Spezial-Sprechstunde-Operativ: Erkrankungen des Bauchfells
Maximilian Jusufi
Dr. Michael J. Lipp
Allgemein- und Viszeralchirurgie (Asklepios Klinik Barmbek)
Alle Versicherte
Freie Termine ab:
Über uns – Kompetenzzentrum für Erkrankungen des Bauchfells
Wir sind eines von nur elf spezialisierten Zentren für die Behandlung bösartiger Erkrankungen des Peritoneums in Deutschland und Österreich. Unsere Klinik bietet auf dem Gebiet der chirurgischen Tumorbehandlung des Bauchfells eine hochspezialisierte Versorgung. Als interdisziplinäres Team von Fachärzt:innen – Chirurg:innen, Onkolog:innen, Radiolog:innen, Patholog:innen – sowie OP-Pfleger:innen arbeiten wir gemeinsam daran, für jede Patientin und jeden Patienten die bestmögliche Therapie zu finden. Wir bieten maßgeschneiderte, innovative Behandlungsansätze, die auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und internationalen Leitlinien basieren.
Maximilian Jusufi
Dr. Michael J. Lipp
Allgemein- und Viszeralchirurgie (Asklepios Klinik Barmbek)
Alle Versicherte
Freie Termine ab:
Das Bauchfell (Peritoneum) ist eine dünne Gewebeschicht, die den Bauchraum auskleidet und nahezu alle inneren Organe unterhalb des Zwerchfells bis zum kleinen Becken umhüllt. Es produziert und absorbiert Flüssigkeit, die für die Beweglichkeit der Organe notwendig ist.
Eine Peritonealkarzinose bezeichnet die Ausbreitung von Krebszellen im Bauchfell, die oft als Folge eines primären Tumors im Bauchraum auftritt. Diese Erkrankung war lange Zeit nur schwer behandelbar und führte zu einer schlechten Prognose. Dank innovativer Verfahren wie der Zytoreduktion (CRS) und der Hyperthermen Intraperitonealen Chemoperfusion (HIPEC) sowie der PIPAC-Therapie haben sich jedoch die Behandlungsmöglichkeiten erheblich verbessert.
Die Zytoreduktion (CRS) ist das Herzstück der chirurgischen Behandlung von Peritonealkarzinose und einer der anspruchsvollsten Eingriffe, die in der modernen Onkologie durchgeführt werden. Dabei verfolgen wir das Ziel, alle sichtbaren Tumormassen im Bauchraum zu entfernen. Dies erfordert eine sehr erfahrene chirurgische Durchführung, da die Tumore in vielen Fällen eine Verteilung auf mehrere Organe und Strukturen aufweisen.
Für die vollständige Zytoreduktion kann eine Multiviszeralresektion erforderlich sein – das bedeutet, dass mehrere Organe oder Teile davon operativ entfernt werden müssen. Dies ist eine anspruchsvolle und komplexe Operation, die nur von hochqualifizierten und spezialisierten Chirurg:innen durchgeführt werden sollte. Unsere Spezialist:innen verfügen über große Erfahrung, um diese Eingriffe sicher durchzuführen.
Das Ausmaß der Resektion wird individuell festgelegt, basierend auf verschiedenen Faktoren:
Dank der Erfahrung und Fachkompetenz unseres viszeralchirurgischen Teams und der engen Zusammenarbeit mit unseren Onkolog:innen und Radiolog:innen stellen wir sicher, dass jede Operation so effektiv und schonend wie möglich durchgeführt wird. Ziel der CRS ist es, alle sichtbaren Tumoren zu entfernen und die Grundlage für eine erfolgreiche Chemotherapie (z. B. HIPEC oder PIPAC) zu schaffen.
Nach der Zytoreduktion (CRS) erfolgt die HIPEC-Behandlung. Der Bauchraum wird mit einer erwärmten Chemotherapielösung gespült, um verbleibende Tumorreste zu zerstören. Diese Kombination bietet nicht nur eine signifikante Verlängerung der Lebenszeit, sondern auch eine deutliche Linderung von Symptomen und eine Verbesserung der Lebensqualität. Die genaue Therapieplanung erfolgt nach der individuellen Analyse – dabei fließen Tumortyp, Ausdehnung der Karzinose und der allgemeine Gesundheitszustand der Patient:innen mit ein.
Die PIPAC-Therapie ergänzt die CRS und HIPEC, insbesondere bei nicht-resektablen Tumoren oder bei der Behandlung von Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum (Aszites). Bei PIPAC wird die Chemotherapie unter Druck in Form eines Aerosols in den Bauchraum eingebracht, was eine sehr präzise und effektive Behandlung ermöglicht. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn eine vollständige Zytoreduktion aufgrund der Tumorverteilung nicht möglich ist. PIPAC hat sich auch als symptomatische Therapie bei Aszites etabliert und trägt zur Linderung der Beschwerden bei.
PIPAC ist eine wertvolle Erweiterung der Behandlungsmöglichkeiten und bietet insbesondere Patient:innen mit fortgeschrittener Erkrankung und nicht-resektablen Tumoren eine echte Chance. Die Behandlung hilft, die Tumorzellen in den schwer erreichbaren Bereichen des Bauchraums zu behandeln und trägt bei fortgeschrittener Erkrankung zur Linderung von Aszites und anderen Symptomen bei.
PIPAC kann auch als Vorbehandlung vor einer Zytoreduktion genutzt werden, um Tumore so weit zu verkleinern, dass eine spätere CRS und HIPEC möglich werden. Wir bieten Ihnen diese innovative Therapie an, um den bestmöglichen Erfolg zu erzielen.
Wir bieten Ihnen nicht nur modernste Technik, sondern auch ein hochqualifiziertes, spezialisiertes OP-Team. Unsere Chirurg:innen, Anästhesist:innen und OP-Pfleger:innen sind in der Durchführung dieser komplexen Eingriffe geschult und arbeiten als Team eng zusammen. Diese Teamleistung ist der Schlüssel zum Erfolg, da jeder Schritt in der Behandlung – von der Operation über die Chemotherapie bis zur Nachsorge – genau aufeinander abgestimmt werden muss, um optimale Ergebnisse zu erzielen.




Kolorektales Karzinom (Dickdarmkrebs)
Der Dickdarmkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen weltweit. Bei 5–10 % der Patient:innen liegt bereits zu Beginn der Erkrankung eine Peritonealkarzinose vor. Bis zu 30 % entwickeln im Verlauf eine peritoneale Metastasierung. Hier kann eine Kombination aus Zytoreduktion und HIPEC sinnvoll sein, insbesondere bei begrenztem Tumorausmaß.
Bei fortgeschrittenem Magenkrebs mit peritonealer Metastasierung ist die Kombination aus Zytoreduktion und HIPEC eine wertvolle Option, vor allem bei begrenztem Tumorausmaß und einem stabilen Allgemeinzustand.
Pseudomyxoma peritonei
Eine seltene Erkrankung, bei der sich Schleimmassen im Bauchraum verteilen, häufig nach einem Tumor im Blinddarm. Die Kombination aus CRS und HIPEC bietet bei dieser Erkrankung die beste Prognose.
Malignes Mesotheliom
Ein seltenes, bösartiges Tumorwachstum, das vom Bauchfell selbst ausgeht. Hier ist CRS und HIPEC oft die einzig effektive Therapieoption.
Ob eine Behandlung für Sie geeignet ist, entscheiden wir im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz. Unsere Fachärzt:innen prüfen alle relevanten Faktoren wie Tumorart, Ausbreitung, Allgemeinzustand und Vorerkrankungen. Wir beraten Sie ausführlich über die für Sie besten Optionen und die potenziellen Risiken, damit Sie gemeinsam mit uns die beste Entscheidung für Ihre Behandlung treffen können.
Vor einer Operation sind je nach Einzelfall verschiedene Untersuchungen notwendig, um die beste Therapie festzulegen:
Unser Team steht Ihnen jederzeit zur Verfügung, um Ihre Fragen zu beantworten und Sie durch den gesamten Behandlungsprozess zu begleiten.
Wir beraten Sie sowohl als Patientin oder Patient als auch als zuweisende Ärztin oder zuweisenden Arzt. Bitte zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren – wir bieten Ihnen kompetente Unterstützung und individuelle Behandlungsoptionen.

Chefarztsekretariat
Allgemein- und Viszeralchirurgie

Chefarzt
Allgemein- und Viszeralchirurgie

Oberarzt
Allgemein- und Viszeralchirurgie