Hanseatisches Cochlea Implantat Zentrum

Das Hanseatische Cochlea Implantat Zentrum, kurz HCIZ, ist eine gemeinsame Einrichtung der Kliniken für Hals- Nasen- Ohrenheilkunde der Asklepios Kliniken Altona, Harburg, Nord – Heidberg und St. Georg. Im Sinne der bestmöglichen Cochlea Implantat-Versorgung unserer Patienten haben wir im HICZ unser Wissen und Können gebündelt, die Diagnostik an allen Standorten vereinheitlicht sowie am Standort Nord - Heidberg die notwendige Infrastruktur für die Implantation und Nachsorge geschaffen.

Cochlea Implantat - Was ist das?

Ein Cochlea Implantat (CI) ist ein Gerät, das akustische Signale, also Sprache und Geräusche, in elektrische Impulse umwandelt und über eine Elektrode auf den Hörnerv überträgt. Die Information wird mit einem Mikrofon aufgenommen, in einem hinter dem Ohr getragenen Sprachprozessor verarbeitet und über eine Magnetspule auf das eigentliche Implantat übertragen, das unter der Haut in den Knochen hinter dem Ohr eingebettet liegt. Von dort führt ein dünner Elektrodenträger direkt in das Innenohr und überträgt die Signale an den Hörnerv, der die Information an das Gehirn weiterleitet.

Wer kommt dafür in Frage?

Das CI kann Menschen helfen, die von Geburt an oder durch eine spätere Erkrankung unter einer Innenohrschwerhörigkeit leiden. Versorgt werden können alle Erwachsenen und vor allem auch Kinder mit einer ein- oder beidseitigen Schwerhörigkeit, bei denen der Hörnerv intakt ist und herkömmliche Hörgeräte nicht zu einem ausreichenden Sprachverständnis führen. Ob die Voraussetzungen für eine Versorgung gegeben sind, prüfen wir in einer ausführlichen Voruntersuchung.

Wie und wo findet die Voruntersuchung statt?

Interessierte Patienten können sich in der Klinik ihrer Wahl vorstellen. In der Regel führen wir alle notwendigen präoperativen Untersuchungen ambulant durch. Dabei werden verschiedene Röntgenuntersuchungen durchgeführt (Computer-  tomographie, Magnetresonanztomographie). Außerdem erfolgen umfangreiche Tests des Hörens und Verstehens sowie eine Überprüfung des Hörnervs, um sicherzugehen, dass eine Implantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Darüber hinaus informieren wir unsere Patienten über die unterschiedlichen Implantattypen und den Ablauf der Rehabilitation.

Abschließend führen wir ein ausführliches Beratungsgespräch und vereinbaren ggf. schon einen OP-Termin. Eltern mit betroffenen Kindern melden sich bitte direkt in der Asklepios Klinik Nord - Heidberg an. Bei Bedarf können wir die dortigen Spezialisten für Kinder- und Jugendmedizin und Neurologie auf kurzem Wege zu Rate ziehen.

Zweite Meinung

Grundsätzlich prüfen wir alle Befunde mehrfach, bevor wir die Implantation eines CI empfehlen. Im Sinne maximaler Sicherheit bieten wir unseren Patienten zusätzlich die Möglichkeit, eine zweite Expertenmeinung einzuholen. Nach abgeschlossener Diagnostik können sich unsere Patienten ganz einfach mit den Befunden an einer anderen Klinik des HCIZ zum Beratungsgespräch vorstellen. Vier Kliniken mit jeweils mehreren erfahrenen Mittel- und Innenohrchirurgen und Spezialisten für die Cochlea Implantat-Versorgung damit bieten wir unseren Patienten ein Höchstmaß an Qualität.

Wie verläuft der stationäre Aufenthalt?

Zirka zehn Tage vor der geplanten Operation bestellen wir unsere Patienten nochmals ambulant ein. An diesem Termin erfolgen die Aufklärungsgespräche mit dem Narkosearzt und einem Chirurgen. Die Untersuchungsergebnisse werden nochmals geprüft, ggf. ergänzt und die stationäre Aufnahme vorbereitet.
 
Patienten, die einen längeren Anfahrtsweg haben, kommen bereits am Abend vor der Operation, ansonsten nüchtern am Morgen des Operationstages. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert circa zwei Stunden. Nach der OP bleiben die Patienten in der Regel fünf Tage bei uns. In dieser Zeit findet auch der sogenannte Probeton statt, bei dem das Implantat in Betrieb genommen und ein erster Eindruck von der Funktion des CI vermittelt wird.

Was kommt nach der OP?

In den ersten Tagen nach dem stationären Aufenthalt erfolgt eine antibiotische Therapie, um einer möglichen Wundinfektion vorzubeugen. Nach zehn Tagen entfernen wir das Fadenmaterial. Nach vier bis sechs Wochen erfolgt die Anpassung des Sprachprozessors. Dabei wird das Implantat durch unsere Audiologen am Standort Heidberg optimal an die Bedürfnisse des Patienten angepasst. Da sich die individuellen Höreindrücke mit der Zeit verändern können, folgen weitere Anpassungen im Abstand von einigen Wochen bis wenigen Monaten.
 
Um die Patienten im Umgang mit dem Implantat bestmöglich zu schulen, empfehlen wir, ungefähr zwei bis drei Monate nach der Operation eine stationäre oder zumindest ambulante Rehabilitationsmaßnahme in Anspruch zu nehmen. Gern unterstützen wir die Patienten bei der Wahl einer geeigneten Einrichtung und den Formalitäten.

Wer bezahlt die Behandlung?

Die Behandlung wird sowohl von den gesetzlichen als auch von den privaten Krankenkassen übernommen, wenn die Implantation nach ausführlicher Untersuchung von uns verordnet wird. Im Einzelfall kann dennoch vor der Behandlung eine Genehmigung durch die Krankenkasse notwendig sein. Dann führen wir zunächst alle erforderlichen Untersuchungen durch und stellen anschließend mit Ihnen gemeinsam alle erforderlichen Unterlagen zusammen.

Expertengespräch: Cochlea Implantat: Innovatives Hörgerät

©Asklepios Kliniken

Eine Expertenrunde aus Chefärzten der Asklepios Kliniken spricht über das Chochlear Implantat. Dabei handelt es sich um ein besonderes Hörgerät, welches die normalen Schallübertragungsstrukturen im Ohr übergeht und das Geräusch direkt auf die Hörnerven überträgt. Erfahren Sie hier, wie es funktioniert und bei welchen Patienten es angewendet werden kann.

Weiterführende Informationen

Wo finde ich weitere Informationen rund um die Themen CI, Schwerhörigkeit und Gehörlosigkeit?

Sie erreichen uns

Mo
8.00 - 15.30 Uhr
Di
8.00 - 15.30 Uhr
Mi
8.00 - 15.30 Uhr
Do
8.00 - 15.30 Uhr
Fr
8.00 - 15.30 Uhr

Seite teilen: