Epilepsien

Epilepsien gehören zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen weltweit. Die Definition Epilepsie beinhaltet eine Störung des Gehirns mit einer dauerhaften Neigung zur Entwicklung epileptischer Anfälle.

Zu dem breiten Spektrum epileptischer Erkrankungen zählen etwa Fehlbildungen im Gehirn, aber auch eine Narbe nach einem Schlaganfall oder einer Gehirnentzündung, sowie Sauerstoffmangel im Gehirn können der Grund für Epilepsie sein. Daneben gibt es Fälle, in denen die Ursache unklar bleibt, der sogenannten idiopathischen Epilepsie. Unabhängig von der Ursache ist der Auslöser eines epileptischen Anfalls eine vorübergehende Funktionsstörung von Nervenzellen des Gehirns. Epileptische Anfälle äußern sich unterschiedlich: Einige bleiben fast unbemerkt – etwa in Form einer kurzen Bewusstseinspause – andere wiederum dauern länger als eine Minute und äußern sich durch heftige Muskelzuckungen und Bewusstseinsverlust. Insbesondere bei letzterem besteht die Gefahr, dass der Patient sich verletzt. Epileptische Anfälle können insbesondere dann gefährlich werden, wenn sie eine Dauer von zehn Minuten überschreiten oder eine Abfolge von Anfällen ohne vollständige Regeneration vorliegt – dabei handelt es sich um den „Status epilepticus“.

Der erste Schritt: Die richtige Diagnostik

Bei der Untersuchung auf Epilepsie kommt neben der Anamnese zur Art des Anfalls, sowie Vorerkrankungen vor allem die Elektroenzephalografie (EEG) zum Einsatz. Mittels eines EEGs zeichnen wir die elektrische Aktivität der Oberfläche des Gehirns auf. Die Untersuchung ist schmerzfrei und risikolos. Parallel zum EEG setzen wir das Video-EEG ein, um neben der Aufzeichnung der Hirnaktivität, wichtige Informationen über das Anfallsgeschehen zu gewinnen.  In Kooperation mit der Abteilung für Interventionelle Radiologie unserer Klinik nutzen wir außerdem bildgebende Verfahren wie die Magnetresonanztomografie, um Aussagen über die Ursache eines epileptischen Anfalls treffen zu können.


 

Unsere Behandlungsmöglichkeiten

Eine Epilepsie ist nicht in jedem Fall behandlungsbedürftig: Eine Behandlung hängt von der Ursache, der Häufigkeit und der Schwere der epileptischen Anfälle ab, sowie der Beeinträchtigung der Betroffenen im alltäglichen Leben. Unser Team bespricht und entscheidet gemeinsam mit Ihnen, wie Ihr individueller Behandlungsplan gestaltet werden kann. Daneben bieten wir auch die stationäre Epilepsie-Komplexbehandlung schwer handelbarer Epilepsien an.

Eine Reduzierung der Anfälle kann über Medikamente erzielt werden: Die Auswahl erfolgt anhand Ihrer individuellen Ursachen und Symptome. Wir empfehlen Ihnen das Tragen eines Notfallausweises, so dass im Ernstfall Ersthelfer schnell und richtig informiert sind.

Das Risiko epileptischer Anfälle kann von den Betroffenen selbst reduziert werden: Achten Sie auf ausreichend Schlafen und schränken Sie den Konsum von Alkohol ein. Unser erfahrenes Team berät Sie zu allen Fragestellungen rund um die Epilepsie gerne persönlich.

Entstehung von Epilepsie und epileptischen Anfällen - Prof. Dr. Töpper im Gespräch

Prof. Dr. Töpper, Chefarzt am Asklepios Klinikum Harburg erklärt die Entstehung von Epilepsien und epileptischen Anfällen.

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