs Rauchen und eine Ernährungsumstellung das künftige Herzinfarktrisiko deutlich senken.
Ursachen und Folgen von Begleiterkrankungen
Ein Herzinfarkt kann von verschiedenen weiteren Erkrankungen begleitet sein. Sie können entweder Ursache oder Folge des Infarkts sein und das Risiko für einen Herzinfarkt erhöhen. Wir stellen Ihnen hier einige der häufigsten Krankheiten vor, die im Zusammenhang mit einem Herzinfarkt stehen:
Koronare Herzkrankheit (KHK): Die KHK ist die häufigste Ursache für einen Herzinfarkt. Sie entsteht durch Ablagerungen (Plaques) in den Herzkranzgefäßen, die zu einer Verengung und Verhärtung der Arterien führen (siehe untenstehend Arteriosklerose). Die Folge: Das Herz wird nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt – das Herzinfarktrisiko steigt.
Arteriosklerose: Die Arteriosklerose ist eine Form der Gefäßverkalkung. Hierbei bilden sich Verhärtungen und Verengungen der Arterien, die Ursache für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein können. Neben den Herzkranzgefäßen können auch andere Arterien im Körper betroffen sein.
Bluthochdruck (Hypertonie): Bluthochdruck ist ein weiterer wichtiger Risikofaktor für einen Herzinfarkt. Aufgrund verengter Blutgefäße muss das Herz gegen einen erhöhten Widerstand anpumpen und wird dadurch mehr belastet. Langfristig kann dies zu einer Schädigung der Herzkranzgefäße führen.
Diabetes mellitus: Diabetes (auch als Zuckerkrankheit bezeichnet) ist eine Stoffwechselkrankheit, die einen hohen Blutzuckerspiegel verursacht. Sie kann die Blutgefäße schädigen und zu einer schlechteren Blutversorgung des Herzmuskels führen – somit steigt auch das Risiko für einen Herzinfarkt.
Herzrhythmusstörungen: Nach einem Herzinfarkt können Herzrhythmusstörungen auftreten, da das beschädigte Herzmuskelgewebe die elektrischen Signale des Herzens nicht mehr richtig weiterleiten kann. Diese Rhythmusstörungen können auch Ursache für einen plötzlichen Herztod sein, der jedoch durch frühzeitige und gezielte Diagnose und Therapie vermieden werden kann.
Herzinsuffizienz: Die Herzschwäche (Herzinsuffizienz) kann Folge eines Herzinfarkts sein, wenn große Teile des Herzmuskels beschädigt sind und das Herz nicht mehr effektiv pumpen kann. Die Erkrankung äußert sich häufig durch Atemnot, Müdigkeit und Flüssigkeitsansammlungen im Körper.
Damit Sie einen Herzinfarkt und seine Begleiterkrankungen rechtzeitig erkennen beziehungsweise ihn möglichst vermeiden, dafür stehen Ihnen unsere Expert:innen der Kardiologie bei Asklepios gern zur Seite. Sie legen ein besonderes Augenmerk auf einen ganzheitlichen Ansatz und bieten Ihnen das für Sie bestmögliche Behandlungskonzept.